Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1798.Die Beobachtung dieser Verfinsterungen kömmt darau<*> an, daß man den Augenblick der Verschwindung oder der ersten Wiedererscheinung des Trabanten nach einer genauen Uhr bemerkt, und in wahrer Sonnenzeit ausdrückt. Die Iupitersmonden sind zwar schon durch mittelmäßige Fernröhre von 2 bis 3 Fuß sichtbar: aber ihre Verfinsterungen zu beobachten, wird doch wenigstens ein 12füßiges gemeines Fernrohr, oder ein an Wirkung diesem gleich kommendes Spiegelteleskop oder achromatisches Fernrohr erfordert. Es mischt sich aber auch in diese Beobachtungen viel Ungewißheit. Längere Fernröhre, welche stärker vergrößern, zeigen den größtentheils verdunkelten Mond noch, wenn man ihn mit schlechtern Fernröhren schon aus den Augen verlohren hat; d. h. ein besseres Fernrohr zeigt die Eintritte später, die Austritte eher an. Nach de l' Isle (Comm. Acad. Petrop. To. I. p. 472.) hat dieser Unterschied bey zweyen Fernröhren, einem von 20 1/2 und einem von 15 Fuß bisweilen 6 bis 7 Sec. betragen. Es ist also nöthig, bey jeder Beobachtung die Beschaffenheit des Fernrohrs mit anzugeben. Auch kömmt es auf Iupiters Höhe an, ob nemlich das Licht des Trabanten von der Luft, durch die es gehen muß, mehr oder weniger geschwächt wird. Der P. Hell (Ephemerides Astr. ann. 1764. p. 188.) hat Vorschriften gegeben, wie die Verfinsterungen der Iupiterstrabanten bey aller Verschiedenheit der Fernröhre dennoch genauer zu beobachten, und sicherer als sonst, zu Bestimmung der Längen zu gebrauchen sind. de la Lande Astronomisches Handbuch, aus d. Frz. übers. Leipzig, 1775. gr. 8. Fünftes Buch. §. 600. u. f. I. E Bode kurzgefaßte Erläuterungen der Sternkunde, Berlin, 1778. 8. Erster Theil, §. 436. Zweyter Theil, §. 613. u. f. Kästners Anfangsgr. der angewandten Math. zweyte Abtheilung, Dritte Aufl. Göttingen 1781. 8. Astronomie, §. 300--302 Geographie, §. 35. Firmament, Gewölbe des Himmels, Firmamentum, Coelum, Firmament. Man giebt diesen Namen bisweilen dem blauen Gewölbe, das vom Horizonte begrenzt über der Erde und über unserm Haupte erscheint, Die Beobachtung dieſer Verfinſterungen koͤmmt darau<*> an, daß man den Augenblick der Verſchwindung oder der erſten Wiedererſcheinung des Trabanten nach einer genauen Uhr bemerkt, und in wahrer Sonnenzeit ausdruͤckt. Die Iupitersmonden ſind zwar ſchon durch mittelmaͤßige Fernroͤhre von 2 bis 3 Fuß ſichtbar: aber ihre Verfinſterungen zu beobachten, wird doch wenigſtens ein 12fuͤßiges gemeines Fernrohr, oder ein an Wirkung dieſem gleich kommendes Spiegelteleſkop oder achromatiſches Fernrohr erfordert. Es miſcht ſich aber auch in dieſe Beobachtungen viel Ungewißheit. Laͤngere Fernroͤhre, welche ſtaͤrker vergroͤßern, zeigen den groͤßtentheils verdunkelten Mond noch, wenn man ihn mit ſchlechtern Fernroͤhren ſchon aus den Augen verlohren hat; d. h. ein beſſeres Fernrohr zeigt die Eintritte ſpaͤter, die Austritte eher an. Nach de l' Isle (Comm. Acad. Petrop. To. I. p. 472.) hat dieſer Unterſchied bey zweyen Fernroͤhren, einem von 20 1/2 und einem von 15 Fuß bisweilen 6 bis 7 Sec. betragen. Es iſt alſo noͤthig, bey jeder Beobachtung die Beſchaffenheit des Fernrohrs mit anzugeben. Auch koͤmmt es auf Iupiters Hoͤhe an, ob nemlich das Licht des Trabanten von der Luft, durch die es gehen muß, mehr oder weniger geſchwaͤcht wird. Der P. Hell (Ephemerides Aſtr. ann. 1764. p. 188.) hat Vorſchriften gegeben, wie die Verfinſterungen der Iupiterstrabanten bey aller Verſchiedenheit der Fernroͤhre dennoch genauer zu beobachten, und ſicherer als ſonſt, zu Beſtimmung der Laͤngen zu gebrauchen ſind. de la Lande Aſtronomiſches Handbuch, aus d. Frz. uͤberſ. Leipzig, 1775. gr. 8. Fuͤnftes Buch. §. 600. u. f. I. E Bode kurzgefaßte Erlaͤuterungen der Sternkunde, Berlin, 1778. 8. Erſter Theil, §. 436. Zweyter Theil, §. 613. u. f. Kaͤſtners Anfangsgr. der angewandten Math. zweyte Abtheilung, Dritte Aufl. Goͤttingen 1781. 8. Aſtronomie, §. 300—302 Geographie, §. 35. Firmament, Gewoͤlbe des Himmels, Firmamentum, Coelum, Firmament. Man giebt dieſen Namen bisweilen dem blauen Gewoͤlbe, das vom Horizonte begrenzt uͤber der Erde und uͤber unſerm Haupte erſcheint, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="2"> <p> <pb facs="#f0266" xml:id="P.2.260" n="260"/><lb/> </p> <p>Die Beobachtung dieſer Verfinſterungen koͤmmt darau<*> an, daß man den Augenblick der Verſchwindung oder der erſten Wiedererſcheinung des Trabanten nach einer genauen Uhr bemerkt, und in wahrer Sonnenzeit ausdruͤckt. Die Iupitersmonden ſind zwar ſchon durch mittelmaͤßige Fernroͤhre von 2 bis 3 Fuß ſichtbar: aber ihre Verfinſterungen zu beobachten, wird doch wenigſtens ein 12fuͤßiges gemeines Fernrohr, oder ein an Wirkung dieſem gleich kommendes Spiegelteleſkop oder achromatiſches Fernrohr erfordert. Es miſcht ſich aber auch in dieſe Beobachtungen viel Ungewißheit. Laͤngere Fernroͤhre, welche ſtaͤrker vergroͤßern, zeigen den groͤßtentheils verdunkelten Mond noch, wenn man ihn mit ſchlechtern Fernroͤhren ſchon aus den Augen verlohren hat; d. h. ein beſſeres Fernrohr zeigt die Eintritte ſpaͤter, die Austritte eher an. Nach <hi rendition="#b">de l' Isle</hi> <hi rendition="#aq">(Comm. Acad. Petrop. To. I. p. 472.)</hi> hat dieſer Unterſchied bey zweyen Fernroͤhren, einem von 20 1/2 und einem von 15 Fuß bisweilen 6 bis 7 Sec. betragen. Es iſt alſo noͤthig, bey jeder Beobachtung die Beſchaffenheit des Fernrohrs mit anzugeben. 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Die Beobachtung dieſer Verfinſterungen koͤmmt darau<*> an, daß man den Augenblick der Verſchwindung oder der erſten Wiedererſcheinung des Trabanten nach einer genauen Uhr bemerkt, und in wahrer Sonnenzeit ausdruͤckt. Die Iupitersmonden ſind zwar ſchon durch mittelmaͤßige Fernroͤhre von 2 bis 3 Fuß ſichtbar: aber ihre Verfinſterungen zu beobachten, wird doch wenigſtens ein 12fuͤßiges gemeines Fernrohr, oder ein an Wirkung dieſem gleich kommendes Spiegelteleſkop oder achromatiſches Fernrohr erfordert. Es miſcht ſich aber auch in dieſe Beobachtungen viel Ungewißheit. Laͤngere Fernroͤhre, welche ſtaͤrker vergroͤßern, zeigen den groͤßtentheils verdunkelten Mond noch, wenn man ihn mit ſchlechtern Fernroͤhren ſchon aus den Augen verlohren hat; d. h. ein beſſeres Fernrohr zeigt die Eintritte ſpaͤter, die Austritte eher an. Nach de l' Isle (Comm. Acad. Petrop. To. I. p. 472.) hat dieſer Unterſchied bey zweyen Fernroͤhren, einem von 20 1/2 und einem von 15 Fuß bisweilen 6 bis 7 Sec. betragen. Es iſt alſo noͤthig, bey jeder Beobachtung die Beſchaffenheit des Fernrohrs mit anzugeben. Auch koͤmmt es auf Iupiters Hoͤhe an, ob nemlich das Licht des Trabanten von der Luft, durch die es gehen muß, mehr oder weniger geſchwaͤcht wird. Der P. Hell (Ephemerides Aſtr. ann. 1764. p. 188.) hat Vorſchriften gegeben, wie die Verfinſterungen der Iupiterstrabanten bey aller Verſchiedenheit der Fernroͤhre dennoch genauer zu beobachten, und ſicherer als ſonſt, zu Beſtimmung der Laͤngen zu gebrauchen ſind.
de la Lande Aſtronomiſches Handbuch, aus d. Frz. uͤberſ. Leipzig, 1775. gr. 8. Fuͤnftes Buch. §. 600. u. f.
I. E Bode kurzgefaßte Erlaͤuterungen der Sternkunde, Berlin, 1778. 8. Erſter Theil, §. 436. Zweyter Theil, §. 613. u. f.
Kaͤſtners Anfangsgr. der angewandten Math. zweyte Abtheilung, Dritte Aufl. Goͤttingen 1781. 8. Aſtronomie, §. 300—302 Geographie, §. 35.
Firmament, Gewoͤlbe des Himmels, Firmamentum, Coelum, Firmament.
Man giebt dieſen Namen bisweilen dem blauen Gewoͤlbe, das vom Horizonte begrenzt uͤber der Erde und uͤber unſerm Haupte erſcheint,
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