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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1798.

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auf einem Kupferstiche die Umstände jener Finsterniß durch Abmessen bestimmen kan. Vollständiger findet man diese Tafel im zweyten Theile seiner Beyträge zum Gebrauch der Mathematik (Berlin, 1770. 8. no. XII.), und noch weiter ausgeführt in des unglücklichen Wasers historischdiplomatischem Iahrzeitbuche (Zürich, 1779. auf 29 Folioblättern).

Ich will noch einige Sätze von den Finsternissen beyfügen, welche die angeführte Lambertische Tafel sogleich durch den Augenschein beweiset. Die Anzahl der Finsternisse in einem Jahre kan höchstens bis auf 7 steigen, und alsdann treffen dieselben im Iänner, Iunius, Iulius und December ein. Ein Beyspiel gab das Jahr 1787 mit 4 Sonnenund 3 Mondfinsternissen. In jedem Jahre müssen wenigstens zwey Sonnenfinsternisse einfallen; Mondfinsternisse können gänzlich fehlen, wie 1788. Je größer die Sonnenfinsternisse in einem Jahre sind (nemlich aus dem Mittelpunkte der Erde betrachtet), desto kleiner sind die Mondfinsternisse, und umgekehrt. Wenn eine totale Mondfinsterniß einfällt, so sind gemeiniglich beyde Neumonde, der vorhergehende und nachfolgende, mit Sonnenfinsternissen, aber von geringer Größe, begleitet. Im Jahre 1790 z. B. fallen totale Mondfinsternisse den 29 April und 23 October: die nächsten Neumonde vor und nachher, den 14 April, 13 May, 8 Oct. und 6 Nov. haben kleine Sonnenfinsternisse. Fallen hingegen centrale Sonnenfinsternisse ein, so sind die Neumonde vor und nachher ganz ohne Mondfinsterniß.

Die astronomischen Kalender und Ephemeriden, z. B. Herrn Bode astronomisches Jahrbuch, geben zur Bequemlichkeit der Astronomen die Finsternisse eines jeden Jahres mit ihren Umständer genau berechnet an. Ein Verzeichniß aller bis zu Ende dieses Jahrhunderts einfallenden Finsternisse hat Herr Bode (Anleitung zur Kenntniß des gestirnten Himmels. Dritte Aufl. Berlin 1777. gr. 8. S. 453. u. f.) mitgetheilt.


auf einem Kupferſtiche die Umſtaͤnde jener Finſterniß durch Abmeſſen beſtimmen kan. Vollſtaͤndiger findet man dieſe Tafel im zweyten Theile ſeiner Beytraͤge zum Gebrauch der Mathematik (Berlin, 1770. 8. no. XII.), und noch weiter ausgefuͤhrt in des ungluͤcklichen Waſers hiſtoriſchdiplomatiſchem Iahrzeitbuche (Zuͤrich, 1779. auf 29 Folioblaͤttern).

Ich will noch einige Saͤtze von den Finſterniſſen beyfuͤgen, welche die angefuͤhrte Lambertiſche Tafel ſogleich durch den Augenſchein beweiſet. Die Anzahl der Finſterniſſe in einem Jahre kan hoͤchſtens bis auf 7 ſteigen, und alsdann treffen dieſelben im Iaͤnner, Iunius, Iulius und December ein. Ein Beyſpiel gab das Jahr 1787 mit 4 Sonnenund 3 Mondfinſterniſſen. In jedem Jahre muͤſſen wenigſtens zwey Sonnenfinſterniſſe einfallen; Mondfinſterniſſe koͤnnen gaͤnzlich fehlen, wie 1788. Je groͤßer die Sonnenfinſterniſſe in einem Jahre ſind (nemlich aus dem Mittelpunkte der Erde betrachtet), deſto kleiner ſind die Mondfinſterniſſe, und umgekehrt. Wenn eine totale Mondfinſterniß einfaͤllt, ſo ſind gemeiniglich beyde Neumonde, der vorhergehende und nachfolgende, mit Sonnenfinſterniſſen, aber von geringer Groͤße, begleitet. Im Jahre 1790 z. B. fallen totale Mondfinſterniſſe den 29 April und 23 October: die naͤchſten Neumonde vor und nachher, den 14 April, 13 May, 8 Oct. und 6 Nov. haben kleine Sonnenfinſterniſſe. Fallen hingegen centrale Sonnenfinſterniſſe ein, ſo ſind die Neumonde vor und nachher ganz ohne Mondfinſterniß.

Die aſtronomiſchen Kalender und Ephemeriden, z. B. Herrn Bode aſtronomiſches Jahrbuch, geben zur Bequemlichkeit der Aſtronomen die Finſterniſſe eines jeden Jahres mit ihren Umſtaͤnder genau berechnet an. Ein Verzeichniß aller bis zu Ende dieſes Jahrhunderts einfallenden Finſterniſſe hat Herr Bode (Anleitung zur Kenntniß des geſtirnten Himmels. Dritte Aufl. Berlin 1777. gr. 8. S. 453. u. f.) mitgetheilt.

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[257/0263] auf einem Kupferſtiche die Umſtaͤnde jener Finſterniß durch Abmeſſen beſtimmen kan. Vollſtaͤndiger findet man dieſe Tafel im zweyten Theile ſeiner Beytraͤge zum Gebrauch der Mathematik (Berlin, 1770. 8. no. XII.), und noch weiter ausgefuͤhrt in des ungluͤcklichen Waſers hiſtoriſchdiplomatiſchem Iahrzeitbuche (Zuͤrich, 1779. auf 29 Folioblaͤttern). Ich will noch einige Saͤtze von den Finſterniſſen beyfuͤgen, welche die angefuͤhrte Lambertiſche Tafel ſogleich durch den Augenſchein beweiſet. Die Anzahl der Finſterniſſe in einem Jahre kan hoͤchſtens bis auf 7 ſteigen, und alsdann treffen dieſelben im Iaͤnner, Iunius, Iulius und December ein. Ein Beyſpiel gab das Jahr 1787 mit 4 Sonnenund 3 Mondfinſterniſſen. In jedem Jahre muͤſſen wenigſtens zwey Sonnenfinſterniſſe einfallen; Mondfinſterniſſe koͤnnen gaͤnzlich fehlen, wie 1788. Je groͤßer die Sonnenfinſterniſſe in einem Jahre ſind (nemlich aus dem Mittelpunkte der Erde betrachtet), deſto kleiner ſind die Mondfinſterniſſe, und umgekehrt. Wenn eine totale Mondfinſterniß einfaͤllt, ſo ſind gemeiniglich beyde Neumonde, der vorhergehende und nachfolgende, mit Sonnenfinſterniſſen, aber von geringer Groͤße, begleitet. Im Jahre 1790 z. B. fallen totale Mondfinſterniſſe den 29 April und 23 October: die naͤchſten Neumonde vor und nachher, den 14 April, 13 May, 8 Oct. und 6 Nov. haben kleine Sonnenfinſterniſſe. Fallen hingegen centrale Sonnenfinſterniſſe ein, ſo ſind die Neumonde vor und nachher ganz ohne Mondfinſterniß. Die aſtronomiſchen Kalender und Ephemeriden, z. B. Herrn Bode aſtronomiſches Jahrbuch, geben zur Bequemlichkeit der Aſtronomen die Finſterniſſe eines jeden Jahres mit ihren Umſtaͤnder genau berechnet an. Ein Verzeichniß aller bis zu Ende dieſes Jahrhunderts einfallenden Finſterniſſe hat Herr Bode (Anleitung zur Kenntniß des geſtirnten Himmels. Dritte Aufl. Berlin 1777. gr. 8. S. 453. u. f.) mitgetheilt.

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1798, S. 257. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch02_1798/263>, abgerufen am 22.11.2024.