Kreises, durch welchen sich das Bild eines Punktes, das eigentlich wieder ein Punkt seyn sollte, im Auge ausbreitet, oder wie das Quadrat des Durchmessers von diesem Kreise. Nun verhält sich im Bilde ab der Durchmesser des Kreises, durch welchen sich z. B. das Bild des Punkts a verbreitet, wie der Durchmesser der Oefnung des Vorderglases, oder wie b, und erscheint dem Auge, das ihn durchs Augenglas betrachtet, in dem Verhältnisse größer, in welchem die Brennweite f kleiner ist. Das heißt, der Durchmesser des kleinen Kreises im Auge verhält sich, wie b/f; mithin ist die Undeutlichkeit, oder das Quadrat dieses Durchmessers, wie (b/f).
Wie man hieraus die Oefnung des Vorderglases bestimmen, und die Länge des Fernrohrs finden könne, das bey einer gegebenen Vergrößerung hell und deutlich seyn soll, s. bey dem Worte: Apertur. Die dort mitgetheilte Tabelle zeigt z. B., daß ein astronomisches Fernrohr, wenn es bey gehöriger Helligkeit und Deutlichkeit 60 mal vergrössern soll, wenigstens 9 rheinländische Schuhe lang seyn müsse.
Diese Theorie des Fernrohrs setzt sehr entfernte Gegenstände, und weitsichtige Augen voraus. Für nahe Gegenstände, von deren Punkten die Stralen nicht mehr parallel aufs Vorderglas fallen, entwirft sich das Bild erst hinter ab; man muß also das Augenglas GH mehr als vorher von ab entfernen, damit das Bild in den Brennpunkt desselben komme, oder: Für nahe Gegenstände muß man das Fernrohr weiter aus einander ziehen.
Kurzsichtige Augen sehen nicht deutlich durch parallele, sondern durch divergirende Stralen. Sollen aber die aus ab kommenden Stralen hinter GH noch etwas divergent bleiben, so darf man nur das Glas GH näher an ab rücken. Daher müssen Kurzsichtige das Fernrohr mehr in einander schieben, oder verkürzen, um deutlich dadurch zu sehen. Eben dies gilt auch für das galileische Fernrohr.
Kreiſes, durch welchen ſich das Bild eines Punktes, das eigentlich wieder ein Punkt ſeyn ſollte, im Auge ausbreitet, oder wie das Quadrat des Durchmeſſers von dieſem Kreiſe. Nun verhaͤlt ſich im Bilde ab der Durchmeſſer des Kreiſes, durch welchen ſich z. B. das Bild des Punkts a verbreitet, wie der Durchmeſſer der Oefnung des Vorderglaſes, oder wie b, und erſcheint dem Auge, das ihn durchs Augenglas betrachtet, in dem Verhaͤltniſſe groͤßer, in welchem die Brennweite f kleiner iſt. Das heißt, der Durchmeſſer des kleinen Kreiſes im Auge verhaͤlt ſich, wie b/f; mithin iſt die Undeutlichkeit, oder das Quadrat dieſes Durchmeſſers, wie (b/f).
Wie man hieraus die Oefnung des Vorderglaſes beſtimmen, und die Laͤnge des Fernrohrs finden koͤnne, das bey einer gegebenen Vergroͤßerung hell und deutlich ſeyn ſoll, ſ. bey dem Worte: Apertur. Die dort mitgetheilte Tabelle zeigt z. B., daß ein aſtronomiſches Fernrohr, wenn es bey gehoͤriger Helligkeit und Deutlichkeit 60 mal vergroͤſſern ſoll, wenigſtens 9 rheinlaͤndiſche Schuhe lang ſeyn muͤſſe.
Dieſe Theorie des Fernrohrs ſetzt ſehr entfernte Gegenſtaͤnde, und weitſichtige Augen voraus. Fuͤr nahe Gegenſtaͤnde, von deren Punkten die Stralen nicht mehr parallel aufs Vorderglas fallen, entwirft ſich das Bild erſt hinter ab; man muß alſo das Augenglas GH mehr als vorher von ab entfernen, damit das Bild in den Brennpunkt deſſelben komme, oder: Fuͤr nahe Gegenſtaͤnde muß man das Fernrohr weiter aus einander ziehen.
Kurzſichtige Augen ſehen nicht deutlich durch parallele, ſondern durch divergirende Stralen. Sollen aber die aus ab kommenden Stralen hinter GH noch etwas divergent bleiben, ſo darf man nur das Glas GH naͤher an ab ruͤcken. Daher muͤſſen Kurzſichtige das Fernrohr mehr in einander ſchieben, oder verkuͤrzen, um deutlich dadurch zu ſehen. Eben dies gilt auch fuͤr das galileiſche Fernrohr.
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Kreiſes, durch welchen ſich das Bild eines Punktes, das eigentlich wieder ein Punkt ſeyn ſollte, im Auge ausbreitet, oder wie das Quadrat des Durchmeſſers von dieſem Kreiſe. Nun verhaͤlt ſich im Bilde ab der Durchmeſſer des Kreiſes, durch welchen ſich z. B. das Bild des Punkts a verbreitet, wie der Durchmeſſer der Oefnung des Vorderglaſes, oder wie b, und erſcheint dem Auge, das ihn durchs Augenglas betrachtet, in dem Verhaͤltniſſe groͤßer, in welchem die Brennweite f kleiner iſt. Das heißt, der Durchmeſſer des kleinen Kreiſes im Auge verhaͤlt ſich, wie b/f; mithin iſt die Undeutlichkeit, oder das Quadrat dieſes Durchmeſſers, wie (b/f).
Wie man hieraus die Oefnung des Vorderglaſes beſtimmen, und die Laͤnge des Fernrohrs finden koͤnne, das bey einer gegebenen Vergroͤßerung hell und deutlich ſeyn ſoll, ſ. bey dem Worte: Apertur. Die dort mitgetheilte Tabelle zeigt z. B., daß ein aſtronomiſches Fernrohr, wenn es bey gehoͤriger Helligkeit und Deutlichkeit 60 mal vergroͤſſern ſoll, wenigſtens 9 rheinlaͤndiſche Schuhe lang ſeyn muͤſſe.
Dieſe Theorie des Fernrohrs ſetzt ſehr entfernte Gegenſtaͤnde, und weitſichtige Augen voraus. Fuͤr nahe Gegenſtaͤnde, von deren Punkten die Stralen nicht mehr parallel aufs Vorderglas fallen, entwirft ſich das Bild erſt hinter ab; man muß alſo das Augenglas GH mehr als vorher von ab entfernen, damit das Bild in den Brennpunkt deſſelben komme, oder: Fuͤr nahe Gegenſtaͤnde muß man das Fernrohr weiter aus einander ziehen.
Kurzſichtige Augen ſehen nicht deutlich durch parallele, ſondern durch divergirende Stralen. Sollen aber die aus ab kommenden Stralen hinter GH noch etwas divergent bleiben, ſo darf man nur das Glas GH naͤher an ab ruͤcken. Daher muͤſſen Kurzſichtige das Fernrohr mehr in einander ſchieben, oder verkuͤrzen, um deutlich dadurch zu ſehen. Eben dies gilt auch fuͤr das galileiſche Fernrohr.
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1798, S. 193. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch02_1798/199>, abgerufen am 24.11.2024.
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