(Lips. et Dessav. 1782.) wieder aus der Anzahl der Grunderden hinweggelassen hat, noch fünf einfache Erden, die Schwererde, Kalcherde, Bittersalzerde, Thonerde und Kieselerde, von welchen eigne Artikel dieses Wörterbuchs handeln. Die vier ersten geben mit der Vitriolsäure verbunden den Schwerspath, den Gyps, das Bittersalz und den Alaun, die letzte aber ist in dieser Säure ganz unauflöslich.
Leonhardi Anm. zu Macquer's chymischem Wörterbuch. Art. Erde.
Erdferne, Apogaeum, Apogee.
Derjenige Punkt in der Bahn eines um die Erde laufenden Gestirns, in welchem dasselbe von der Erde am weitsten absteht.
In dem Weltsysteme des Ptolemäus war die Erde der Mittelpunkt aller Planetenbahnen, daher man der Sonne sowohl, als allen übrigen Planeten eine Erdferne beylegen konnte. Seitdem aber die copernikanische Meynung vom Weltbau allgemein angenommen worden ist, bleibt unter allen Gestirnen der Mond das einzige, das seinen Umlauf um die Erde verrichtet, und man kan also jetzt bloß nach der Erdferne des Mondes fragen; was sonst z. B. Erdferne der Sonne hieß, heißt jetzt Sonnenferne der Erde, s. Sonnenferne.
Der Mond läuft um die Erde in einer elliptischen Bahn ADPE (Taf. I. Fig. 17.), in deren Brennpunkte S die Erde steht. Seine Erdferne fällt dabey in A, wo sein Durchmesser von der Erde gesehen unter einem Winkel von 29°27' erscheint. Diesem Punkte gegen über liegt in D die Erdnähe, und AP ist die Apsidenlinie oder Axe der Bahn, s. Erdnähe, Apsidenlinie. Die Punkte A und P bewegen sich jährlich um 41 Grad von Abend gegen Morgen fort, und kommen jährlich in weniger als 9 Jahren in einem Kreise der Himmelskugel herum, so daß sich in dieser Zeit die Apsidenlinie völlig einmal umwendet. In der Erdferne ist der Mond von uns um 63,62 Erdhalbmesser oder 54686 geographische Meilen entfernt.
Die übrigen Planeten sind von der Erde am weitsten entfernt, wenn sie hinter der Sonne oder in ihrer obern
(Lipſ. et Deſſav. 1782.) wieder aus der Anzahl der Grunderden hinweggelaſſen hat, noch fuͤnf einfache Erden, die Schwererde, Kalcherde, Bitterſalzerde, Thonerde und Kieſelerde, von welchen eigne Artikel dieſes Woͤrterbuchs handeln. Die vier erſten geben mit der Vitriolſaͤure verbunden den Schwerſpath, den Gyps, das Bitterſalz und den Alaun, die letzte aber iſt in dieſer Saͤure ganz unaufloͤslich.
Leonhardi Anm. zu Macquer's chymiſchem Woͤrterbuch. Art. Erde.
Erdferne, Apogaeum, Apogée.
Derjenige Punkt in der Bahn eines um die Erde laufenden Geſtirns, in welchem daſſelbe von der Erde am weitſten abſteht.
In dem Weltſyſteme des Ptolemaͤus war die Erde der Mittelpunkt aller Planetenbahnen, daher man der Sonne ſowohl, als allen uͤbrigen Planeten eine Erdferne beylegen konnte. Seitdem aber die copernikaniſche Meynung vom Weltbau allgemein angenommen worden iſt, bleibt unter allen Geſtirnen der Mond das einzige, das ſeinen Umlauf um die Erde verrichtet, und man kan alſo jetzt bloß nach der Erdferne des Mondes fragen; was ſonſt z. B. Erdferne der Sonne hieß, heißt jetzt Sonnenferne der Erde, ſ. Sonnenferne.
Der Mond laͤuft um die Erde in einer elliptiſchen Bahn ADPE (Taf. I. Fig. 17.), in deren Brennpunkte S die Erde ſteht. Seine Erdferne faͤllt dabey in A, wo ſein Durchmeſſer von der Erde geſehen unter einem Winkel von 29°27′ erſcheint. Dieſem Punkte gegen uͤber liegt in D die Erdnaͤhe, und AP iſt die Apſidenlinie oder Axe der Bahn, ſ. Erdnaͤhe, Apſidenlinie. Die Punkte A und P bewegen ſich jaͤhrlich um 41 Grad von Abend gegen Morgen fort, und kommen jaͤhrlich in weniger als 9 Jahren in einem Kreiſe der Himmelskugel herum, ſo daß ſich in dieſer Zeit die Apſidenlinie voͤllig einmal umwendet. In der Erdferne iſt der Mond von uns um 63,62 Erdhalbmeſſer oder 54686 geographiſche Meilen entfernt.
Die uͤbrigen Planeten ſind von der Erde am weitſten entfernt, wenn ſie hinter der Sonne oder in ihrer obern
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(Lipſ. et Deſſav. 1782.) wieder aus der Anzahl der Grunderden hinweggelaſſen hat, noch fuͤnf einfache Erden, die Schwererde, Kalcherde, Bitterſalzerde, Thonerde und Kieſelerde, von welchen eigne Artikel dieſes Woͤrterbuchs handeln. Die vier erſten geben mit der Vitriolſaͤure verbunden den Schwerſpath, den Gyps, das Bitterſalz und den Alaun, die letzte aber iſt in dieſer Saͤure ganz unaufloͤslich.
Leonhardi Anm. zu Macquer's chymiſchem Woͤrterbuch. Art. Erde.
Erdferne, Apogaeum, Apogée.
Derjenige Punkt in der Bahn eines um die Erde laufenden Geſtirns, in welchem daſſelbe von der Erde am weitſten abſteht.
In dem Weltſyſteme des Ptolemaͤus war die Erde der Mittelpunkt aller Planetenbahnen, daher man der Sonne ſowohl, als allen uͤbrigen Planeten eine Erdferne beylegen konnte. Seitdem aber die copernikaniſche Meynung vom Weltbau allgemein angenommen worden iſt, bleibt unter allen Geſtirnen der Mond das einzige, das ſeinen Umlauf um die Erde verrichtet, und man kan alſo jetzt bloß nach der Erdferne des Mondes fragen; was ſonſt z. B. Erdferne der Sonne hieß, heißt jetzt Sonnenferne der Erde, ſ. Sonnenferne.
Der Mond laͤuft um die Erde in einer elliptiſchen Bahn ADPE (Taf. I. Fig. 17.), in deren Brennpunkte S die Erde ſteht. Seine Erdferne faͤllt dabey in A, wo ſein Durchmeſſer von der Erde geſehen unter einem Winkel von 29°27′ erſcheint. Dieſem Punkte gegen uͤber liegt in D die Erdnaͤhe, und AP iſt die Apſidenlinie oder Axe der Bahn, ſ. Erdnaͤhe, Apſidenlinie. Die Punkte A und P bewegen ſich jaͤhrlich um 41 Grad von Abend gegen Morgen fort, und kommen jaͤhrlich in weniger als 9 Jahren in einem Kreiſe der Himmelskugel herum, ſo daß ſich in dieſer Zeit die Apſidenlinie voͤllig einmal umwendet. In der Erdferne iſt der Mond von uns um 63,62 Erdhalbmeſſer oder 54686 geographiſche Meilen entfernt.
Die uͤbrigen Planeten ſind von der Erde am weitſten entfernt, wenn ſie hinter der Sonne oder in ihrer obern
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1798, S. 11. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch02_1798/17>, abgerufen am 16.02.2025.
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