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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798.

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Gallerie befestigt sind. In den Hals werden Luftlöcher eingeschnitten, durch welche man von der Gallerie aus das Feuer schüren und unterhalten kan. Taf. I. Fig. 9. zeigt die Gestalt einer solchen Maschine, wie sie in die Atmosphäre aufsteigt.

Um sie zu füllen, wird ein 6--8 Schuh hohes Gerüst ABCD, Taf. I. Fig. 10. errichtet, in dessen Mitte der gemauerte Ofen oder Schorstein EF bis auf den Boden herabgehet. Dieser Ofen hat unten eine Thür, das Feuer anzumachen, und muß 2 -- 3 Schuh über das Gerüst hervorragen. Er muß etwas schmäler, als der Hals der Maschine seyn. Man kan unten einen eisernen Rost legen, um dem Feuer Luft von unten her zu verschaffen. An beyden Seiten des Gerüsts stehen starke Bäume oder Masten HI, KL, oben mit Rollen, über welche ein Strick läuft, der durch einen Ring am obern Theile der Maschine gezogen, dazu dient, durch Anziehen seiner Enden die obern Theile der Maschine in die Höhe zu heben. Auch um den Aequator der Kugel sind Ringe angebracht, um an durchgezogenen Stricken die Maschine festhalten zu können. Die Kugel wird nun zusammengefaltet so aufs Gerüst gelegt, daß die Oefnung des Halses genau auf den Schorstein passet, in welchem ein helles, nicht viel Rauch gebendes Feuer von kleinem Holze und Stroh angezündet wird. Dieses treibt einen Strom von erhitzter Luft in die Kugel, entfaltet dieselbe, schwellt sie an, und hebt ihren obern Theil, dem man durch den über die Rollen gezognen Strick nachhelfen kan. Nunmehr wird alles, was mit der Maschine aufsteigen soll, in die Gallerie gebracht, in welche sich auch die Luftfahrer stellen; man zieht die Kugel, sobald sie sich hebt, ein wenig seitwärts, hängt die Gluthpfanne ein, zündet das Feuer in derselben an, und überläßt die Maschine der Luft.

Die Aerostaten mit brennbarer Luft bekommen an ihrem obern Theile eine Klappe, welche durch eine Feder zugehalten wird, und mit einer Schnur, welche bis an den Ort der Luftsahrer herabreicht, geöfnet werden kan. Diese Klappe dient, brennbare Luft aus dem Balle herauszulassen.


Gallerie befeſtigt ſind. In den Hals werden Luftloͤcher eingeſchnitten, durch welche man von der Gallerie aus das Feuer ſchuͤren und unterhalten kan. Taf. I. Fig. 9. zeigt die Geſtalt einer ſolchen Maſchine, wie ſie in die Atmoſphaͤre aufſteigt.

Um ſie zu fuͤllen, wird ein 6—8 Schuh hohes Geruͤſt ABCD, Taf. I. Fig. 10. errichtet, in deſſen Mitte der gemauerte Ofen oder Schorſtein EF bis auf den Boden herabgehet. Dieſer Ofen hat unten eine Thuͤr, das Feuer anzumachen, und muß 2 — 3 Schuh uͤber das Geruͤſt hervorragen. Er muß etwas ſchmaͤler, als der Hals der Maſchine ſeyn. Man kan unten einen eiſernen Roſt legen, um dem Feuer Luft von unten her zu verſchaffen. An beyden Seiten des Geruͤſts ſtehen ſtarke Baͤume oder Maſten HI, KL, oben mit Rollen, uͤber welche ein Strick laͤuft, der durch einen Ring am obern Theile der Maſchine gezogen, dazu dient, durch Anziehen ſeiner Enden die obern Theile der Maſchine in die Hoͤhe zu heben. Auch um den Aequator der Kugel ſind Ringe angebracht, um an durchgezogenen Stricken die Maſchine feſthalten zu koͤnnen. Die Kugel wird nun zuſammengefaltet ſo aufs Geruͤſt gelegt, daß die Oefnung des Halſes genau auf den Schorſtein paſſet, in welchem ein helles, nicht viel Rauch gebendes Feuer von kleinem Holze und Stroh angezuͤndet wird. Dieſes treibt einen Strom von erhitzter Luft in die Kugel, entfaltet dieſelbe, ſchwellt ſie an, und hebt ihren obern Theil, dem man durch den uͤber die Rollen gezognen Strick nachhelfen kan. Nunmehr wird alles, was mit der Maſchine aufſteigen ſoll, in die Gallerie gebracht, in welche ſich auch die Luftfahrer ſtellen; man zieht die Kugel, ſobald ſie ſich hebt, ein wenig ſeitwaͤrts, haͤngt die Gluthpfanne ein, zuͤndet das Feuer in derſelben an, und uͤberlaͤßt die Maſchine der Luft.

Die Aeroſtaten mit brennbarer Luft bekommen an ihrem obern Theile eine Klappe, welche durch eine Feder zugehalten wird, und mit einer Schnur, welche bis an den Ort der Luftſahrer herabreicht, geoͤfnet werden kan. Dieſe Klappe dient, brennbare Luft aus dem Balle herauszulaſſen.

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[72/0086] Gallerie befeſtigt ſind. In den Hals werden Luftloͤcher eingeſchnitten, durch welche man von der Gallerie aus das Feuer ſchuͤren und unterhalten kan. Taf. I. Fig. 9. zeigt die Geſtalt einer ſolchen Maſchine, wie ſie in die Atmoſphaͤre aufſteigt. Um ſie zu fuͤllen, wird ein 6—8 Schuh hohes Geruͤſt ABCD, Taf. I. Fig. 10. errichtet, in deſſen Mitte der gemauerte Ofen oder Schorſtein EF bis auf den Boden herabgehet. Dieſer Ofen hat unten eine Thuͤr, das Feuer anzumachen, und muß 2 — 3 Schuh uͤber das Geruͤſt hervorragen. Er muß etwas ſchmaͤler, als der Hals der Maſchine ſeyn. Man kan unten einen eiſernen Roſt legen, um dem Feuer Luft von unten her zu verſchaffen. An beyden Seiten des Geruͤſts ſtehen ſtarke Baͤume oder Maſten HI, KL, oben mit Rollen, uͤber welche ein Strick laͤuft, der durch einen Ring am obern Theile der Maſchine gezogen, dazu dient, durch Anziehen ſeiner Enden die obern Theile der Maſchine in die Hoͤhe zu heben. Auch um den Aequator der Kugel ſind Ringe angebracht, um an durchgezogenen Stricken die Maſchine feſthalten zu koͤnnen. Die Kugel wird nun zuſammengefaltet ſo aufs Geruͤſt gelegt, daß die Oefnung des Halſes genau auf den Schorſtein paſſet, in welchem ein helles, nicht viel Rauch gebendes Feuer von kleinem Holze und Stroh angezuͤndet wird. Dieſes treibt einen Strom von erhitzter Luft in die Kugel, entfaltet dieſelbe, ſchwellt ſie an, und hebt ihren obern Theil, dem man durch den uͤber die Rollen gezognen Strick nachhelfen kan. Nunmehr wird alles, was mit der Maſchine aufſteigen ſoll, in die Gallerie gebracht, in welche ſich auch die Luftfahrer ſtellen; man zieht die Kugel, ſobald ſie ſich hebt, ein wenig ſeitwaͤrts, haͤngt die Gluthpfanne ein, zuͤndet das Feuer in derſelben an, und uͤberlaͤßt die Maſchine der Luft. Die Aeroſtaten mit brennbarer Luft bekommen an ihrem obern Theile eine Klappe, welche durch eine Feder zugehalten wird, und mit einer Schnur, welche bis an den Ort der Luftſahrer herabreicht, geoͤfnet werden kan. Dieſe Klappe dient, brennbare Luft aus dem Balle herauszulaſſen.

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798, S. 72. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch01_1798/86>, abgerufen am 12.12.2024.