den Arm zu heben strebt, immer um einen Gran verstärkt wird. Daraus entsteht eine Theilung, wo jeder Theil einen Gran Kraft mehr anzeigt. Man bringt alsdann einen gleich großen Arm mit einer Kugel, wie ein Cantonsches Elektrometer, an eine getheilte Scheibe, und verbindet beyde Instrumente mit einer Ladungsflasche, oder einem Conductor. Das eine zeigt nun die Grane der abstoßenden Kraft durch den Grad der Theilung, auf den sich der Schieber stellt, das andere die correspondirenden Grade der getheilten Scheibe. So kan man eine Tabelle darüber verfertigen, wie viel Grane Repulsion jeder Grad anzeige, und dann das letztere Instrument allein brauchen, um durch Versuche zu bestimmen, wie viel bey einer gegebnen Menge belegter Fläche Repulsion nöthig sey, um einen Drath zu schmelzen, ein Thier zu tödten, u.s.w. Es wird nemlich hier das durch mechanische Proben bestimmt, was Herr Achard durch Rechnung findet.
Noch ein Elektrometer von Barbaroux beschreibt Herr Lichtenberg (Magazin, B. lll. St. 1. S. 113.). Eine 12 Zoll lange und 16 Linien weite Glasröhre ist durch eingeschnittene Striche in Zolle und Linien getheilt. Durch ihre beyden luftdicht mit Leder verschlossenen Enden gehen zween Dräthe mit Haken; jeder hat am innern Ende eine fein polirte messingne, genau in die Glasröhre einpassende Scheibe. Um eine Ladung zu messen, soll man die beyden Dräthe in die leitende Verbindung bringen, und so weit zusammenschieben, bis die Entladung erfolgt, da denn die Abtheilungen zeigen, wie weit die Scheiben aus einander stehen. Die Absicht ist, das Eindringen der äußern Luft in den Raum, durch den der Funken geht, zu hindern; allein das Glas, das sich, wenn die äußere Luft leitend ist, ladet, bringt eben so viel Unbestimmtheit in die Abmessung, als die äußere Luft selbst.
Franklin's Rad kan durch die Geschwindigkeit, mit der es umläuft, ebenfalls ein Elektrometer abgeben, s. Rad, elektrisches.
So brauchbar einige der beschriebnen Werkzeuge sind, so ist doch noch keines darunter, das die Intensität der
den Arm zu heben ſtrebt, immer um einen Gran verſtaͤrkt wird. Daraus entſteht eine Theilung, wo jeder Theil einen Gran Kraft mehr anzeigt. Man bringt alsdann einen gleich großen Arm mit einer Kugel, wie ein Cantonſches Elektrometer, an eine getheilte Scheibe, und verbindet beyde Inſtrumente mit einer Ladungsflaſche, oder einem Conductor. Das eine zeigt nun die Grane der abſtoßenden Kraft durch den Grad der Theilung, auf den ſich der Schieber ſtellt, das andere die correſpondirenden Grade der getheilten Scheibe. So kan man eine Tabelle daruͤber verfertigen, wie viel Grane Repulſion jeder Grad anzeige, und dann das letztere Inſtrument allein brauchen, um durch Verſuche zu beſtimmen, wie viel bey einer gegebnen Menge belegter Flaͤche Repulſion noͤthig ſey, um einen Drath zu ſchmelzen, ein Thier zu toͤdten, u.ſ.w. Es wird nemlich hier das durch mechaniſche Proben beſtimmt, was Herr Achard durch Rechnung findet.
Noch ein Elektrometer von Barbaroux beſchreibt Herr Lichtenberg (Magazin, B. lll. St. 1. S. 113.). Eine 12 Zoll lange und 16 Linien weite Glasroͤhre iſt durch eingeſchnittene Striche in Zolle und Linien getheilt. Durch ihre beyden luftdicht mit Leder verſchloſſenen Enden gehen zween Draͤthe mit Haken; jeder hat am innern Ende eine fein polirte meſſingne, genau in die Glasroͤhre einpaſſende Scheibe. Um eine Ladung zu meſſen, ſoll man die beyden Draͤthe in die leitende Verbindung bringen, und ſo weit zuſammenſchieben, bis die Entladung erfolgt, da denn die Abtheilungen zeigen, wie weit die Scheiben aus einander ſtehen. Die Abſicht iſt, das Eindringen der aͤußern Luft in den Raum, durch den der Funken geht, zu hindern; allein das Glas, das ſich, wenn die aͤußere Luft leitend iſt, ladet, bringt eben ſo viel Unbeſtimmtheit in die Abmeſſung, als die aͤußere Luft ſelbſt.
Franklin's Rad kan durch die Geſchwindigkeit, mit der es umlaͤuft, ebenfalls ein Elektrometer abgeben, ſ. Rad, elektriſches.
So brauchbar einige der beſchriebnen Werkzeuge ſind, ſo iſt doch noch keines darunter, das die Intenſitaͤt der
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den Arm zu heben ſtrebt, immer um einen Gran verſtaͤrkt wird. Daraus entſteht eine Theilung, wo jeder Theil einen Gran Kraft mehr anzeigt. Man bringt alsdann einen gleich großen Arm mit einer Kugel, wie ein Cantonſches Elektrometer, an eine getheilte Scheibe, und verbindet beyde Inſtrumente mit einer Ladungsflaſche, oder einem Conductor. Das eine zeigt nun die Grane der abſtoßenden Kraft durch den Grad der Theilung, auf den ſich der Schieber ſtellt, das andere die correſpondirenden Grade der getheilten Scheibe. So kan man eine Tabelle daruͤber verfertigen, wie viel Grane Repulſion jeder Grad anzeige, und dann das letztere Inſtrument allein brauchen, um durch Verſuche zu beſtimmen, wie viel bey einer gegebnen Menge belegter Flaͤche Repulſion noͤthig ſey, um einen Drath zu ſchmelzen, ein Thier zu toͤdten, u.ſ.w. Es wird nemlich hier das durch mechaniſche Proben beſtimmt, was Herr <hirendition="#b">Achard</hi> durch Rechnung findet.</p><p>Noch ein Elektrometer von <hirendition="#b">Barbaroux</hi> beſchreibt Herr <hirendition="#b">Lichtenberg</hi> (Magazin, B. <hirendition="#aq">lll.</hi> St. 1. S. 113.). Eine 12 Zoll lange und 16 Linien weite Glasroͤhre iſt durch eingeſchnittene Striche in Zolle und Linien getheilt. Durch ihre beyden luftdicht mit Leder verſchloſſenen Enden gehen zween Draͤthe mit Haken; jeder hat am innern Ende eine fein polirte meſſingne, genau in die Glasroͤhre einpaſſende Scheibe. Um eine Ladung zu meſſen, ſoll man die beyden Draͤthe in die leitende Verbindung bringen, und ſo weit zuſammenſchieben, bis die Entladung erfolgt, da denn die Abtheilungen zeigen, wie weit die Scheiben aus einander ſtehen. Die Abſicht iſt, das Eindringen der aͤußern Luft in den Raum, durch den der Funken geht, zu hindern; allein das Glas, das ſich, wenn die aͤußere Luft leitend iſt, ladet, bringt eben ſo viel Unbeſtimmtheit in die Abmeſſung, als die aͤußere Luft ſelbſt.</p><p><hirendition="#b">Franklin's</hi> Rad kan durch die Geſchwindigkeit, mit der es umlaͤuft, ebenfalls ein Elektrometer abgeben, <hirendition="#b">ſ. Rad, elektriſches.</hi></p><p>So brauchbar einige der beſchriebnen Werkzeuge ſind, ſo iſt doch noch keines darunter, das die Intenſitaͤt der<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
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den Arm zu heben ſtrebt, immer um einen Gran verſtaͤrkt wird. Daraus entſteht eine Theilung, wo jeder Theil einen Gran Kraft mehr anzeigt. Man bringt alsdann einen gleich großen Arm mit einer Kugel, wie ein Cantonſches Elektrometer, an eine getheilte Scheibe, und verbindet beyde Inſtrumente mit einer Ladungsflaſche, oder einem Conductor. Das eine zeigt nun die Grane der abſtoßenden Kraft durch den Grad der Theilung, auf den ſich der Schieber ſtellt, das andere die correſpondirenden Grade der getheilten Scheibe. So kan man eine Tabelle daruͤber verfertigen, wie viel Grane Repulſion jeder Grad anzeige, und dann das letztere Inſtrument allein brauchen, um durch Verſuche zu beſtimmen, wie viel bey einer gegebnen Menge belegter Flaͤche Repulſion noͤthig ſey, um einen Drath zu ſchmelzen, ein Thier zu toͤdten, u.ſ.w. Es wird nemlich hier das durch mechaniſche Proben beſtimmt, was Herr Achard durch Rechnung findet.
Noch ein Elektrometer von Barbaroux beſchreibt Herr Lichtenberg (Magazin, B. lll. St. 1. S. 113.). Eine 12 Zoll lange und 16 Linien weite Glasroͤhre iſt durch eingeſchnittene Striche in Zolle und Linien getheilt. Durch ihre beyden luftdicht mit Leder verſchloſſenen Enden gehen zween Draͤthe mit Haken; jeder hat am innern Ende eine fein polirte meſſingne, genau in die Glasroͤhre einpaſſende Scheibe. Um eine Ladung zu meſſen, ſoll man die beyden Draͤthe in die leitende Verbindung bringen, und ſo weit zuſammenſchieben, bis die Entladung erfolgt, da denn die Abtheilungen zeigen, wie weit die Scheiben aus einander ſtehen. Die Abſicht iſt, das Eindringen der aͤußern Luft in den Raum, durch den der Funken geht, zu hindern; allein das Glas, das ſich, wenn die aͤußere Luft leitend iſt, ladet, bringt eben ſo viel Unbeſtimmtheit in die Abmeſſung, als die aͤußere Luft ſelbſt.
Franklin's Rad kan durch die Geſchwindigkeit, mit der es umlaͤuft, ebenfalls ein Elektrometer abgeben, ſ. Rad, elektriſches.
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798, S. 815. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch01_1798/829>, abgerufen am 25.11.2024.
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