Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798.
Priestley Geschichte der Elektricität durch Krünitz S. 116. ingl. S. 222 u. f. Cavallo vollst. Abhandl. der Lehre von der Elektricität, a. d. Engl. dritte Aufl. S. 273 u. f. Drebbelisches Thermometer, s. Thermometer. Druck, Pressio, Pression. Wenn ein ruhender Körper A von einer Kraft getrieben wird, sich zu bewegen, und dadurch einen andern Körper B, den er berührt, fortzutreiben oder aus seiner Stelle zu verdrängen strebt, so sagt man, der Körper A drücke gegen B. Ein Stein, der auf meiner Hand liegt, wird von der Schwere getrieben, sich zu bewegen, oder zu fallen. Ich empfinde es, daß er dadurch die Hand niederwärts zu treiben strebt; weil ich eine gewisse Kraft oder Bestrebung darauf verwenden muß, sie in ihrer Stelle zu erhalten. Man sagt daher, der Stein drücke die Hand. Liegt der Stein auf dem Tische, so wird er eben so den Tisch drücken. Denn es ist kein Grund da, zu vermuthen, daß er sich auf dem Tische liegend anders, als auf der Hand, verhalten sollte, und überdies fällt er herab, wenn der Tisch unter ihm hinweggezogen wird, eben so wie im vorigen Falle, wenn man die Hand hinwegzieht. Druck heißt also die Wirkung eines ruhenden Körpers, der von einer Kraft zur Bewegung getrieben wird, in einen ihn berührenden Körper, der dieser Bewegung entgegensteht. Dieser letztere Körper heißt der widerstehende, das Hinderniß obstaculum) Da auch das, was Bewegung hindert, Kraft genannt wird, so muß auch in dem widerstehenden Körper eine Kraft seyn, welche die Wirkung jener Kraft, oder die Bewegung des drückenden
Prieſtley Geſchichte der Elektricitaͤt durch Kruͤnitz S. 116. ingl. S. 222 u. f. Cavallo vollſt. Abhandl. der Lehre von der Elektricitaͤt, a. d. Engl. dritte Aufl. S. 273 u. f. Drebbeliſches Thermometer, ſ. Thermometer. Druck, Preſſio, Preſſion. Wenn ein ruhender Koͤrper A von einer Kraft getrieben wird, ſich zu bewegen, und dadurch einen andern Koͤrper B, den er beruͤhrt, fortzutreiben oder aus ſeiner Stelle zu verdraͤngen ſtrebt, ſo ſagt man, der Koͤrper A druͤcke gegen B. Ein Stein, der auf meiner Hand liegt, wird von der Schwere getrieben, ſich zu bewegen, oder zu fallen. Ich empfinde es, daß er dadurch die Hand niederwaͤrts zu treiben ſtrebt; weil ich eine gewiſſe Kraft oder Beſtrebung darauf verwenden muß, ſie in ihrer Stelle zu erhalten. Man ſagt daher, der Stein druͤcke die Hand. Liegt der Stein auf dem Tiſche, ſo wird er eben ſo den Tiſch druͤcken. Denn es iſt kein Grund da, zu vermuthen, daß er ſich auf dem Tiſche liegend anders, als auf der Hand, verhalten ſollte, und uͤberdies faͤllt er herab, wenn der Tiſch unter ihm hinweggezogen wird, eben ſo wie im vorigen Falle, wenn man die Hand hinwegzieht. Druck heißt alſo die Wirkung eines ruhenden Koͤrpers, der von einer Kraft zur Bewegung getrieben wird, in einen ihn beruͤhrenden Koͤrper, der dieſer Bewegung entgegenſteht. Dieſer letztere Koͤrper heißt der widerſtehende, das Hinderniß obſtaculum) Da auch das, was Bewegung hindert, Kraft genannt wird, ſo muß auch in dem widerſtehenden Koͤrper eine Kraft ſeyn, welche die Wirkung jener Kraft, oder die Bewegung des druͤckenden <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0618" xml:id="P.1.604" n="604"/><lb/> ſind, keine Muͤhe, ſie zum Steigen zu bringen, ſelbſt bey windſtillem Wetter, bey welchem die Drachen gar nicht ſteigen. Sie ſind auch bald nach den erſten aeroſtatiſchen Verſuchen vom Abbe <hi rendition="#b">Bertholon</hi> in Montpellier, Herrn <hi rendition="#b">Lichtenberg</hi> in Goͤttingen, und andern, mit Vortheil zur Unterſuchung der atmoſphaͤriſchen Elektricitaͤt gebraucht worden.</p> <p><hi rendition="#b">Prieſtley</hi> Geſchichte der Elektricitaͤt durch <hi rendition="#b">Kruͤnitz</hi> S. 116. ingl. S. 222 u. f.</p> <p><hi rendition="#b">Cavallo</hi> vollſt. Abhandl. der Lehre von der Elektricitaͤt, a. d. Engl. dritte Aufl. S. 273 u. f.</p> <p> <hi rendition="#b">Drebbeliſches Thermometer, ſ. Thermometer.</hi> </p> </div> <div n="2"> <head>Druck, <name type="subjectIndexTerm"><foreign xml:lang="lat"><hi rendition="#aq">Preſſio</hi></foreign></name>, <name type="subjectIndexTerm"><foreign xml:lang="fra"><hi rendition="#aq #i">Preſſion</hi></foreign></name>.</head><lb/> <p>Wenn ein ruhender Koͤrper <hi rendition="#aq">A</hi> von einer Kraft getrieben wird, ſich zu bewegen, und dadurch einen andern Koͤrper <hi rendition="#aq">B,</hi> den er beruͤhrt, fortzutreiben oder aus ſeiner Stelle zu verdraͤngen ſtrebt, ſo ſagt man, der Koͤrper <hi rendition="#aq">A</hi> <hi rendition="#b">druͤcke</hi> gegen <hi rendition="#aq">B.</hi> Ein Stein, der auf meiner Hand liegt, wird von der Schwere getrieben, ſich zu bewegen, oder zu fallen. Ich empfinde es, daß er dadurch die Hand niederwaͤrts zu treiben ſtrebt; weil ich eine gewiſſe Kraft oder Beſtrebung darauf verwenden muß, ſie in ihrer Stelle zu erhalten. Man ſagt daher, der Stein <hi rendition="#b">druͤcke</hi> die Hand. Liegt der Stein auf dem Tiſche, ſo wird er eben ſo den Tiſch druͤcken. Denn es iſt kein Grund da, zu vermuthen, daß er ſich auf dem Tiſche liegend anders, als auf der Hand, verhalten ſollte, und uͤberdies faͤllt er herab, wenn der Tiſch unter ihm hinweggezogen wird, eben ſo wie im vorigen Falle, wenn man die Hand hinwegzieht.</p> </div> <div n="2"> <head>Druck</head><lb/> <p>heißt alſo die Wirkung eines ruhenden Koͤrpers, der von einer Kraft zur Bewegung getrieben wird, in einen ihn beruͤhrenden Koͤrper, der dieſer Bewegung entgegenſteht. Dieſer letztere Koͤrper heißt der <hi rendition="#b">widerſtehende,</hi> das <hi rendition="#b">Hinderniß</hi> <hi rendition="#aq">obſtaculum)</hi> Da auch das, was Bewegung hindert, Kraft genannt wird, ſo muß auch in dem widerſtehenden Koͤrper eine Kraft ſeyn, welche die Wirkung jener Kraft, oder die Bewegung des druͤckenden<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [604/0618]
ſind, keine Muͤhe, ſie zum Steigen zu bringen, ſelbſt bey windſtillem Wetter, bey welchem die Drachen gar nicht ſteigen. Sie ſind auch bald nach den erſten aeroſtatiſchen Verſuchen vom Abbe Bertholon in Montpellier, Herrn Lichtenberg in Goͤttingen, und andern, mit Vortheil zur Unterſuchung der atmoſphaͤriſchen Elektricitaͤt gebraucht worden.
Prieſtley Geſchichte der Elektricitaͤt durch Kruͤnitz S. 116. ingl. S. 222 u. f.
Cavallo vollſt. Abhandl. der Lehre von der Elektricitaͤt, a. d. Engl. dritte Aufl. S. 273 u. f.
Drebbeliſches Thermometer, ſ. Thermometer.
Druck, Preſſio, Preſſion.
Wenn ein ruhender Koͤrper A von einer Kraft getrieben wird, ſich zu bewegen, und dadurch einen andern Koͤrper B, den er beruͤhrt, fortzutreiben oder aus ſeiner Stelle zu verdraͤngen ſtrebt, ſo ſagt man, der Koͤrper A druͤcke gegen B. Ein Stein, der auf meiner Hand liegt, wird von der Schwere getrieben, ſich zu bewegen, oder zu fallen. Ich empfinde es, daß er dadurch die Hand niederwaͤrts zu treiben ſtrebt; weil ich eine gewiſſe Kraft oder Beſtrebung darauf verwenden muß, ſie in ihrer Stelle zu erhalten. Man ſagt daher, der Stein druͤcke die Hand. Liegt der Stein auf dem Tiſche, ſo wird er eben ſo den Tiſch druͤcken. Denn es iſt kein Grund da, zu vermuthen, daß er ſich auf dem Tiſche liegend anders, als auf der Hand, verhalten ſollte, und uͤberdies faͤllt er herab, wenn der Tiſch unter ihm hinweggezogen wird, eben ſo wie im vorigen Falle, wenn man die Hand hinwegzieht.
Druck
heißt alſo die Wirkung eines ruhenden Koͤrpers, der von einer Kraft zur Bewegung getrieben wird, in einen ihn beruͤhrenden Koͤrper, der dieſer Bewegung entgegenſteht. Dieſer letztere Koͤrper heißt der widerſtehende, das Hinderniß obſtaculum) Da auch das, was Bewegung hindert, Kraft genannt wird, ſo muß auch in dem widerſtehenden Koͤrper eine Kraft ſeyn, welche die Wirkung jener Kraft, oder die Bewegung des druͤckenden
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