über die Kugel H, drehe alsdann die Glassäule, und entferne dadurch den Knopf von der Kugel, verbinde den Drath EF durch eine Kette mit der innern Seite einer Verstärkungsflasche, und führe noch eine andere Kette von dem Ringe O bis an die äußere Belegung eben dieser Flasche. Nachdem nun die Flasche durch eine Elektrisirmaschine geladen worden, drehe man die Glassäule zurück, und bringe den Knopf G nach und nach der Kugel H näher. Wenn nun beyde einander nahe genug kommen, so entladet sich die Flasche, und das Holz LMIK wird aus dem Einschnitte heraus auf eine beträchtliche Weite hinweg geworfen. Nun stellt der Knopf G bey diesem Versuche eine Gewitterwolke vor, aus welcher, wenn sie dem höchsten Orte des Gebäudes nahe genug kömmt, die Elektricität in das Gebäude schlägt, und da es nicht gehörig durch ununterbrochene Leitung beschützt ist, durch diesen Schlag das Holz IM abwirft, d. h. einen Theil des Gebäudes zerschmettert.
Man wiederhole nun den Versuch mit dieser einzigen Veränderung, daß man dem Holze IM die andere Lage giebt, in welcher der Drath LK in die Richtung IM kömmt, wobey die Leitung HO nicht unterbrochen wird: so wird der Schlag nicht die geringste Wirkung auf das Holz LM thun, sondern es wird dasselbe in dem Einschnitte unbewegt bleiben; wodurch sich der Nutzen metallischer Ableitungen von gehöriger Continuität überhaupt an den Tag legt.
Endlich schraube man von dem Drathe HI die messingene Kugel H ab, so daß die Spitze des Draths blos bleibe, und wiederhole nach dieser Veränderung beyde erstangeführte Versuche: so wird das Holz IM bey demal unbewegt bleiben, auch wird man gar keinen Slag bemerken, sondern es wird die Flasche stillschweigend entladen werden. Man sieht hieraus nicht allein, wie sehr zugespitzte Blitzableiter den stumpfgeendeten vorzuziehen sind, sondern es läst sich daraus auch schließen, daß die Spitzen schon an sich, auch ohne eine regelmäßige Ableitung einigen Schutz gewähren, und den Schlag verhüten, obgleich
uͤber die Kugel H, drehe alsdann die Glasſaͤule, und entferne dadurch den Knopf von der Kugel, verbinde den Drath EF durch eine Kette mit der innern Seite einer Verſtaͤrkungsflaſche, und fuͤhre noch eine andere Kette von dem Ringe O bis an die aͤußere Belegung eben dieſer Flaſche. Nachdem nun die Flaſche durch eine Elektriſirmaſchine geladen worden, drehe man die Glasſaͤule zuruͤck, und bringe den Knopf G nach und nach der Kugel H naͤher. Wenn nun beyde einander nahe genug kommen, ſo entladet ſich die Flaſche, und das Holz LMIK wird aus dem Einſchnitte heraus auf eine betraͤchtliche Weite hinweg geworfen. Nun ſtellt der Knopf G bey dieſem Verſuche eine Gewitterwolke vor, aus welcher, wenn ſie dem hoͤchſten Orte des Gebaͤudes nahe genug koͤmmt, die Elektricitaͤt in das Gebaͤude ſchlaͤgt, und da es nicht gehoͤrig durch ununterbrochene Leitung beſchuͤtzt iſt, durch dieſen Schlag das Holz IM abwirft, d. h. einen Theil des Gebaͤudes zerſchmettert.
Man wiederhole nun den Verſuch mit dieſer einzigen Veraͤnderung, daß man dem Holze IM die andere Lage giebt, in welcher der Drath LK in die Richtung IM koͤmmt, wobey die Leitung HO nicht unterbrochen wird: ſo wird der Schlag nicht die geringſte Wirkung auf das Holz LM thun, ſondern es wird daſſelbe in dem Einſchnitte unbewegt bleiben; wodurch ſich der Nutzen metalliſcher Ableitungen von gehoͤriger Continuitaͤt uͤberhaupt an den Tag legt.
Endlich ſchraube man von dem Drathe HI die meſſingene Kugel H ab, ſo daß die Spitze des Draths blos bleibe, und wiederhole nach dieſer Veraͤnderung beyde erſtangefuͤhrte Verſuche: ſo wird das Holz IM bey demal unbewegt bleiben, auch wird man gar keinen Slag bemerken, ſondern es wird die Flaſche ſtillſchweigend entladen werden. Man ſieht hieraus nicht allein, wie ſehr zugeſpitzte Blitzableiter den ſtumpfgeendeten vorzuziehen ſind, ſondern es laͤſt ſich daraus auch ſchließen, daß die Spitzen ſchon an ſich, auch ohne eine regelmaͤßige Ableitung einigen Schutz gewaͤhren, und den Schlag verhuͤten, obgleich
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uͤber die Kugel H, drehe alsdann die Glasſaͤule, und entferne dadurch den Knopf von der Kugel, verbinde den Drath EF durch eine Kette mit der innern Seite einer Verſtaͤrkungsflaſche, und fuͤhre noch eine andere Kette von dem Ringe O bis an die aͤußere Belegung eben dieſer Flaſche. Nachdem nun die Flaſche durch eine Elektriſirmaſchine geladen worden, drehe man die Glasſaͤule zuruͤck, und bringe den Knopf G nach und nach der Kugel H naͤher. Wenn nun beyde einander nahe genug kommen, ſo entladet ſich die Flaſche, und das Holz LMIK wird aus dem Einſchnitte heraus auf eine betraͤchtliche Weite hinweg geworfen. Nun ſtellt der Knopf G bey dieſem Verſuche eine Gewitterwolke vor, aus welcher, wenn ſie dem hoͤchſten Orte des Gebaͤudes nahe genug koͤmmt, die Elektricitaͤt in das Gebaͤude ſchlaͤgt, und da es nicht gehoͤrig durch ununterbrochene Leitung beſchuͤtzt iſt, durch dieſen Schlag das Holz IM abwirft, d. h. einen Theil des Gebaͤudes zerſchmettert.
Man wiederhole nun den Verſuch mit dieſer einzigen Veraͤnderung, daß man dem Holze IM die andere Lage giebt, in welcher der Drath LK in die Richtung IM koͤmmt, wobey die Leitung HO nicht unterbrochen wird: ſo wird der Schlag nicht die geringſte Wirkung auf das Holz LM thun, ſondern es wird daſſelbe in dem Einſchnitte unbewegt bleiben; wodurch ſich der Nutzen metalliſcher Ableitungen von gehoͤriger Continuitaͤt uͤberhaupt an den Tag legt.
Endlich ſchraube man von dem Drathe HI die meſſingene Kugel H ab, ſo daß die Spitze des Draths blos bleibe, und wiederhole nach dieſer Veraͤnderung beyde erſtangefuͤhrte Verſuche: ſo wird das Holz IM bey demal unbewegt bleiben, auch wird man gar keinen Slag bemerken, ſondern es wird die Flaſche ſtillſchweigend entladen werden. Man ſieht hieraus nicht allein, wie ſehr zugeſpitzte Blitzableiter den ſtumpfgeendeten vorzuziehen ſind, ſondern es laͤſt ſich daraus auch ſchließen, daß die Spitzen ſchon an ſich, auch ohne eine regelmaͤßige Ableitung einigen Schutz gewaͤhren, und den Schlag verhuͤten, obgleich
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798, S. 594. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch01_1798/608>, abgerufen am 25.11.2024.
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