der erste seyn, der den Gedanken davon in einer Schrift (A century of the names and scantlings of such inventions. as at present I can call to mind. Glasgow. 1677. 12.) angeführt hat. Aus dieser Schrift soll Thomas Savery, der insgemein für den Erfinder gehalten wird, die Sache entlehnt haben. Andere nennen Newcomen als den Urheber dieser Erfindung. Doch bleibt dem Savery unstreitig die Ehre der ersten Ausführung (Philos. Transact. 1694.), die er auch in einem 1699 erschienenen Buche selbst beschrieben hat. Um eben diese Zeit beschäftigte sich Papin in Marburg mit ähnlichen Versuchen (s. Ars nova ad aquam ignis adminiculo efficacissime elevandam, Cassellis. 1707 4) Man findet diese ältern Einrichtungen der Dampfmaschine bey Leupold,(Theatr. machin. generale, Tab. LII LIII.) abgebildet und beschrieben. Eine solche Maschine ward mit beträchtlichen Verbesserungen von Potter, einem Engländer, zu Königsberg in Ungarn angelegt, um die Wasser aus den Gruben zu fördern; sie ist unter dem Namen der Potterischen Feuermaschine bekannt, und wird von Leupold(Theatr. mach. hydraul. To. II. §. 202. sqq. Tab. XLIV.) beschrieben. Den daselbst befindlichen Nachrichten zufolge scheint sie in den Jahren 1722 oder 1723 zu Stande gekommen zu seyn. Sie brauchte täglich drey Klaftern Holz, und hob in 25 Sätzen Röhren von 6 Zoll Durchmesser und 4 Klaftern Höhe das Wasser 14mal in einer Minute 6 Schuhe hoch. Der Druck der Luftsäule auf den Kolben ward auf 111 Centner gerechnet. Von der um eben diese Zeit in London angelegten Dampfmaschine, welche das Wasser aus der Themse erhebt, und in die Stadt führt, handlet eine eigne im Jahr 1726 herausgekommene Beschreibung, welche Weidler(Tr. de machinis hydraulicis toto terrarum orbe maximis, Marliensi et Londinensi, Viteb. 1728. 4.) ins Lateinische übersetzt hat. Diese hob in 24 Stunden 14400 Eimer Wasser, und der Druck der Luftsäule betrug 9599 Pfund.
In Frankreich hatte zwar schon Amontons(Mem. de Paris. 1699.) Vorschläge dieser Art gethan; allein es
der erſte ſeyn, der den Gedanken davon in einer Schrift (A century of the names and ſcantlings of ſuch inventions. as at preſent I can call to mind. Glasgow. 1677. 12.) angefuͤhrt hat. Aus dieſer Schrift ſoll Thomas Savery, der insgemein fuͤr den Erfinder gehalten wird, die Sache entlehnt haben. Andere nennen Newcomen als den Urheber dieſer Erfindung. Doch bleibt dem Savery unſtreitig die Ehre der erſten Ausfuͤhrung (Philoſ. Transact. 1694.), die er auch in einem 1699 erſchienenen Buche ſelbſt beſchrieben hat. Um eben dieſe Zeit beſchaͤftigte ſich Papin in Marburg mit aͤhnlichen Verſuchen (ſ. Ars nova ad aquam ignis adminiculo efficaciſſime elevandam, Caſſellis. 1707 4) Man findet dieſe aͤltern Einrichtungen der Dampfmaſchine bey Leupold,(Theatr. machin. generale, Tab. LII LIII.) abgebildet und beſchrieben. Eine ſolche Maſchine ward mit betraͤchtlichen Verbeſſerungen von Potter, einem Englaͤnder, zu Koͤnigsberg in Ungarn angelegt, um die Waſſer aus den Gruben zu foͤrdern; ſie iſt unter dem Namen der Potteriſchen Feuermaſchine bekannt, und wird von Leupold(Theatr. mach. hydraul. To. II. §. 202. ſqq. Tab. XLIV.) beſchrieben. Den daſelbſt befindlichen Nachrichten zufolge ſcheint ſie in den Jahren 1722 oder 1723 zu Stande gekommen zu ſeyn. Sie brauchte taͤglich drey Klaftern Holz, und hob in 25 Saͤtzen Roͤhren von 6 Zoll Durchmeſſer und 4 Klaftern Hoͤhe das Waſſer 14mal in einer Minute 6 Schuhe hoch. Der Druck der Luftſaͤule auf den Kolben ward auf 111 Centner gerechnet. Von der um eben dieſe Zeit in London angelegten Dampfmaſchine, welche das Waſſer aus der Themſe erhebt, und in die Stadt fuͤhrt, handlet eine eigne im Jahr 1726 herausgekommene Beſchreibung, welche Weidler(Tr. de machinis hydraulicis toto terrarum orbe maximis, Marlienſi et Londinenſi, Viteb. 1728. 4.) ins Lateiniſche uͤberſetzt hat. Dieſe hob in 24 Stunden 14400 Eimer Waſſer, und der Druck der Luftſaͤule betrug 9599 Pfund.
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In Frankreich hatte zwar ſchon Amontons (Mém. de Paris. 1699.) Vorſchlaͤge dieſer Art gethan; allein es
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798, S. 562. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch01_1798/576>, abgerufen am 22.11.2024.
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