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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798.

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wegen ihrer beträchtlichen Masse in einem weit größern Verhältnisse verstärkt. So treibt die erste ans Wasser grenzende Lage des Quecksilbers das Wasser aus der Stelle, ihr folgt die zweyte nach u. s. f., bis endlich die schwerste Materie an die äußersten Theile des Umkreises gedrungen ist.

Man hat Vorrichtungen angegeben, durch welche sich auch elliptische Bewegungen auf der Centralmaschine hervorbringen lassen. Sie sind aber nichts, als physikalische Spielwerke, und die Gestalt der Bahn wird dabey durch Mittel erhalten, die über die Natur der elliptischen Centralbewegungen nicht das geringste Licht verbreiten können.

Nollet Lecons de physique experimentale, Paris 1753. 8. To. II. Lec. 5. Sect. 2.

Centrifugalkraft, Vis centrifuga, Force centrifuge.

Man giebt diesen Namen einer Kraft, mit welcher bey Centralbewegungen der Körper sich stets vom Mittelpunkte des Krümmungskreises zu entfernen strebt. Sie wird auch Schwungkraft genannt. Es ist eigentlich ein Theil der Bewegung, welche der Körper im vorhergehenden Zeittheile hatte, und im folgenden seiner Trägheit wegen fortsetzt. Mehr hievon siehe bey den Worten: Centralkräfte, Schwungkraft.

Newton, der bey den Centralbewegungen nur einer Kraft, nemlich der Centripetalkraft, gedenkt, versteht an einer andern Stelle (Princ. L. II. Prop. 23.) unter Centrifugalkräften diejenigen, mit welchen sich die Theile elastischer Flüßigkeiten abstoßen, oder von einander zu entfernen streben.

Centripetalkraft, Vis centripeta, Force centripete.

Die Kraft, welche bey Centralbewegungen den Körper stets nach einem gewissen Punkte, dem Mittelpunkte der Kräfte, treibt, s. Centralbewegung, Centralkräfte. Sie läst sich nach den Regeln der Zerlegung der Kräfte in zwo Theile zerlegen, in eine Tangential-


wegen ihrer betraͤchtlichen Maſſe in einem weit groͤßern Verhaͤltniſſe verſtaͤrkt. So treibt die erſte ans Waſſer grenzende Lage des Queckſilbers das Waſſer aus der Stelle, ihr folgt die zweyte nach u. ſ. f., bis endlich die ſchwerſte Materie an die aͤußerſten Theile des Umkreiſes gedrungen iſt.

Man hat Vorrichtungen angegeben, durch welche ſich auch elliptiſche Bewegungen auf der Centralmaſchine hervorbringen laſſen. Sie ſind aber nichts, als phyſikaliſche Spielwerke, und die Geſtalt der Bahn wird dabey durch Mittel erhalten, die uͤber die Natur der elliptiſchen Centralbewegungen nicht das geringſte Licht verbreiten koͤnnen.

Nollet Leçons de phyſique experimentale, Paris 1753. 8. To. II. Leç. 5. Sect. 2.

Centrifugalkraft, Vis centrifuga, Force centrifuge.

Man giebt dieſen Namen einer Kraft, mit welcher bey Centralbewegungen der Koͤrper ſich ſtets vom Mittelpunkte des Kruͤmmungskreiſes zu entfernen ſtrebt. Sie wird auch Schwungkraft genannt. Es iſt eigentlich ein Theil der Bewegung, welche der Koͤrper im vorhergehenden Zeittheile hatte, und im folgenden ſeiner Traͤgheit wegen fortſetzt. Mehr hievon ſiehe bey den Worten: Centralkraͤfte, Schwungkraft.

Newton, der bey den Centralbewegungen nur einer Kraft, nemlich der Centripetalkraft, gedenkt, verſteht an einer andern Stelle (Princ. L. II. Prop. 23.) unter Centrifugalkraͤften diejenigen, mit welchen ſich die Theile elaſtiſcher Fluͤßigkeiten abſtoßen, oder von einander zu entfernen ſtreben.

Centripetalkraft, Vis centripeta, Force centripete.

Die Kraft, welche bey Centralbewegungen den Koͤrper ſtets nach einem gewiſſen Punkte, dem Mittelpunkte der Kraͤfte, treibt, ſ. Centralbewegung, Centralkraͤfte. Sie laͤſt ſich nach den Regeln der Zerlegung der Kraͤfte in zwo Theile zerlegen, in eine Tangential-

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[505/0519] wegen ihrer betraͤchtlichen Maſſe in einem weit groͤßern Verhaͤltniſſe verſtaͤrkt. So treibt die erſte ans Waſſer grenzende Lage des Queckſilbers das Waſſer aus der Stelle, ihr folgt die zweyte nach u. ſ. f., bis endlich die ſchwerſte Materie an die aͤußerſten Theile des Umkreiſes gedrungen iſt. Man hat Vorrichtungen angegeben, durch welche ſich auch elliptiſche Bewegungen auf der Centralmaſchine hervorbringen laſſen. Sie ſind aber nichts, als phyſikaliſche Spielwerke, und die Geſtalt der Bahn wird dabey durch Mittel erhalten, die uͤber die Natur der elliptiſchen Centralbewegungen nicht das geringſte Licht verbreiten koͤnnen. Nollet Leçons de phyſique experimentale, Paris 1753. 8. To. II. Leç. 5. Sect. 2. Centrifugalkraft, Vis centrifuga, Force centrifuge. Man giebt dieſen Namen einer Kraft, mit welcher bey Centralbewegungen der Koͤrper ſich ſtets vom Mittelpunkte des Kruͤmmungskreiſes zu entfernen ſtrebt. Sie wird auch Schwungkraft genannt. Es iſt eigentlich ein Theil der Bewegung, welche der Koͤrper im vorhergehenden Zeittheile hatte, und im folgenden ſeiner Traͤgheit wegen fortſetzt. Mehr hievon ſiehe bey den Worten: Centralkraͤfte, Schwungkraft. Newton, der bey den Centralbewegungen nur einer Kraft, nemlich der Centripetalkraft, gedenkt, verſteht an einer andern Stelle (Princ. L. II. Prop. 23.) unter Centrifugalkraͤften diejenigen, mit welchen ſich die Theile elaſtiſcher Fluͤßigkeiten abſtoßen, oder von einander zu entfernen ſtreben. Centripetalkraft, Vis centripeta, Force centripete. Die Kraft, welche bey Centralbewegungen den Koͤrper ſtets nach einem gewiſſen Punkte, dem Mittelpunkte der Kraͤfte, treibt, ſ. Centralbewegung, Centralkraͤfte. Sie laͤſt ſich nach den Regeln der Zerlegung der Kraͤfte in zwo Theile zerlegen, in eine Tangential-

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798, S. 505. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch01_1798/519>, abgerufen am 25.11.2024.