Dieses DF ist der Raum, um welchen der durch zusammengesetzte Bewegung getriebene Punkt oder Körper seitwärts verschoben, oder nach einer Richtung fortgebracht wird, welche auf die nach dem Mittelpunkte der Kräfte gehende Linie AC (auf den Radius vector) senkrecht ist. Es ist das Mr (Taf. V. Fig. 78.), um welches der durch Mm gegangene Körper vom Radius vector CM, rechtwinklicht zur Seite gerechnet, abgekommen ist. Nach bekannten Grundsätzen der höhern Geometrie ist dieses Mr, wegen der Aehnlichkeit der Dreyecke CMT und Mmr, =(CT·Mm/CM), oder wenn der Radius vector CM=y, und Mm als das Element des durchlaufenen Raumes =ds genannt wird, Mr =(pds/y); daher denn sin. o, oder, was bey einem unendlich kleinen Winkel eben so viel ist, der Winkel o, d. i. die Größe der Ablenkung vom vorigen Wege, von der Tangente MT an der Stelle M, oder
Es lehrt aber ferner die höhere Geometrie, daß der Halbmesser der Krümmung gefunden werde, wenn man das Element der krummen Linie, oder ds, durch die Krümmung selbst dividiret; ingleichen, daß eben dieser Halbmesser der Krümmung, wenn Ordinaten, die aus einem Punkte gehen, wie hier die CM oder y, mit Perpendikeln aus diesem Punkte auf die Tangenten, wie hier die CT oder p, verglichen werden, dem Ausdrucke (ydy/dp) gleich sey. Aus diesen Sätzen erhält man vermittelst des vorigen den Halbmesser der Krümmung bey M, oder
Dieſes DF iſt der Raum, um welchen der durch zuſammengeſetzte Bewegung getriebene Punkt oder Koͤrper ſeitwaͤrts verſchoben, oder nach einer Richtung fortgebracht wird, welche auf die nach dem Mittelpunkte der Kraͤfte gehende Linie AC (auf den Radius vector) ſenkrecht iſt. Es iſt das Mr (Taf. V. Fig. 78.), um welches der durch Mm gegangene Koͤrper vom Radius vector CM, rechtwinklicht zur Seite gerechnet, abgekommen iſt. Nach bekannten Grundſaͤtzen der hoͤhern Geometrie iſt dieſes Mr, wegen der Aehnlichkeit der Dreyecke CMT und Mmr, =(CT·Mm/CM), oder wenn der Radius vector CM=y, und Mm als das Element des durchlaufenen Raumes =ds genannt wird, Mr =(pds/y); daher denn ſin. o, oder, was bey einem unendlich kleinen Winkel eben ſo viel iſt, der Winkel o, d. i. die Groͤße der Ablenkung vom vorigen Wege, von der Tangente MT an der Stelle M, oder
Es lehrt aber ferner die hoͤhere Geometrie, daß der Halbmeſſer der Kruͤmmung gefunden werde, wenn man das Element der krummen Linie, oder ds, durch die Kruͤmmung ſelbſt dividiret; ingleichen, daß eben dieſer Halbmeſſer der Kruͤmmung, wenn Ordinaten, die aus einem Punkte gehen, wie hier die CM oder y, mit Perpendikeln aus dieſem Punkte auf die Tangenten, wie hier die CT oder p, verglichen werden, dem Ausdrucke (ydy/dp) gleich ſey. Aus dieſen Saͤtzen erhaͤlt man vermittelſt des vorigen den Halbmeſſer der Kruͤmmung bey M, oder
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0487"xml:id="P.1.473"n="473"/><lb/><hirendition="#aq"/> Dieſes <hirendition="#aq">DF</hi> iſt der Raum, um welchen der durch zuſammengeſetzte Bewegung getriebene Punkt oder Koͤrper ſeitwaͤrts verſchoben, oder nach einer Richtung fortgebracht wird, welche auf die nach dem Mittelpunkte der Kraͤfte gehende Linie <hirendition="#aq">AC</hi> (auf den Radius vector) ſenkrecht iſt. Es iſt das <hirendition="#aq">Mr</hi> (Taf. <hirendition="#aq">V.</hi> Fig. 78.), um welches der durch <hirendition="#aq">Mm</hi> gegangene Koͤrper vom Radius vector <hirendition="#aq">CM,</hi> rechtwinklicht zur Seite gerechnet, abgekommen iſt. Nach bekannten Grundſaͤtzen der hoͤhern Geometrie iſt dieſes <hirendition="#aq">Mr,</hi> wegen der Aehnlichkeit der Dreyecke <hirendition="#aq">CMT</hi> und <hirendition="#aq">Mmr, =(CT·Mm/CM),</hi> oder wenn der Radius vector <hirendition="#aq">CM=y,</hi> und <hirendition="#aq">Mm</hi> als das Element des durchlaufenen Raumes <hirendition="#aq">=ds</hi> genannt wird, <hirendition="#aq">Mr =(pds/y);</hi> daher denn <hirendition="#aq">ſin. o,</hi> oder, was bey einem unendlich kleinen Winkel eben ſo viel iſt, der Winkel <hirendition="#aq">o,</hi> d. i. die Groͤße der Ablenkung vom vorigen Wege, von der Tangente <hirendition="#aq">MT</hi> an der Stelle <hirendition="#aq">M,</hi> oder </p><p>Es lehrt aber ferner die hoͤhere Geometrie, daß der Halbmeſſer der Kruͤmmung gefunden werde, wenn man das Element der krummen Linie, oder <hirendition="#aq">ds,</hi> durch die Kruͤmmung ſelbſt dividiret; ingleichen, daß eben dieſer Halbmeſſer der Kruͤmmung, wenn Ordinaten, die aus einem Punkte gehen, wie hier die <hirendition="#aq">CM</hi> oder <hirendition="#aq">y,</hi> mit Perpendikeln aus dieſem Punkte auf die Tangenten, wie hier die <hirendition="#aq">CT</hi> oder <hirendition="#aq">p,</hi> verglichen werden, dem Ausdrucke <hirendition="#aq">(ydy/dp)</hi> gleich ſey. Aus dieſen Saͤtzen erhaͤlt man vermittelſt des vorigen den Halbmeſſer der Kruͤmmung bey <hirendition="#aq">M,</hi> oder <hirendition="#aq"/><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[473/0487]
Dieſes DF iſt der Raum, um welchen der durch zuſammengeſetzte Bewegung getriebene Punkt oder Koͤrper ſeitwaͤrts verſchoben, oder nach einer Richtung fortgebracht wird, welche auf die nach dem Mittelpunkte der Kraͤfte gehende Linie AC (auf den Radius vector) ſenkrecht iſt. Es iſt das Mr (Taf. V. Fig. 78.), um welches der durch Mm gegangene Koͤrper vom Radius vector CM, rechtwinklicht zur Seite gerechnet, abgekommen iſt. Nach bekannten Grundſaͤtzen der hoͤhern Geometrie iſt dieſes Mr, wegen der Aehnlichkeit der Dreyecke CMT und Mmr, =(CT·Mm/CM), oder wenn der Radius vector CM=y, und Mm als das Element des durchlaufenen Raumes =ds genannt wird, Mr =(pds/y); daher denn ſin. o, oder, was bey einem unendlich kleinen Winkel eben ſo viel iſt, der Winkel o, d. i. die Groͤße der Ablenkung vom vorigen Wege, von der Tangente MT an der Stelle M, oder
Es lehrt aber ferner die hoͤhere Geometrie, daß der Halbmeſſer der Kruͤmmung gefunden werde, wenn man das Element der krummen Linie, oder ds, durch die Kruͤmmung ſelbſt dividiret; ingleichen, daß eben dieſer Halbmeſſer der Kruͤmmung, wenn Ordinaten, die aus einem Punkte gehen, wie hier die CM oder y, mit Perpendikeln aus dieſem Punkte auf die Tangenten, wie hier die CT oder p, verglichen werden, dem Ausdrucke (ydy/dp) gleich ſey. Aus dieſen Saͤtzen erhaͤlt man vermittelſt des vorigen den Halbmeſſer der Kruͤmmung bey M, oder
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Bibliothek des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte : Bereitstellung der Texttranskription.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Weitere Informationen:
Bogensignaturen: keine Angabe;
Druckfehler: keine Angabe;
fremdsprachliches Material: keine Angabe;
Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe;
Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe;
i/j in Fraktur: wie Vorlage;
I/J in Fraktur: wie Vorlage;
Kolumnentitel: keine Angabe;
Kustoden: keine Angabe;
langes s (ſ): wie Vorlage;
Normalisierungen: keine Angabe;
rundes r (ꝛ): keine Angabe;
Seitenumbrüche markiert: ja;
Silbentrennung: aufgelöst;
u/v bzw. U/V: wie Vorlage;
Vokale mit übergest. e: wie Vorlage;
Vollständigkeit: keine Angabe;
Zeichensetzung: keine Angabe;
Zeilenumbrüche markiert: nein;
Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798, S. 473. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch01_1798/487>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.