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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798.

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Blendung, Bedeckung, der Gläser, Annulus aperturam lentium definiens, Anneau, qui couvre les bords des verres dioptriques.

Bey den dioptrischen Werkzeugen machen es die Abweichungen wegen der Kugelgestalt und wegen der Farbenzerstreuung (s. Abweichung, dioptrische) nöthig, die an den Rändern der Gläser einfallenden Lichtstralen abzuhalten. Man bedeckt daher den äußern Ring oder Rand der Gläser mit etwas, welches die Blendung oder Bedeckung der Gläser genannt wird. Diese Blendung ist ein Ring von Pappe, Holz, Blech rc. gemeiniglich schwarz gefärbt. Die Oefnung in der Mitte, durch welche das Licht wirklich einfällt, heißt Apertur oder Oefnung, s. Apertur.

Man bestimmt die Größe der Bedeckungen und Oefnungen gemeiniglich durch Proben. Die Blendungen für die Augengläser sind Ringe, welche inwendig in den Röhren gemeiniglich da angebracht werden, wo die Vereinigungspunkte der Stralenkegel liegen. Größere Oefnungen verstärken beym Objective die Helligkeit des Bildes, und beym Augenglase vergrößern sie das Gesichtsfeld.

Bley, Plumbum, Plomb.

Ein im Feuer nicht beständiges, dehnbares Metall, von einer weißen Farbe, welche dunkler, als beym Zinn, ausfällt. Es ist unter allen Metallen das weichste, und läßt sich ohne Mühe zerschneiden und beugen. Auf dem Schnitte erscheint es dicht, glatt und glänzend, verliert aber diesen Glanz bald an der Luft, ob es gleich sonst der Einwirkung der Luft und des Wassers sogar länger, als Eisen und Kupfer, widersteht. Es hat unter allen Metallen den geringsten Klang, und die schwächste Elasticität und Zähigkeit. Ein Bleydrath von (1/10) Zoll Durchmesser trägt, ohne zu reißen, nicht mehr als 29 1/2 Pfund.

Dennoch hat es nach dem Golde, dem Silber und der Platina die beträchtlichste specifische Schwere. Diese ist nach Musschenbrock (Introd. ad philos. nat. To. I. p. 536.) bey deutschem sehr reinen Bley 11,4451, nach Bergmann (Anm. zu Scheffers chym. Vorles. S. 521.)


Blendung, Bedeckung, der Glaͤſer, Annulus aperturam lentium definiens, Anneau, qui couvre les bords des verres dioptriques.

Bey den dioptriſchen Werkzeugen machen es die Abweichungen wegen der Kugelgeſtalt und wegen der Farbenzerſtreuung (ſ. Abweichung, dioptriſche) noͤthig, die an den Raͤndern der Glaͤſer einfallenden Lichtſtralen abzuhalten. Man bedeckt daher den aͤußern Ring oder Rand der Glaͤſer mit etwas, welches die Blendung oder Bedeckung der Glaͤſer genannt wird. Dieſe Blendung iſt ein Ring von Pappe, Holz, Blech rc. gemeiniglich ſchwarz gefaͤrbt. Die Oefnung in der Mitte, durch welche das Licht wirklich einfaͤllt, heißt Apertur oder Oefnung, ſ. Apertur.

Man beſtimmt die Groͤße der Bedeckungen und Oefnungen gemeiniglich durch Proben. Die Blendungen fuͤr die Augenglaͤſer ſind Ringe, welche inwendig in den Roͤhren gemeiniglich da angebracht werden, wo die Vereinigungspunkte der Stralenkegel liegen. Groͤßere Oefnungen verſtaͤrken beym Objective die Helligkeit des Bildes, und beym Augenglaſe vergroͤßern ſie das Geſichtsfeld.

Bley, Plumbum, Plomb.

Ein im Feuer nicht beſtaͤndiges, dehnbares Metall, von einer weißen Farbe, welche dunkler, als beym Zinn, ausfaͤllt. Es iſt unter allen Metallen das weichſte, und laͤßt ſich ohne Muͤhe zerſchneiden und beugen. Auf dem Schnitte erſcheint es dicht, glatt und glaͤnzend, verliert aber dieſen Glanz bald an der Luft, ob es gleich ſonſt der Einwirkung der Luft und des Waſſers ſogar laͤnger, als Eiſen und Kupfer, widerſteht. Es hat unter allen Metallen den geringſten Klang, und die ſchwaͤchſte Elaſticitaͤt und Zaͤhigkeit. Ein Bleydrath von (1/10) Zoll Durchmeſſer traͤgt, ohne zu reißen, nicht mehr als 29 1/2 Pfund.

Dennoch hat es nach dem Golde, dem Silber und der Platina die betraͤchtlichſte ſpecifiſche Schwere. Dieſe iſt nach Muſſchenbrock (Introd. ad philoſ. nat. To. I. p. 536.) bey deutſchem ſehr reinen Bley 11,4451, nach Bergmann (Anm. zu Scheffers chym. Vorleſ. S. 521.)

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[364/0378] Blendung, Bedeckung, der Glaͤſer, Annulus aperturam lentium definiens, Anneau, qui couvre les bords des verres dioptriques. Bey den dioptriſchen Werkzeugen machen es die Abweichungen wegen der Kugelgeſtalt und wegen der Farbenzerſtreuung (ſ. Abweichung, dioptriſche) noͤthig, die an den Raͤndern der Glaͤſer einfallenden Lichtſtralen abzuhalten. Man bedeckt daher den aͤußern Ring oder Rand der Glaͤſer mit etwas, welches die Blendung oder Bedeckung der Glaͤſer genannt wird. Dieſe Blendung iſt ein Ring von Pappe, Holz, Blech rc. gemeiniglich ſchwarz gefaͤrbt. Die Oefnung in der Mitte, durch welche das Licht wirklich einfaͤllt, heißt Apertur oder Oefnung, ſ. Apertur. Man beſtimmt die Groͤße der Bedeckungen und Oefnungen gemeiniglich durch Proben. Die Blendungen fuͤr die Augenglaͤſer ſind Ringe, welche inwendig in den Roͤhren gemeiniglich da angebracht werden, wo die Vereinigungspunkte der Stralenkegel liegen. Groͤßere Oefnungen verſtaͤrken beym Objective die Helligkeit des Bildes, und beym Augenglaſe vergroͤßern ſie das Geſichtsfeld. Bley, Plumbum, Plomb. Ein im Feuer nicht beſtaͤndiges, dehnbares Metall, von einer weißen Farbe, welche dunkler, als beym Zinn, ausfaͤllt. Es iſt unter allen Metallen das weichſte, und laͤßt ſich ohne Muͤhe zerſchneiden und beugen. Auf dem Schnitte erſcheint es dicht, glatt und glaͤnzend, verliert aber dieſen Glanz bald an der Luft, ob es gleich ſonſt der Einwirkung der Luft und des Waſſers ſogar laͤnger, als Eiſen und Kupfer, widerſteht. Es hat unter allen Metallen den geringſten Klang, und die ſchwaͤchſte Elaſticitaͤt und Zaͤhigkeit. Ein Bleydrath von (1/10) Zoll Durchmeſſer traͤgt, ohne zu reißen, nicht mehr als 29 1/2 Pfund. Dennoch hat es nach dem Golde, dem Silber und der Platina die betraͤchtlichſte ſpecifiſche Schwere. Dieſe iſt nach Muſſchenbrock (Introd. ad philoſ. nat. To. I. p. 536.) bey deutſchem ſehr reinen Bley 11,4451, nach Bergmann (Anm. zu Scheffers chym. Vorleſ. S. 521.)

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798, S. 364. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch01_1798/378>, abgerufen am 25.11.2024.