selbst von der Menge dieser Masse abhängt. Doppelt so viel Masse bewegen, heißt unstreitig, doppelt so viel thun, als die einfache Masse eben so bewegen. Wir fühlen auch, daß zur Bewegung der doppelten Masse doppelt so viel Anstrengung, doppelt so viel Aufwand von Kraft nöthig ist, als zu einer ähnlichen Bewegung der einfachen Masse. Da nun die Masse der Körper auf der Erdfläche durch ihr Gewicht erkannt wird, s. Masse, so kömmt hier auch ost das Gewicht bewegter Körper in Betrachtung, doch nicht als Gewicht, sondern als Ausdruck für die Größe der Masse. Zwey Pfund bewegen, ist doppelt so viel, als ein Pfund eben so bewegen: nicht darum, weil zwey Pfund doppelt so schwer sind (denn der Satz bleibt auch noch wahr, wenn die Wirkung der Schwere aufgehoben wird, d. i. wenn die Körper auf dem Boden ruhen, oder an Fäden hangen), sondern darum, weil zwey Pfund doppelt so viel Masse haben. Wir werden in den Sätzen von der Bewegung die Masse stets durch die Buchstaben M und m ausdrücken.
3) Die Richtung der Bewegung heißt die gerade Linie nach der Gegend, nach welcher ein bewegter Punkt, entweder seinen ganzen Weg hindurch, oder an einer einzelnen Stelle desselben, fortgeht. Wenn bey dem einfachsten Falle alle Punkte an dem Körper sich durchaus auf gleiche Weise bewegen, so braucht man nur die Bewegung eines einzigen Punkts zu betrachten. Die durch Bewegung dieses Punkts beschriebne Linie heißt dann der Weg, oder die Bahn des bewegten Körpers. Ist der Weg geradlinigt, oder wird er mit einerley unveränderter Richtung beschrieben, so giebt er selbst die Richtung an; ist er krummlinigt, oder ändert sich die Richtung alle Augenblicke und an jeder Stelle des Weges, so wird, wie in der Geometrie, die Richtung an jeder Stelle durch die Tangente der krummen Linie an dieser Stelle bestimmt. Diese Tangente nemlich geht nach der Gegend hin, nach welcher der bewegte Punkt an dieser Stelle auch geht, und zu gehen fortfahren würde, wenn er hier mit einemmale aufhörte, seine Richtung weiter zu ändern.
ſelbſt von der Menge dieſer Maſſe abhaͤngt. Doppelt ſo viel Maſſe bewegen, heißt unſtreitig, doppelt ſo viel thun, als die einfache Maſſe eben ſo bewegen. Wir fuͤhlen auch, daß zur Bewegung der doppelten Maſſe doppelt ſo viel Anſtrengung, doppelt ſo viel Aufwand von Kraft noͤthig iſt, als zu einer aͤhnlichen Bewegung der einfachen Maſſe. Da nun die Maſſe der Koͤrper auf der Erdflaͤche durch ihr Gewicht erkannt wird, ſ. Maſſe, ſo koͤmmt hier auch oſt das Gewicht bewegter Koͤrper in Betrachtung, doch nicht als Gewicht, ſondern als Ausdruck fuͤr die Groͤße der Maſſe. Zwey Pfund bewegen, iſt doppelt ſo viel, als ein Pfund eben ſo bewegen: nicht darum, weil zwey Pfund doppelt ſo ſchwer ſind (denn der Satz bleibt auch noch wahr, wenn die Wirkung der Schwere aufgehoben wird, d. i. wenn die Koͤrper auf dem Boden ruhen, oder an Faͤden hangen), ſondern darum, weil zwey Pfund doppelt ſo viel Maſſe haben. Wir werden in den Saͤtzen von der Bewegung die Maſſe ſtets durch die Buchſtaben M und m ausdruͤcken.
3) Die Richtung der Bewegung heißt die gerade Linie nach der Gegend, nach welcher ein bewegter Punkt, entweder ſeinen ganzen Weg hindurch, oder an einer einzelnen Stelle deſſelben, fortgeht. Wenn bey dem einfachſten Falle alle Punkte an dem Koͤrper ſich durchaus auf gleiche Weiſe bewegen, ſo braucht man nur die Bewegung eines einzigen Punkts zu betrachten. Die durch Bewegung dieſes Punkts beſchriebne Linie heißt dann der Weg, oder die Bahn des bewegten Koͤrpers. Iſt der Weg geradlinigt, oder wird er mit einerley unveraͤnderter Richtung beſchrieben, ſo giebt er ſelbſt die Richtung an; iſt er krummlinigt, oder aͤndert ſich die Richtung alle Augenblicke und an jeder Stelle des Weges, ſo wird, wie in der Geometrie, die Richtung an jeder Stelle durch die Tangente der krummen Linie an dieſer Stelle beſtimmt. Dieſe Tangente nemlich geht nach der Gegend hin, nach welcher der bewegte Punkt an dieſer Stelle auch geht, und zu gehen fortfahren wuͤrde, wenn er hier mit einemmale aufhoͤrte, ſeine Richtung weiter zu aͤndern.
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ſelbſt von der Menge dieſer Maſſe abhaͤngt. Doppelt ſo viel Maſſe bewegen, heißt unſtreitig, doppelt ſo viel thun, als die einfache Maſſe eben ſo bewegen. Wir fuͤhlen auch, daß zur Bewegung der doppelten Maſſe doppelt ſo viel Anſtrengung, doppelt ſo viel Aufwand von Kraft noͤthig iſt, als zu einer aͤhnlichen Bewegung der einfachen Maſſe. Da nun die Maſſe der Koͤrper auf der Erdflaͤche durch ihr Gewicht erkannt wird, ſ. Maſſe, ſo koͤmmt hier auch oſt das Gewicht bewegter Koͤrper in Betrachtung, doch nicht als Gewicht, ſondern als Ausdruck fuͤr die Groͤße der Maſſe. Zwey Pfund bewegen, iſt doppelt ſo viel, als ein Pfund eben ſo bewegen: nicht darum, weil zwey Pfund doppelt ſo ſchwer ſind (denn der Satz bleibt auch noch wahr, wenn die Wirkung der Schwere aufgehoben wird, d. i. wenn die Koͤrper auf dem Boden ruhen, oder an Faͤden hangen), ſondern darum, weil zwey Pfund doppelt ſo viel Maſſe haben. Wir werden in den Saͤtzen von der Bewegung die Maſſe ſtets durch die Buchſtaben M und m ausdruͤcken.
3) Die Richtung der Bewegung heißt die gerade Linie nach der Gegend, nach welcher ein bewegter Punkt, entweder ſeinen ganzen Weg hindurch, oder an einer einzelnen Stelle deſſelben, fortgeht. Wenn bey dem einfachſten Falle alle Punkte an dem Koͤrper ſich durchaus auf gleiche Weiſe bewegen, ſo braucht man nur die Bewegung eines einzigen Punkts zu betrachten. Die durch Bewegung dieſes Punkts beſchriebne Linie heißt dann der Weg, oder die Bahn des bewegten Koͤrpers. Iſt der Weg geradlinigt, oder wird er mit einerley unveraͤnderter Richtung beſchrieben, ſo giebt er ſelbſt die Richtung an; iſt er krummlinigt, oder aͤndert ſich die Richtung alle Augenblicke und an jeder Stelle des Weges, ſo wird, wie in der Geometrie, die Richtung an jeder Stelle durch die Tangente der krummen Linie an dieſer Stelle beſtimmt. Dieſe Tangente nemlich geht nach der Gegend hin, nach welcher der bewegte Punkt an dieſer Stelle auch geht, und zu gehen fortfahren wuͤrde, wenn er hier mit einemmale aufhoͤrte, ſeine Richtung weiter zu aͤndern.
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798, S. 326. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch01_1798/340>, abgerufen am 23.11.2024.
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