Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798.I. A. de Lüc Untersuchungen über die Atmosphäre, aus dem Franz. übers. Leipzig I. Th. 1776. II. Th. 1778. gr. 8. Fr. Luz Vollständige und auf Erfahrung gegründete Beschreibung von allen sowohl bisher bekannten, als einigen neuen Barometern, Nürnb. u. Leipzig 1783. gr. 8. Barometerprobe, s. Elasticitätszeiger. Barometerveränderungen, Steigen und Fallen der Wettergläser Variationes barometri, Ascensus et descensus mercurii in tubo Torricelliano, Variations du barometre. So werden die Veränderungen der Höhe des Quecksilbers in einem stillstehenden, oder immer an einerley Orte bleibenden, Barometer genannt, welche man insgemein für Anzeigen der bevorstehenden Witterung annimmt. Eigentlich sind sie blos Anzeigen der stärker oder schwächer gewordenen Elasticität der Atmosphäre; der Schluß hievon auf die Wetterveränderungen ist nie völlig sicher, und findet oft gar nicht statt. In Frankreich wird die mittlere Barometerhöhe 27 1/2 pariser Zoll angegeben, und der tiefste Stand des Quecksilbers auf 26, der höchste auf 29 Zoll gesetzt; obgleich Brisson (Dict. de phys. art. Barometre) versichert, daß sich die Barometerveränderungen in Paris gewöhnlich nicht weiter als von 27 bis 28 1/2 Zoll erstrecken, einige selten vorkommende Fälle abgerechnet. In Leipzig ist, nach den Beobachtungen des Herrn D. Schmiedlein, die mittlere Barometerhöhe 27 Zoll, 7,83 Lin. und die Grenzen der Veränderungen erstrecken sich auf 1 Zoll 3,6 Lin. Dagegen sind nach dem Aequator der Erde zu die Barometerveränderungen weit geringer. Auf der See betragen sie unter der Linie selbst kaum 2 pariser Linien, und zu Quito steht das Barometer auf 18 Zoll 3 Lin. nur mit 1 1/4 Lin. Veränderung. Auf das Fallen des Quecksilbers im Barometer folgt oft Regen, Sturm, oder überhaupt trübe rauhe Witterung: dahingegen das Steigen desselben oftmals ein heiteres und stilles Wetter verkündigt. Diese Vorhersagungen aber trügen auch sehr oft. Nach Poleni Beobachtungen in Padua sind in 12 Jahren unter 1175 Regen I. A. de Luͤc Unterſuchungen uͤber die Atmoſphaͤre, aus dem Franz. uͤberſ. Leipzig I. Th. 1776. II. Th. 1778. gr. 8. Fr. Luz Vollſtaͤndige und auf Erfahrung gegruͤndete Beſchreibung von allen ſowohl bisher bekannten, als einigen neuen Barometern, Nuͤrnb. u. Leipzig 1783. gr. 8. Barometerprobe, ſ. Elaſticitaͤtszeiger. Barometerveraͤnderungen, Steigen und Fallen der Wetterglaͤſer Variationes barometri, Aſcenſus et deſcenſus mercurii in tubo Torricelliano, Variations du baromètre. So werden die Veraͤnderungen der Hoͤhe des Queckſilbers in einem ſtillſtehenden, oder immer an einerley Orte bleibenden, Barometer genannt, welche man insgemein fuͤr Anzeigen der bevorſtehenden Witterung annimmt. Eigentlich ſind ſie blos Anzeigen der ſtaͤrker oder ſchwaͤcher gewordenen Elaſticitaͤt der Atmoſphaͤre; der Schluß hievon auf die Wetterveraͤnderungen iſt nie voͤllig ſicher, und findet oft gar nicht ſtatt. In Frankreich wird die mittlere Barometerhoͤhe 27 1/2 pariſer Zoll angegeben, und der tiefſte Stand des Queckſilbers auf 26, der hoͤchſte auf 29 Zoll geſetzt; obgleich Briſſon (Dict. de phyſ. art. Barometre) verſichert, daß ſich die Barometerveraͤnderungen in Paris gewoͤhnlich nicht weiter als von 27 bis 28 1/2 Zoll erſtrecken, einige ſelten vorkommende Faͤlle abgerechnet. In Leipzig iſt, nach den Beobachtungen des Herrn D. Schmiedlein, die mittlere Barometerhoͤhe 27 Zoll, 7,83 Lin. und die Grenzen der Veraͤnderungen erſtrecken ſich auf 1 Zoll 3,6 Lin. Dagegen ſind nach dem Aequator der Erde zu die Barometerveraͤnderungen weit geringer. Auf der See betragen ſie unter der Linie ſelbſt kaum 2 pariſer Linien, und zu Quito ſteht das Barometer auf 18 Zoll 3 Lin. nur mit 1 1/4 Lin. Veraͤnderung. Auf das Fallen des Queckſilbers im Barometer folgt oft Regen, Sturm, oder uͤberhaupt truͤbe rauhe Witterung: dahingegen das Steigen deſſelben oftmals ein heiteres und ſtilles Wetter verkuͤndigt. Dieſe Vorherſagungen aber truͤgen auch ſehr oft. Nach Poleni Beobachtungen in Padua ſind in 12 Jahren unter 1175 Regen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p> <pb facs="#f0289" xml:id="P.1.275" n="275"/><lb/> </p> <p><hi rendition="#b">I. A. de Luͤc</hi> Unterſuchungen uͤber die Atmoſphaͤre, aus dem Franz. uͤberſ. Leipzig <hi rendition="#aq">I.</hi> Th. <hi rendition="#aq">1776. II.</hi> Th. 1778. gr. 8.</p> <p><hi rendition="#b">Fr. Luz</hi> Vollſtaͤndige und auf Erfahrung gegruͤndete Beſchreibung von allen ſowohl bisher bekannten, als einigen neuen Barometern, Nuͤrnb. u. Leipzig 1783. gr. 8.</p> <p> <hi rendition="#b">Barometerprobe, ſ. Elaſticitaͤtszeiger.</hi> </p> </div> <div n="2"> <head>Barometerveraͤnderungen, Steigen und Fallen der Wetterglaͤſer</head><lb/> <p><hi rendition="#aq">Variationes barometri, Aſcenſus et deſcenſus mercurii in tubo Torricelliano, <hi rendition="#i">Variations du baromètre.</hi></hi> So werden die Veraͤnderungen der Hoͤhe des Queckſilbers in einem ſtillſtehenden, oder immer an einerley Orte bleibenden, Barometer genannt, welche man insgemein fuͤr Anzeigen der bevorſtehenden Witterung annimmt. Eigentlich ſind ſie blos Anzeigen der ſtaͤrker oder ſchwaͤcher gewordenen Elaſticitaͤt der Atmoſphaͤre; der Schluß hievon auf die Wetterveraͤnderungen iſt nie voͤllig ſicher, und findet oft gar nicht ſtatt.</p> <p>In Frankreich wird die mittlere Barometerhoͤhe 27 1/2 pariſer Zoll angegeben, und der tiefſte Stand des Queckſilbers auf 26, der hoͤchſte auf 29 Zoll geſetzt; obgleich <hi rendition="#b">Briſſon</hi> <hi rendition="#aq">(Dict. de phyſ. art. <hi rendition="#i">Barometre</hi>)</hi> verſichert, daß ſich die Barometerveraͤnderungen in Paris gewoͤhnlich nicht weiter als von 27 bis 28 1/2 Zoll erſtrecken, einige ſelten vorkommende Faͤlle abgerechnet. In Leipzig iſt, nach den Beobachtungen des Herrn D. <hi rendition="#b">Schmiedlein,</hi> die mittlere Barometerhoͤhe 27 Zoll, 7,83 Lin. und die Grenzen der Veraͤnderungen erſtrecken ſich auf 1 Zoll 3,6 Lin. Dagegen ſind nach dem Aequator der Erde zu die Barometerveraͤnderungen weit geringer. Auf der See betragen ſie unter der Linie ſelbſt kaum 2 pariſer Linien, und zu <hi rendition="#b">Quito</hi> ſteht das Barometer auf 18 Zoll 3 Lin. nur mit 1 1/4 Lin. Veraͤnderung.</p> <p>Auf das Fallen des Queckſilbers im Barometer folgt oft Regen, Sturm, oder uͤberhaupt truͤbe rauhe Witterung: dahingegen das Steigen deſſelben oftmals ein heiteres und ſtilles Wetter verkuͤndigt. Dieſe Vorherſagungen aber truͤgen auch ſehr oft. Nach <hi rendition="#b">Poleni</hi> Beobachtungen in Padua ſind in 12 Jahren unter 1175 Regen<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [275/0289]
I. A. de Luͤc Unterſuchungen uͤber die Atmoſphaͤre, aus dem Franz. uͤberſ. Leipzig I. Th. 1776. II. Th. 1778. gr. 8.
Fr. Luz Vollſtaͤndige und auf Erfahrung gegruͤndete Beſchreibung von allen ſowohl bisher bekannten, als einigen neuen Barometern, Nuͤrnb. u. Leipzig 1783. gr. 8.
Barometerprobe, ſ. Elaſticitaͤtszeiger.
Barometerveraͤnderungen, Steigen und Fallen der Wetterglaͤſer
Variationes barometri, Aſcenſus et deſcenſus mercurii in tubo Torricelliano, Variations du baromètre. So werden die Veraͤnderungen der Hoͤhe des Queckſilbers in einem ſtillſtehenden, oder immer an einerley Orte bleibenden, Barometer genannt, welche man insgemein fuͤr Anzeigen der bevorſtehenden Witterung annimmt. Eigentlich ſind ſie blos Anzeigen der ſtaͤrker oder ſchwaͤcher gewordenen Elaſticitaͤt der Atmoſphaͤre; der Schluß hievon auf die Wetterveraͤnderungen iſt nie voͤllig ſicher, und findet oft gar nicht ſtatt.
In Frankreich wird die mittlere Barometerhoͤhe 27 1/2 pariſer Zoll angegeben, und der tiefſte Stand des Queckſilbers auf 26, der hoͤchſte auf 29 Zoll geſetzt; obgleich Briſſon (Dict. de phyſ. art. Barometre) verſichert, daß ſich die Barometerveraͤnderungen in Paris gewoͤhnlich nicht weiter als von 27 bis 28 1/2 Zoll erſtrecken, einige ſelten vorkommende Faͤlle abgerechnet. In Leipzig iſt, nach den Beobachtungen des Herrn D. Schmiedlein, die mittlere Barometerhoͤhe 27 Zoll, 7,83 Lin. und die Grenzen der Veraͤnderungen erſtrecken ſich auf 1 Zoll 3,6 Lin. Dagegen ſind nach dem Aequator der Erde zu die Barometerveraͤnderungen weit geringer. Auf der See betragen ſie unter der Linie ſelbſt kaum 2 pariſer Linien, und zu Quito ſteht das Barometer auf 18 Zoll 3 Lin. nur mit 1 1/4 Lin. Veraͤnderung.
Auf das Fallen des Queckſilbers im Barometer folgt oft Regen, Sturm, oder uͤberhaupt truͤbe rauhe Witterung: dahingegen das Steigen deſſelben oftmals ein heiteres und ſtilles Wetter verkuͤndigt. Dieſe Vorherſagungen aber truͤgen auch ſehr oft. Nach Poleni Beobachtungen in Padua ſind in 12 Jahren unter 1175 Regen
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Bibliothek des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte : Bereitstellung der Texttranskription.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |