Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798.
Des Assier Perica Reisebarometer (Lichtenberg Mag. für das Neueste aus der Physik, l. B. 3 St. S. 98.) ist das eben erwähnte Magellanische selbst, nur aus einem Heberbarometer in ein Behältnißbarometer verwandelt. Das Behältniß oder die Büchse ist von Crystallglas in Elfenbein gefaßt, und endigt sich ebenfalls in einen ledernen Beutel, der von untenher durch eine Schraube zusammengedrückt werden kan. Dadurch soll immer dieselbe Horizontalebne im Behältniß erhalten und bey Reisen das Quecksilber eingeschlossen werden. Rosenthal (Beyträge zur Verf. meteorol. Werkz. S. 30.) beschreibt ein sehr einfaches Reisebarometer des Barometermachers Schiavetto. In einem Heberbarometer wird, wenn es ungeneigt, und der längere Schenkel ganz angefüllt ist, ein kleines Korkstöpselchen an einem Stiele von Fischbein in den kürzern Schenkel bis aus Quecksilber gedrängt, und dasselbe dadurch eingeschlossen. Man giebt deswegen dem Theile der Röhre, in welchen der Kork kömmt, an der Lampe einen engern Durchmesser und eine conische Gestalt. Man sieht aber bald, daß diese Art des Verschlusses nicht sicher genug sey. Changeux (Description de nouveaux barometres a appendice Journ. de phys. Mai. 1783.) giebt Barometer an, die auf einen Berg geschickt, oder in eine Tiefe gelassen, wenn sie zurückkommen, den Barometerstand in der Höhe oder Tiefe selbst angeben sollen. Sie sind Heberbarometer. Für die Höhen wird ein Appendix, wie cd Taf. lll. Fig. 50., nur herunterwärts geneigt, an den kürzern Schenkel angebracht, und so viel Quecksilber eingefüllt, daß es gerade bis an den Appendix reicht. Auf dem
Des Aſſier Perica Reiſebarometer (Lichtenberg Mag. fuͤr das Neueſte aus der Phyſik, l. B. 3 St. S. 98.) iſt das eben erwaͤhnte Magellaniſche ſelbſt, nur aus einem Heberbarometer in ein Behaͤltnißbarometer verwandelt. Das Behaͤltniß oder die Buͤchſe iſt von Cryſtallglas in Elfenbein gefaßt, und endigt ſich ebenfalls in einen ledernen Beutel, der von untenher durch eine Schraube zuſammengedruͤckt werden kan. Dadurch ſoll immer dieſelbe Horizontalebne im Behaͤltniß erhalten und bey Reiſen das Queckſilber eingeſchloſſen werden. Roſenthal (Beytraͤge zur Verf. meteorol. Werkz. S. 30.) beſchreibt ein ſehr einfaches Reiſebarometer des Barometermachers Schiavetto. In einem Heberbarometer wird, wenn es ungeneigt, und der laͤngere Schenkel ganz angefuͤllt iſt, ein kleines Korkſtoͤpſelchen an einem Stiele von Fiſchbein in den kuͤrzern Schenkel bis aus Queckſilber gedraͤngt, und daſſelbe dadurch eingeſchloſſen. Man giebt deswegen dem Theile der Roͤhre, in welchen der Kork koͤmmt, an der Lampe einen engern Durchmeſſer und eine coniſche Geſtalt. Man ſieht aber bald, daß dieſe Art des Verſchluſſes nicht ſicher genug ſey. Changeux (Deſcription de nouveaux barometres à appendice Journ. de phyſ. Mai. 1783.) giebt Barometer an, die auf einen Berg geſchickt, oder in eine Tiefe gelaſſen, wenn ſie zuruͤckkommen, den Barometerſtand in der Hoͤhe oder Tiefe ſelbſt angeben ſollen. Sie ſind Heberbarometer. Fuͤr die Hoͤhen wird ein Appendix, wie cd Taf. lll. Fig. 50., nur herunterwaͤrts geneigt, an den kuͤrzern Schenkel angebracht, und ſo viel Queckſilber eingefuͤllt, daß es gerade bis an den Appendix reicht. Auf dem <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0285" xml:id="P.1.271" n="271"/><lb/> die Schraube ſo ſtellen, daß das Queckſilber im kuͤrzern Schenkel gerade an die Horizontallinie tritt, auf welche ſich die Scale bezieht; beum Mitfuͤhren auf Reiſen ſoll man den Beutel ſo zuſammenſchrauben, daß der laͤngere Schenkel ganz mit Queckſilber angefuͤllt wird. Daß man dieſes Barometer aufrecht mit ſich fuͤhren muß, und das Leder bey ſtarkem Drucke Queckſilber durchlaͤßt, ſind außer andern Maͤngeln die Hauptfehler dieſer Einrichtung.</p> <p>Des <hi rendition="#b">Aſſier Perica</hi> Reiſebarometer (<hi rendition="#b">Lichtenberg</hi> Mag. fuͤr das Neueſte aus der Phyſik, <hi rendition="#aq">l.</hi> B. 3 St. S. 98.) iſt das eben erwaͤhnte Magellaniſche ſelbſt, nur aus einem Heberbarometer in ein Behaͤltnißbarometer verwandelt. Das Behaͤltniß oder die Buͤchſe iſt von Cryſtallglas in Elfenbein gefaßt, und endigt ſich ebenfalls in einen ledernen Beutel, der von untenher durch eine Schraube zuſammengedruͤckt werden kan. Dadurch ſoll immer dieſelbe Horizontalebne im Behaͤltniß erhalten und bey Reiſen das Queckſilber eingeſchloſſen werden.</p> <p><hi rendition="#b">Roſenthal</hi> (Beytraͤge zur Verf. meteorol. Werkz. S. 30.) beſchreibt ein ſehr einfaches Reiſebarometer des Barometermachers <hi rendition="#b">Schiavetto.</hi> In einem Heberbarometer wird, wenn es ungeneigt, und der laͤngere Schenkel ganz angefuͤllt iſt, ein kleines Korkſtoͤpſelchen an einem Stiele von Fiſchbein in den kuͤrzern Schenkel bis aus Queckſilber gedraͤngt, und daſſelbe dadurch eingeſchloſſen. Man giebt deswegen dem Theile der Roͤhre, in welchen der Kork koͤmmt, an der Lampe einen engern Durchmeſſer und eine coniſche Geſtalt. Man ſieht aber bald, daß dieſe Art des Verſchluſſes nicht ſicher genug ſey.</p> <p><hi rendition="#b">Changeux</hi><hi rendition="#aq">(Deſcription de nouveaux barometres à appendice Journ. de phyſ. Mai. 1783.)</hi> giebt Barometer an, die auf einen Berg geſchickt, oder in eine Tiefe gelaſſen, wenn ſie zuruͤckkommen, den Barometerſtand in der Hoͤhe oder Tiefe ſelbſt angeben ſollen. Sie ſind Heberbarometer. Fuͤr die Hoͤhen wird ein Appendix, wie <hi rendition="#aq">cd</hi> Taf. <hi rendition="#aq">lll.</hi> Fig. 50., nur herunterwaͤrts geneigt, an den kuͤrzern Schenkel angebracht, und ſo viel Queckſilber eingefuͤllt, daß es gerade bis an den Appendix reicht. Auf dem<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [271/0285]
die Schraube ſo ſtellen, daß das Queckſilber im kuͤrzern Schenkel gerade an die Horizontallinie tritt, auf welche ſich die Scale bezieht; beum Mitfuͤhren auf Reiſen ſoll man den Beutel ſo zuſammenſchrauben, daß der laͤngere Schenkel ganz mit Queckſilber angefuͤllt wird. Daß man dieſes Barometer aufrecht mit ſich fuͤhren muß, und das Leder bey ſtarkem Drucke Queckſilber durchlaͤßt, ſind außer andern Maͤngeln die Hauptfehler dieſer Einrichtung.
Des Aſſier Perica Reiſebarometer (Lichtenberg Mag. fuͤr das Neueſte aus der Phyſik, l. B. 3 St. S. 98.) iſt das eben erwaͤhnte Magellaniſche ſelbſt, nur aus einem Heberbarometer in ein Behaͤltnißbarometer verwandelt. Das Behaͤltniß oder die Buͤchſe iſt von Cryſtallglas in Elfenbein gefaßt, und endigt ſich ebenfalls in einen ledernen Beutel, der von untenher durch eine Schraube zuſammengedruͤckt werden kan. Dadurch ſoll immer dieſelbe Horizontalebne im Behaͤltniß erhalten und bey Reiſen das Queckſilber eingeſchloſſen werden.
Roſenthal (Beytraͤge zur Verf. meteorol. Werkz. S. 30.) beſchreibt ein ſehr einfaches Reiſebarometer des Barometermachers Schiavetto. In einem Heberbarometer wird, wenn es ungeneigt, und der laͤngere Schenkel ganz angefuͤllt iſt, ein kleines Korkſtoͤpſelchen an einem Stiele von Fiſchbein in den kuͤrzern Schenkel bis aus Queckſilber gedraͤngt, und daſſelbe dadurch eingeſchloſſen. Man giebt deswegen dem Theile der Roͤhre, in welchen der Kork koͤmmt, an der Lampe einen engern Durchmeſſer und eine coniſche Geſtalt. Man ſieht aber bald, daß dieſe Art des Verſchluſſes nicht ſicher genug ſey.
Changeux (Deſcription de nouveaux barometres à appendice Journ. de phyſ. Mai. 1783.) giebt Barometer an, die auf einen Berg geſchickt, oder in eine Tiefe gelaſſen, wenn ſie zuruͤckkommen, den Barometerſtand in der Hoͤhe oder Tiefe ſelbſt angeben ſollen. Sie ſind Heberbarometer. Fuͤr die Hoͤhen wird ein Appendix, wie cd Taf. lll. Fig. 50., nur herunterwaͤrts geneigt, an den kuͤrzern Schenkel angebracht, und ſo viel Queckſilber eingefuͤllt, daß es gerade bis an den Appendix reicht. Auf dem
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