die Kälte diese Ausdünstung. Was Gauteron(Mem. de l' acad. de Paris. 1708. p. 451.) bemerkt haben will, daß es bey stärkerm Froste stärker dünste, ist nach Wallerius (schwed. Abhandlung. 1746.) nur für dem Augenblick der Entstehung des Eises wahr, in welchem die Ausdünstung überhaupt ungewöhnlich stark ist, s. Eis.
Volatile Beymischungen befördern die Ausdünstung des Wassers; salzige hemmen sie. Wallerius (a. a. O.) giebt dies nur für die ersten 24--28 Stunden zu, nach deren Verlauf Salzwasser eben so stark, als reines Wasser, dünste. Auch will er es nur für Kochsalz und Salpeter zugeben; Vitriol und Alaun sollen die Ausdünstung befördern. Es bleibt hierinn noch sehr viel zu untersuchen übrig. v. Haller(Mem. del' acad. de Paris. 1764.), der aus der Sole bey Bevieux in der Schweiz durch Ausdünsten an der Sonne Salz zu ziehen versuchte, fand auch, daß mehr Salzgehalt die Ausdünstung schwäche.
Die neusten Versuche in Paris und London haben gelehrt, daß Ausdünstung des Wassers negative Elektricität errege--ein Zeichen, daß die aufsteigenden Dünste selbst positiv elektrisirt seyn müssen.
Brisson Dictionnaire raisonne de Phys. art. Evaporation. Musschenbroek Introd. ad philos. nat. To. II. §. 2297. sqq.Torb. Bergmann phys. Beschreibung der Erdkugel durch Röhl. Greifsw. 1780. §. 106. u. f. de Saussure Essais sur l' hygrometrie, Essai III.
Ausflüsse
Efsluvia, Emanationes, Exhalationes, Emanations, Emissions, Exhalaisons. Wenn sich Theile, die vorher zu einem Körper gehörten, von demselben trennen, und in flüßiger oder wenigstens sehr verfeinerter Gestalt durch das ihn umgebende Mittel verbreiten, so nennt man sowohl diese Begebenheit, als auch dasjenige selbst, was aus dem Körper herausgeht, einen Ausfluß. Die Trennung der Ausflüsse von dem Körper kan auf mehrere Arten, z. B. durch eine innere Bewegung seiner Theile, durch Auflösung rc. bewirkt werden.
So erzeugen die Verdampfung und Ausdünstung der Körper, die Transspiration der Thiere und Pflanzen, die
die Kaͤlte dieſe Ausduͤnſtung. Was Gauteron(Mém. de l' acad. de Paris. 1708. p. 451.) bemerkt haben will, daß es bey ſtaͤrkerm Froſte ſtaͤrker duͤnſte, iſt nach Wallerius (ſchwed. Abhandlung. 1746.) nur fuͤr dem Augenblick der Entſtehung des Eiſes wahr, in welchem die Ausduͤnſtung uͤberhaupt ungewoͤhnlich ſtark iſt, ſ. Eis.
Volatile Beymiſchungen befoͤrdern die Ausduͤnſtung des Waſſers; ſalzige hemmen ſie. Wallerius (a. a. O.) giebt dies nur fuͤr die erſten 24—28 Stunden zu, nach deren Verlauf Salzwaſſer eben ſo ſtark, als reines Waſſer, duͤnſte. Auch will er es nur fuͤr Kochſalz und Salpeter zugeben; Vitriol und Alaun ſollen die Ausduͤnſtung befoͤrdern. Es bleibt hierinn noch ſehr viel zu unterſuchen uͤbrig. v. Haller(Mém. del' acad. de Paris. 1764.), der aus der Sole bey Bevieux in der Schweiz durch Ausduͤnſten an der Sonne Salz zu ziehen verſuchte, fand auch, daß mehr Salzgehalt die Ausduͤnſtung ſchwaͤche.
Die neuſten Verſuche in Paris und London haben gelehrt, daß Ausduͤnſtung des Waſſers negative Elektricitaͤt errege—ein Zeichen, daß die aufſteigenden Duͤnſte ſelbſt poſitiv elektriſirt ſeyn muͤſſen.
Briſſon Dictionnaire raiſonné de Phyſ. art. Evaporation. Muſſchenbroek Introd. ad philoſ. nat. To. II. §. 2297. ſqq.Torb. Bergmann phyſ. Beſchreibung der Erdkugel durch Roͤhl. Greifsw. 1780. §. 106. u. f. de Sauſſure Eſſais ſur l' hygrometrie, Eſſai III.
Ausfluͤſſe
Efſluvia, Emanationes, Exhalationes, Emanations, Emiſſions, Exhalaiſons. Wenn ſich Theile, die vorher zu einem Koͤrper gehoͤrten, von demſelben trennen, und in fluͤßiger oder wenigſtens ſehr verfeinerter Geſtalt durch das ihn umgebende Mittel verbreiten, ſo nennt man ſowohl dieſe Begebenheit, als auch dasjenige ſelbſt, was aus dem Koͤrper herausgeht, einen Ausfluß. Die Trennung der Ausfluͤſſe von dem Koͤrper kan auf mehrere Arten, z. B. durch eine innere Bewegung ſeiner Theile, durch Aufloͤſung rc. bewirkt werden.
So erzeugen die Verdampfung und Ausduͤnſtung der Koͤrper, die Transſpiration der Thiere und Pflanzen, die
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die Kaͤlte dieſe Ausduͤnſtung. Was Gauteron (Mém. de l' acad. de Paris. 1708. p. 451.) bemerkt haben will, daß es bey ſtaͤrkerm Froſte ſtaͤrker duͤnſte, iſt nach Wallerius (ſchwed. Abhandlung. 1746.) nur fuͤr dem Augenblick der Entſtehung des Eiſes wahr, in welchem die Ausduͤnſtung uͤberhaupt ungewoͤhnlich ſtark iſt, ſ. Eis.
Volatile Beymiſchungen befoͤrdern die Ausduͤnſtung des Waſſers; ſalzige hemmen ſie. Wallerius (a. a. O.) giebt dies nur fuͤr die erſten 24—28 Stunden zu, nach deren Verlauf Salzwaſſer eben ſo ſtark, als reines Waſſer, duͤnſte. Auch will er es nur fuͤr Kochſalz und Salpeter zugeben; Vitriol und Alaun ſollen die Ausduͤnſtung befoͤrdern. Es bleibt hierinn noch ſehr viel zu unterſuchen uͤbrig. v. Haller (Mém. del' acad. de Paris. 1764.), der aus der Sole bey Bevieux in der Schweiz durch Ausduͤnſten an der Sonne Salz zu ziehen verſuchte, fand auch, daß mehr Salzgehalt die Ausduͤnſtung ſchwaͤche.
Die neuſten Verſuche in Paris und London haben gelehrt, daß Ausduͤnſtung des Waſſers negative Elektricitaͤt errege—ein Zeichen, daß die aufſteigenden Duͤnſte ſelbſt poſitiv elektriſirt ſeyn muͤſſen.
Briſſon Dictionnaire raiſonné de Phyſ. art. Evaporation. Muſſchenbroek Introd. ad philoſ. nat. To. II. §. 2297. ſqq. Torb. Bergmann phyſ. Beſchreibung der Erdkugel durch Roͤhl. Greifsw. 1780. §. 106. u. f. de Sauſſure Eſſais ſur l' hygrometrie, Eſſai III.
Ausfluͤſſe
Efſluvia, Emanationes, Exhalationes, Emanations, Emiſſions, Exhalaiſons. Wenn ſich Theile, die vorher zu einem Koͤrper gehoͤrten, von demſelben trennen, und in fluͤßiger oder wenigſtens ſehr verfeinerter Geſtalt durch das ihn umgebende Mittel verbreiten, ſo nennt man ſowohl dieſe Begebenheit, als auch dasjenige ſelbſt, was aus dem Koͤrper herausgeht, einen Ausfluß. Die Trennung der Ausfluͤſſe von dem Koͤrper kan auf mehrere Arten, z. B. durch eine innere Bewegung ſeiner Theile, durch Aufloͤſung rc. bewirkt werden.
So erzeugen die Verdampfung und Ausduͤnſtung der Koͤrper, die Transſpiration der Thiere und Pflanzen, die
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798, S. 215. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch01_1798/229>, abgerufen am 16.02.2025.
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