naldifferenz, Tagbogen), und der Zeit der Culmination (s. Culmination), berechnet. Es ist alsdann
So findet sich für die Fixsterne die Stunde des Aufgangs in Sternzeit, welche man nach den Anweisungen in dem Artikel: Sonnenzeit, die Sonnenzeit verwandein kan. Für die Planeten ist noch eine Berichtigung, wegen ihrer eignen Bewegung vom nächstvorhergehenden Mittage an bis zur Stunde des Aufgangs, nöthig; sie ist aber nicht beträchtlich, außer beym Monde, für welchen man die ganze Rechnung noch einmal wiederholen, und dabey die Data so annehmen muß, wie sie für die durch die erste Rechnung gefundene Stunde des Aufgangs gelten.
Für die Sonne ist die Stunde des Aufgangs der halben Nachtlänge gleich, auch die Verwandlung der Zeit unnöthig, s. Ascensionaldifferenz.
Da die Stralenbrechung im Horizonte alle Gestirne etwa um 32 1/2 Min. erhebt, so gehen sie alle etwas früher auf, als die Rechnung angiebt: wie man bey der Rechnung selbst hierauf Rücksicht zu nehmen habe, werde ich bey dem Worte: Tagbogen, angeben.
Unter dem Aequator der Erde gehen alle Gestirne und zwar senkrecht, unter den Polen der Erde gehen gar keine, in den zwischenliegenden Orten der Erde nur diejenigen auf, deren nördliche oder südliche Abweichung kleiner als die Aequatorhöhe des Orts ist. Daher geht uns die Sonne täglich auf, weil ihre Abweichung nie über 23 1/2 Grad steigen kan, und also jederzeit kleiner, als unsere Aequatorhöhe (38 2/3°) bleiben muß.
Aufgang der Gestirne nach dem Sinne der alten Dichter, Ortus siderum poeticus, Lever des astres selon les anciens.
Da der Horizont der merklichste Kreis am Himmel ist, so fieng man schon im höchsten Alterthum an, den Aufgang der Gestirne mit dem Auf- oder Untergange der Sonne zu vergleichen, und daraus Eintheilungen und Kennzeichen der Zeit herzunehmen. Diese waren sicherer, als die Bestimmungen nach den damaligen
naldifferenz, Tagbogen), und der Zeit der Culmination (ſ. Culmination), berechnet. Es iſt alsdann
So findet ſich fuͤr die Fixſterne die Stunde des Aufgangs in Sternzeit, welche man nach den Anweiſungen in dem Artikel: Sonnenzeit, die Sonnenzeit verwandein kan. Fuͤr die Planeten iſt noch eine Berichtigung, wegen ihrer eignen Bewegung vom naͤchſtvorhergehenden Mittage an bis zur Stunde des Aufgangs, noͤthig; ſie iſt aber nicht betraͤchtlich, außer beym Monde, fuͤr welchen man die ganze Rechnung noch einmal wiederholen, und dabey die Data ſo annehmen muß, wie ſie fuͤr die durch die erſte Rechnung gefundene Stunde des Aufgangs gelten.
Fuͤr die Sonne iſt die Stunde des Aufgangs der halben Nachtlaͤnge gleich, auch die Verwandlung der Zeit unnoͤthig, ſ. Aſcenſionaldifferenz.
Da die Stralenbrechung im Horizonte alle Geſtirne etwa um 32 1/2 Min. erhebt, ſo gehen ſie alle etwas fruͤher auf, als die Rechnung angiebt: wie man bey der Rechnung ſelbſt hierauf Ruͤckſicht zu nehmen habe, werde ich bey dem Worte: Tagbogen, angeben.
Unter dem Aequator der Erde gehen alle Geſtirne und zwar ſenkrecht, unter den Polen der Erde gehen gar keine, in den zwiſchenliegenden Orten der Erde nur diejenigen auf, deren noͤrdliche oder ſuͤdliche Abweichung kleiner als die Aequatorhoͤhe des Orts iſt. Daher geht uns die Sonne taͤglich auf, weil ihre Abweichung nie uͤber 23 1/2 Grad ſteigen kan, und alſo jederzeit kleiner, als unſere Aequatorhoͤhe (38 2/3°) bleiben muß.
Aufgang der Geſtirne nach dem Sinne der alten Dichter, Ortus ſiderum poëticus, Lever des aſtres ſelon les anciens.
Da der Horizont der merklichſte Kreis am Himmel iſt, ſo fieng man ſchon im hoͤchſten Alterthum an, den Aufgang der Geſtirne mit dem Auf- oder Untergange der Sonne zu vergleichen, und daraus Eintheilungen und Kennzeichen der Zeit herzunehmen. Dieſe waren ſicherer, als die Beſtimmungen nach den damaligen
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naldifferenz, Tagbogen), und der Zeit der Culmination (ſ. Culmination), berechnet. Es iſt alsdann So findet ſich fuͤr die Fixſterne die Stunde des Aufgangs in Sternzeit, welche man nach den Anweiſungen in dem Artikel: Sonnenzeit, die Sonnenzeit verwandein kan. Fuͤr die Planeten iſt noch eine Berichtigung, wegen ihrer eignen Bewegung vom naͤchſtvorhergehenden Mittage an bis zur Stunde des Aufgangs, noͤthig; ſie iſt aber nicht betraͤchtlich, außer beym Monde, fuͤr welchen man die ganze Rechnung noch einmal wiederholen, und dabey die Data ſo annehmen muß, wie ſie fuͤr die durch die erſte Rechnung gefundene Stunde des Aufgangs gelten.
Fuͤr die Sonne iſt die Stunde des Aufgangs der halben Nachtlaͤnge gleich, auch die Verwandlung der Zeit unnoͤthig, ſ. Aſcenſionaldifferenz.
Da die Stralenbrechung im Horizonte alle Geſtirne etwa um 32 1/2 Min. erhebt, ſo gehen ſie alle etwas fruͤher auf, als die Rechnung angiebt: wie man bey der Rechnung ſelbſt hierauf Ruͤckſicht zu nehmen habe, werde ich bey dem Worte: Tagbogen, angeben.
Unter dem Aequator der Erde gehen alle Geſtirne und zwar ſenkrecht, unter den Polen der Erde gehen gar keine, in den zwiſchenliegenden Orten der Erde nur diejenigen auf, deren noͤrdliche oder ſuͤdliche Abweichung kleiner als die Aequatorhoͤhe des Orts iſt. Daher geht uns die Sonne taͤglich auf, weil ihre Abweichung nie uͤber 23 1/2 Grad ſteigen kan, und alſo jederzeit kleiner, als unſere Aequatorhoͤhe (38 2/3°) bleiben muß.
Aufgang der Geſtirne nach dem Sinne der alten Dichter, Ortus ſiderum poëticus, Lever des aſtres ſelon les anciens.
Da der Horizont der merklichſte Kreis am Himmel iſt, ſo fieng man ſchon im hoͤchſten Alterthum an, den Aufgang der Geſtirne mit dem Auf- oder Untergange der Sonne zu vergleichen, und daraus Eintheilungen und Kennzeichen der Zeit herzunehmen. Dieſe waren ſicherer, als die Beſtimmungen nach den damaligen
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798, S. 175. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch01_1798/189>, abgerufen am 24.11.2024.
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