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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798.

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Tafel der Aperturen für astronomische Fernröhre (Philos. Transact. no. 4. p. 55.), in welcher sich ebenfalls der Aperturen Durchmesser, wie die Quadratwurzeln aus den Brennweiten der Objectivgläser verhalten. Aber Auzout giebt dem Objectivglase von 30 pariser Schuhen eine Oefnung von 3" 8t', wenn es vorzüglich gut, von 3" 2t', wenn es von etwas geringerer, und von 2" 7t', wenn es nur von gemeiner Güte ist. Man findet die Resultate seiner Tabelle, wenn man die Brennweite des Objectivglases mit 27, 36 und 54 dividiret, und aus den Quotienten die Quadratwurzel ausziehet. Die von Auzout berechnete Tafel reicht von 4 Zoll bis 400 Schuh Brennweite.

D. Hook (Philos. Trans. a. a. O.) bemerkt bey dieser Gelegenheit sehr richtig, daß selbst einerley Glas verschiedene Aperturen erfordere, je nachdem der betrachtete Gegenstand mehr oder weniger Licht aussende. So erfordern z. B. Venus und Iupiter eine geringere, Saturn und Mars eine größere Oefnung. Aus dieser Ursache schreibt Wolf (Elem. Dioptr. Probl. 37.) vor, Blendungen mit verschiedenen Aperturen in Vorrath auszuschneiden, und durch Probiren auszumachen, welche darunter für Gegenstände bey Tage, für die Sonne, für den Mond, die Venus u. s. w. die schicklichste sey.

Kleine Sternchen, besonders die Trabanten des Iupiters und Saturns zu beobachten, dienen am besten große Aperturen mit Augengläsern von großen Brennweiten, weil es hiebey nicht sowohl auf Vergrößerung, als auf Helligkeit, ankömmt. Allzukleine Oefnungen sind nie rathsam, weil bey ihnen die Bilder nicht allein matt, sondern auch undeutlich begrenzt ausfallen.

Für die Spiegelteleskope, wo die zurückgeworfenen Stralen nicht in Farben zerstreut werden, hat man bloß die Abweichung wegen der Gestalt des Spiegels zu betrachten, welche nicht groß ist, daher diese Teleskope große Oefnungen zulassen. Nach Herrn Kästners Berechnung (Smiths Lehrbegrif der Optik, S. 190 u. f.) verhält sich im Spiegelteleskope, wenn die Brennweite des Hohlspiegels'


Tafel der Aperturen fuͤr aſtronomiſche Fernroͤhre (Philoſ. Transact. no. 4. p. 55.), in welcher ſich ebenfalls der Aperturen Durchmeſſer, wie die Quadratwurzeln aus den Brennweiten der Objectivglaͤſer verhalten. Aber Auzout giebt dem Objectivglaſe von 30 pariſer Schuhen eine Oefnung von 3″ 8tʹ, wenn es vorzuͤglich gut, von 3″ 2tʹ, wenn es von etwas geringerer, und von 2″ 7tʹ, wenn es nur von gemeiner Guͤte iſt. Man findet die Reſultate ſeiner Tabelle, wenn man die Brennweite des Objectivglaſes mit 27, 36 und 54 dividiret, und aus den Quotienten die Quadratwurzel ausziehet. Die von Auzout berechnete Tafel reicht von 4 Zoll bis 400 Schuh Brennweite.

D. Hook (Philoſ. Trans. a. a. O.) bemerkt bey dieſer Gelegenheit ſehr richtig, daß ſelbſt einerley Glas verſchiedene Aperturen erfordere, je nachdem der betrachtete Gegenſtand mehr oder weniger Licht ausſende. So erfordern z. B. Venus und Iupiter eine geringere, Saturn und Mars eine groͤßere Oefnung. Aus dieſer Urſache ſchreibt Wolf (Elem. Dioptr. Probl. 37.) vor, Blendungen mit verſchiedenen Aperturen in Vorrath auszuſchneiden, und durch Probiren auszumachen, welche darunter fuͤr Gegenſtaͤnde bey Tage, fuͤr die Sonne, fuͤr den Mond, die Venus u. ſ. w. die ſchicklichſte ſey.

Kleine Sternchen, beſonders die Trabanten des Iupiters und Saturns zu beobachten, dienen am beſten große Aperturen mit Augenglaͤſern von großen Brennweiten, weil es hiebey nicht ſowohl auf Vergroͤßerung, als auf Helligkeit, ankoͤmmt. Allzukleine Oefnungen ſind nie rathſam, weil bey ihnen die Bilder nicht allein matt, ſondern auch undeutlich begrenzt ausfallen.

Fuͤr die Spiegelteleſkope, wo die zuruͤckgeworfenen Stralen nicht in Farben zerſtreut werden, hat man bloß die Abweichung wegen der Geſtalt des Spiegels zu betrachten, welche nicht groß iſt, daher dieſe Teleſkope große Oefnungen zulaſſen. Nach Herrn Kaͤſtners Berechnung (Smiths Lehrbegrif der Optik, S. 190 u. f.) verhaͤlt ſich im Spiegelteleſkope, wenn die Brennweite des Hohlſpiegels'

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[110/0124] Tafel der Aperturen fuͤr aſtronomiſche Fernroͤhre (Philoſ. Transact. no. 4. p. 55.), in welcher ſich ebenfalls der Aperturen Durchmeſſer, wie die Quadratwurzeln aus den Brennweiten der Objectivglaͤſer verhalten. Aber Auzout giebt dem Objectivglaſe von 30 pariſer Schuhen eine Oefnung von 3″ 8tʹ, wenn es vorzuͤglich gut, von 3″ 2tʹ, wenn es von etwas geringerer, und von 2″ 7tʹ, wenn es nur von gemeiner Guͤte iſt. Man findet die Reſultate ſeiner Tabelle, wenn man die Brennweite des Objectivglaſes mit 27, 36 und 54 dividiret, und aus den Quotienten die Quadratwurzel ausziehet. Die von Auzout berechnete Tafel reicht von 4 Zoll bis 400 Schuh Brennweite. D. Hook (Philoſ. Trans. a. a. O.) bemerkt bey dieſer Gelegenheit ſehr richtig, daß ſelbſt einerley Glas verſchiedene Aperturen erfordere, je nachdem der betrachtete Gegenſtand mehr oder weniger Licht ausſende. So erfordern z. B. Venus und Iupiter eine geringere, Saturn und Mars eine groͤßere Oefnung. Aus dieſer Urſache ſchreibt Wolf (Elem. Dioptr. Probl. 37.) vor, Blendungen mit verſchiedenen Aperturen in Vorrath auszuſchneiden, und durch Probiren auszumachen, welche darunter fuͤr Gegenſtaͤnde bey Tage, fuͤr die Sonne, fuͤr den Mond, die Venus u. ſ. w. die ſchicklichſte ſey. Kleine Sternchen, beſonders die Trabanten des Iupiters und Saturns zu beobachten, dienen am beſten große Aperturen mit Augenglaͤſern von großen Brennweiten, weil es hiebey nicht ſowohl auf Vergroͤßerung, als auf Helligkeit, ankoͤmmt. Allzukleine Oefnungen ſind nie rathſam, weil bey ihnen die Bilder nicht allein matt, ſondern auch undeutlich begrenzt ausfallen. Fuͤr die Spiegelteleſkope, wo die zuruͤckgeworfenen Stralen nicht in Farben zerſtreut werden, hat man bloß die Abweichung wegen der Geſtalt des Spiegels zu betrachten, welche nicht groß iſt, daher dieſe Teleſkope große Oefnungen zulaſſen. Nach Herrn Kaͤſtners Berechnung (Smiths Lehrbegrif der Optik, S. 190 u. f.) verhaͤlt ſich im Spiegelteleſkope, wenn die Brennweite des Hohlſpiegels'

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798, S. 110. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch01_1798/124>, abgerufen am 04.12.2024.