Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798.
Noch ist zu bemerken, daß der Unterschied zwischen wahrer und mittlerer Anomalie Gleichung der Bahn (Aequatio orbitae), und daher die wahre Anomalie auch die coäquirte genannt wird. In der ersten Helfte der Bahn AMP bleibt die wahre Anomalie hinter der mittlern zurück; in der zweyten Helfte hingegen kömmt die wahre der mittlern vor; daher die Gleichung in jenem Falle von der mittlern Anomalie abgezogen, in diesem hinzugesetzt werden muß, wenn man die wahre Anomalie finden will. de la Lande astronom. Handb. §. 482. u. f. Kästners Anfangsgr. der angew. Mathem. Astron. 235. u. f. Antarktischer Pol, s. Pole. Antimonium, s. Spießglas. Antipoden, s. Gegenfüßler. Antiscii, s. Gegenschattichte. Antoeci, s. Gegenwohner. Anziehung, s. Attraction. Apertur, Oefnung, Apertura, Ouverture. Die kreisrunde Fläche, welche man in der Mitte der Blendungen der Gläser oder Spiegel der Fernröhre offen läßt, damit die darauf fallenden Lichtstralen wirklich durchgehen können. Die Abweichungen wegen der Kugelgestalt der Gläser und wegen der verschiedenen Brechbarkeit der Lichstralen (s. Abweichung, dioptrische) verursachen, daß nur diejenigen Stralen, welche nahe an der Axe, d. i. um die Mitte eines Glases einfallen, in den gehörigen
Noch iſt zu bemerken, daß der Unterſchied zwiſchen wahrer und mittlerer Anomalie Gleichung der Bahn (Aequatio orbitae), und daher die wahre Anomalie auch die coaͤquirte genannt wird. In der erſten Helfte der Bahn AMP bleibt die wahre Anomalie hinter der mittlern zuruͤck; in der zweyten Helfte hingegen koͤmmt die wahre der mittlern vor; daher die Gleichung in jenem Falle von der mittlern Anomalie abgezogen, in dieſem hinzugeſetzt werden muß, wenn man die wahre Anomalie finden will. de la Lande aſtronom. Handb. §. 482. u. f. Kaͤſtners Anfangsgr. der angew. Mathem. Aſtron. 235. u. f. Antarktiſcher Pol, ſ. Pole. Antimonium, ſ. Spießglas. Antipoden, ſ. Gegenfuͤßler. Antiſcii, ſ. Gegenſchattichte. Antoeci, ſ. Gegenwohner. Anziehung, ſ. Attraction. Apertur, Oefnung, Apertura, Ouverture. Die kreisrunde Flaͤche, welche man in der Mitte der Blendungen der Glaͤſer oder Spiegel der Fernroͤhre offen laͤßt, damit die darauf fallenden Lichtſtralen wirklich durchgehen koͤnnen. Die Abweichungen wegen der Kugelgeſtalt der Glaͤſer und wegen der verſchiedenen Brechbarkeit der Lichſtralen (ſ. Abweichung, dioptriſche) verurſachen, daß nur diejenigen Stralen, welche nahe an der Axe, d. i. um die Mitte eines Glaſes einfallen, in den gehoͤrigen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0120" xml:id="P.1.106" n="106"/><lb/> 4.) <hi rendition="#b">Hermann,</hi> <hi rendition="#aq">(De problemate Kepler. in Comm. Ac. Petropol. To. I.)</hi> <hi rendition="#b">Euler</hi> <hi rendition="#aq">(Theoria motuum planetarum et comet. Berol. 1744. 4.)</hi> geben dergleichen Aufloͤſungen. Die Euleriſche hat auch Herr <hi rendition="#b">Kaͤſtner</hi> (Analyſis des Unendl. S. 582. u. f.) mitgetheilt. Das umgekehrte kepleriſche Problem laͤßt ſich leichter, vermittelſt folgender beyden Saͤtze aufloͤſen, wo <hi rendition="#aq">m, e, v,</hi> mittlere, eccentriſche, wahre Anomalie bedeuten. <hi rendition="#aq"/></p> <p>Noch iſt zu bemerken, daß der Unterſchied zwiſchen wahrer und mittlerer Anomalie <hi rendition="#b">Gleichung der Bahn</hi> <hi rendition="#aq">(Aequatio orbitae),</hi> und daher die wahre Anomalie auch die <hi rendition="#b">coaͤquirte</hi> genannt wird. In der erſten Helfte der Bahn <hi rendition="#aq">AMP</hi> bleibt die wahre Anomalie hinter der mittlern zuruͤck; in der zweyten Helfte hingegen koͤmmt die wahre der mittlern vor; daher die Gleichung in jenem Falle von der mittlern Anomalie abgezogen, in dieſem hinzugeſetzt werden muß, wenn man die wahre Anomalie finden will.</p> <p><hi rendition="#b">de la Lande</hi> aſtronom. Handb. §. 482. u. f. <hi rendition="#b">Kaͤſtners</hi> Anfangsgr. der angew. Mathem. Aſtron. 235. u. f.</p> <p> <hi rendition="#b">Antarktiſcher Pol, ſ. Pole.</hi> </p> <p> <hi rendition="#b">Antimonium, ſ. Spießglas.</hi> </p> <p> <hi rendition="#b">Antipoden, ſ. Gegenfuͤßler.</hi> </p> <p> <hi rendition="#aq">Antiſcii,</hi> <hi rendition="#b">ſ. Gegenſchattichte.</hi> </p> <p> <hi rendition="#aq">Antoeci,</hi> <hi rendition="#b">ſ. Gegenwohner.</hi> </p> <p> <hi rendition="#b">Anziehung, ſ. Attraction.</hi> </p> </div> <div n="2"> <head>Apertur, Oefnung, <name type="subjectIndexTerm"><foreign xml:lang="lat"><hi rendition="#aq">Apertura</hi></foreign></name>, <name type="subjectIndexTerm"><foreign xml:lang="fra"><hi rendition="#aq #i">Ouverture</hi></foreign></name>.</head><lb/> <p>Die kreisrunde Flaͤche, welche man in der Mitte der Blendungen der Glaͤſer oder Spiegel der Fernroͤhre offen laͤßt, damit die darauf fallenden Lichtſtralen wirklich durchgehen koͤnnen.</p> <p>Die Abweichungen wegen der Kugelgeſtalt der Glaͤſer und wegen der verſchiedenen Brechbarkeit der Lichſtralen (<hi rendition="#b">ſ. Abweichung, dioptriſche</hi>) verurſachen, daß nur diejenigen Stralen, welche nahe an der Axe, d. i. um die Mitte eines Glaſes einfallen, in den gehoͤrigen<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [106/0120]
4.) Hermann, (De problemate Kepler. in Comm. Ac. Petropol. To. I.) Euler (Theoria motuum planetarum et comet. Berol. 1744. 4.) geben dergleichen Aufloͤſungen. Die Euleriſche hat auch Herr Kaͤſtner (Analyſis des Unendl. S. 582. u. f.) mitgetheilt. Das umgekehrte kepleriſche Problem laͤßt ſich leichter, vermittelſt folgender beyden Saͤtze aufloͤſen, wo m, e, v, mittlere, eccentriſche, wahre Anomalie bedeuten.
Noch iſt zu bemerken, daß der Unterſchied zwiſchen wahrer und mittlerer Anomalie Gleichung der Bahn (Aequatio orbitae), und daher die wahre Anomalie auch die coaͤquirte genannt wird. In der erſten Helfte der Bahn AMP bleibt die wahre Anomalie hinter der mittlern zuruͤck; in der zweyten Helfte hingegen koͤmmt die wahre der mittlern vor; daher die Gleichung in jenem Falle von der mittlern Anomalie abgezogen, in dieſem hinzugeſetzt werden muß, wenn man die wahre Anomalie finden will.
de la Lande aſtronom. Handb. §. 482. u. f. Kaͤſtners Anfangsgr. der angew. Mathem. Aſtron. 235. u. f.
Antarktiſcher Pol, ſ. Pole.
Antimonium, ſ. Spießglas.
Antipoden, ſ. Gegenfuͤßler.
Antiſcii, ſ. Gegenſchattichte.
Antoeci, ſ. Gegenwohner.
Anziehung, ſ. Attraction.
Apertur, Oefnung, Apertura, Ouverture.
Die kreisrunde Flaͤche, welche man in der Mitte der Blendungen der Glaͤſer oder Spiegel der Fernroͤhre offen laͤßt, damit die darauf fallenden Lichtſtralen wirklich durchgehen koͤnnen.
Die Abweichungen wegen der Kugelgeſtalt der Glaͤſer und wegen der verſchiedenen Brechbarkeit der Lichſtralen (ſ. Abweichung, dioptriſche) verurſachen, daß nur diejenigen Stralen, welche nahe an der Axe, d. i. um die Mitte eines Glaſes einfallen, in den gehoͤrigen
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Bibliothek des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte : Bereitstellung der Texttranskription.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |