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Gehema, Janusz Abraham: Officirer Feld-Apoteke. Berlin, 1688.

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11.
Von den Frost-Beulen.

Unterweilen geschiehet es/ daß jemand
die Hände/ Füsse oder deren Finger und
Zeen/ von strenger Kälte und Frost gefrie-
ren; Dieses kan auff keine Weise besser
curiret werden/ als daß der Patient erstlich
die gefrorne Glieder mit etwas Schnee ge-
mählich reiben lasse/ alsdann sich von fer-
ne nur an ein Feuer setze/ darauff ein gar
starckes Bier nehme/ solches so lange auff
einem Kohlfeuer sieden lasse/ biß es so dicke/
wie ein Honig oder Sirup werde/ und da-
mit das Erfrorne schmiere/ so warm oder
heiß/ als er es ertragen kan.

Nach-Rede.

Es werden alle Officirer von mir
nachmahls erinnert/ daß ich alle diese
Medicamenten nur darumb communi-
cir
et/ umb sich solcher bloß und alleine
im Nothfall/ wann man in Campagne,
oder sonst auff weiten Reisen begriffen
ist/ zu bedienen/ und keines Medici oder
tüchtigen Chirurgi habhafft werden

kan;
11.
Von den Froſt-Beulen.

Unterweilen geſchiehet es/ daß jemand
die Haͤnde/ Fuͤſſe oder deren Finger und
Zeen/ von ſtrenger Kaͤlte und Froſt gefrie-
ren; Dieſes kan auff keine Weiſe beſſer
curiret werden/ als daß der Patient erſtlich
die gefrorne Glieder mit etwas Schnee ge-
maͤhlich reiben laſſe/ alsdann ſich von fer-
ne nur an ein Feuer ſetze/ darauff ein gar
ſtarckes Bier nehme/ ſolches ſo lange auff
einem Kohlfeuer ſieden laſſe/ biß es ſo dicke/
wie ein Honig oder Sirup werde/ und da-
mit das Erfrorne ſchmiere/ ſo warm oder
heiß/ als er es ertragen kan.

Nach-Rede.

Es werden alle Officirer von mir
nachmahls erinnert/ daß ich alle dieſe
Medicamenten nur darumb communi-
cir
et/ umb ſich ſolcher bloß und alleine
im Nothfall/ wann man in Campagne,
oder ſonſt auff weiten Reiſen begriffen
iſt/ zu bedienen/ und keines Medici oder
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[31/0035] 11. Von den Froſt-Beulen. Unterweilen geſchiehet es/ daß jemand die Haͤnde/ Fuͤſſe oder deren Finger und Zeen/ von ſtrenger Kaͤlte und Froſt gefrie- ren; Dieſes kan auff keine Weiſe beſſer curiret werden/ als daß der Patient erſtlich die gefrorne Glieder mit etwas Schnee ge- maͤhlich reiben laſſe/ alsdann ſich von fer- ne nur an ein Feuer ſetze/ darauff ein gar ſtarckes Bier nehme/ ſolches ſo lange auff einem Kohlfeuer ſieden laſſe/ biß es ſo dicke/ wie ein Honig oder Sirup werde/ und da- mit das Erfrorne ſchmiere/ ſo warm oder heiß/ als er es ertragen kan. Nach-Rede. Es werden alle Officirer von mir nachmahls erinnert/ daß ich alle dieſe Medicamenten nur darumb communi- ciret/ umb ſich ſolcher bloß und alleine im Nothfall/ wann man in Campagne, oder ſonſt auff weiten Reiſen begriffen iſt/ zu bedienen/ und keines Medici oder tuͤchtigen Chirurgi habhafft werden kan;

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Zitationshilfe: Gehema, Janusz Abraham: Officirer Feld-Apoteke. Berlin, 1688, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehema_feldapotheke_1688/35>, abgerufen am 27.11.2024.