Es kommen hierbei folgende Farbstoffe in Betracht, von denen die x bezeichneten ein rötliches, die mit + ein gelbliches Orange liefern:
[Spaltenumbruch]
Echtgelb R. x
Ponceau 4 G B. +
Ponceau 2 G. x
Ponceau G T.
Ponceau G. x
Orange G. +
Orange III.
Orange G T.
Orange I.
Orange II.
[Spaltenumbruch]
Orange III. (Tropäolin D).
Orange T.
Orange N.
Orange R R.
Resorcingelb. x
Säuregelb D. +
Metanilgelb. +
Brillantgelb. +
Gelb seifenecht.
In Bezug auf Lichtechtheit steht Orange II obenan; dagegen ist es weniger walkecht als Orange G, Orange R R und Ponceau 4 G B. (Aus- führlicheres über diese Farbstoffe und ihre Anwendung siehe im ersten Teil § 72, c).
§ 44. Gelbe Färbungen auf Wolle.
Gelb ist eine selbstständige Farbe; der Typus eines reinen Gelb ist die Citronenschale; ein reines Gelb darf auch nicht den geringsten Stich ins Rötliche haben. Ein solches rotstichiges Gelb wäre Orangegelb; ein grün- stichiges Gelb neigt zum Grün hinüber; ein braunstichiges Grüngelb ist das Gelbolive.
1. Direkte gelbe Färbungen.
Ein reines neutrales Gelb erhält man mittels Curcuma durch Färben in einer Curcumaabkochung bei 50° R. ohne Beizen und ohne zu kochen.
Orangegelb mit Chrysoidin. Färben in neutralem Bade bei 50 bis 55° R. ohne zu kochen.
Goldgelb mit Auramin. Färben in neutralem Bade bei 55° R. ohne zu kochen; kalt eingehen.
Reingelb mit Phosphin wird in gleicher Weise gefärbt wie die beiden vorigen, ist aber für allgemeine Anwendung zu teuer.
Chrysolingelb. Färben in neutralem Bade bei 50 bis 55° R., ohne zu kochen.
Flavanilingelb. Färben in neutralem Bade bei 50 bis 55°.
2. Indirekte Färbungen.
Reingelb mit Curcuma. Beizen mit Alaun. Ausfärben mit Cur- cuma, ohne zu kochen.
Olivengelb mit Gelbholz. Beizen mit 2 bis 3 Prozent Kalium- dichromat. Färben auf frischem Bade mit 20 bis 80 Prozent Gelbholz. 1 1/2 Stunden kochen. -- Oder: Beizen mit 10 Prozent Alaun, Waschen, und Ausfärben in besonderem Bade mit 20 bis 40 Prozent Gelbholz, ohne zu kochen, bei 65 bis 70° R. -- Oder in einem Bade: Färben mit 4 Prozent schwefelsaurer Thonerde, 2 Prozent Oxalsäure und 20 bis
Es kommen hierbei folgende Farbſtoffe in Betracht, von denen die × bezeichneten ein rötliches, die mit + ein gelbliches Orange liefern:
[Spaltenumbruch]
Echtgelb R. ×
Ponceau 4 G B. +
Ponceau 2 G. ×
Ponceau G T.
Ponceau G. ×
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Orange III.
Orange G T.
Orange I.
Orange II.
[Spaltenumbruch]
Orange III. (Tropäolin D).
Orange T.
Orange N.
Orange R R.
Reſorcingelb. ×
Säuregelb D. +
Metanilgelb. +
Brillantgelb. +
Gelb ſeifenecht.
In Bezug auf Lichtechtheit ſteht Orange II obenan; dagegen iſt es weniger walkecht als Orange G, Orange R R und Ponceau 4 G B. (Aus- führlicheres über dieſe Farbſtoffe und ihre Anwendung ſiehe im erſten Teil § 72, c).
§ 44. Gelbe Färbungen auf Wolle.
Gelb iſt eine ſelbſtſtändige Farbe; der Typus eines reinen Gelb iſt die Citronenſchale; ein reines Gelb darf auch nicht den geringſten Stich ins Rötliche haben. Ein ſolches rotſtichiges Gelb wäre Orangegelb; ein grün- ſtichiges Gelb neigt zum Grün hinüber; ein braunſtichiges Grüngelb iſt das Gelbolive.
1. Direkte gelbe Färbungen.
Ein reines neutrales Gelb erhält man mittels Curcuma durch Färben in einer Curcumaabkochung bei 50° R. ohne Beizen und ohne zu kochen.
Orangegelb mit Chryſoidin. Färben in neutralem Bade bei 50 bis 55° R. ohne zu kochen.
Goldgelb mit Auramin. Färben in neutralem Bade bei 55° R. ohne zu kochen; kalt eingehen.
Reingelb mit Phosphin wird in gleicher Weiſe gefärbt wie die beiden vorigen, iſt aber für allgemeine Anwendung zu teuer.
Chryſolingelb. Färben in neutralem Bade bei 50 bis 55° R., ohne zu kochen.
Flavanilingelb. Färben in neutralem Bade bei 50 bis 55°.
2. Indirekte Färbungen.
Reingelb mit Curcuma. Beizen mit Alaun. Ausfärben mit Cur- cuma, ohne zu kochen.
Olivengelb mit Gelbholz. Beizen mit 2 bis 3 Prozent Kalium- dichromat. Färben auf friſchem Bade mit 20 bis 80 Prozent Gelbholz. 1 ½ Stunden kochen. — Oder: Beizen mit 10 Prozent Alaun, Waſchen, und Ausfärben in beſonderem Bade mit 20 bis 40 Prozent Gelbholz, ohne zu kochen, bei 65 bis 70° R. — Oder in einem Bade: Färben mit 4 Prozent ſchwefelſaurer Thonerde, 2 Prozent Oxalſäure und 20 bis
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Es kommen hierbei folgende Farbſtoffe in Betracht, von denen die ×
bezeichneten ein rötliches, die mit + ein gelbliches Orange liefern:
Echtgelb R. ×
Ponceau 4 G B. +
Ponceau 2 G. ×
Ponceau G T.
Ponceau G. ×
Orange G. +
Orange III.
Orange G T.
Orange I.
Orange II.
Orange III. (Tropäolin D).
Orange T.
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Orange R R.
Reſorcingelb. ×
Säuregelb D. +
Metanilgelb. +
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Gelb ſeifenecht.
In Bezug auf Lichtechtheit ſteht Orange II obenan; dagegen iſt es
weniger walkecht als Orange G, Orange R R und Ponceau 4 G B. (Aus-
führlicheres über dieſe Farbſtoffe und ihre Anwendung ſiehe im erſten Teil
§ 72, c).
§ 44. Gelbe Färbungen auf Wolle.
Gelb iſt eine ſelbſtſtändige Farbe; der Typus eines reinen Gelb iſt die
Citronenſchale; ein reines Gelb darf auch nicht den geringſten Stich ins
Rötliche haben. Ein ſolches rotſtichiges Gelb wäre Orangegelb; ein grün-
ſtichiges Gelb neigt zum Grün hinüber; ein braunſtichiges Grüngelb iſt das
Gelbolive.
1. Direkte gelbe Färbungen.
Ein reines neutrales Gelb erhält man mittels Curcuma durch
Färben in einer Curcumaabkochung bei 50° R. ohne Beizen und ohne zu
kochen.
Orangegelb mit Chryſoidin. Färben in neutralem Bade bei
50 bis 55° R. ohne zu kochen.
Goldgelb mit Auramin. Färben in neutralem Bade bei 55° R.
ohne zu kochen; kalt eingehen.
Reingelb mit Phosphin wird in gleicher Weiſe gefärbt wie die
beiden vorigen, iſt aber für allgemeine Anwendung zu teuer.
Chryſolingelb. Färben in neutralem Bade bei 50 bis 55° R.,
ohne zu kochen.
Flavanilingelb. Färben in neutralem Bade bei 50 bis 55°.
2. Indirekte Färbungen.
Reingelb mit Curcuma. Beizen mit Alaun. Ausfärben mit Cur-
cuma, ohne zu kochen.
Olivengelb mit Gelbholz. Beizen mit 2 bis 3 Prozent Kalium-
dichromat. Färben auf friſchem Bade mit 20 bis 80 Prozent Gelbholz.
1 ½ Stunden kochen. — Oder: Beizen mit 10 Prozent Alaun, Waſchen,
und Ausfärben in beſonderem Bade mit 20 bis 40 Prozent Gelbholz,
ohne zu kochen, bei 65 bis 70° R. — Oder in einem Bade: Färben
mit 4 Prozent ſchwefelſaurer Thonerde, 2 Prozent Oxalſäure und 20 bis
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Ganswindt, Albert: Handbuch der Färberei und der damit verwandten vorbereitenden und vollendenden Gewerbe. Weimar, 1889, S. 518. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ganswindt_faerberei_1889/566>, abgerufen am 16.02.2025.
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