Die Roll-Kalander enthalten außer der heizbaren Stahlgußwalze noch 1 bis 6 Papierwalzen. Der einfachste Roll-Kalander dieser Art ist der
Zweiwalzige Kalander mit Gasheizung (Fig. 162) bestehend aus einer Papierwalze und dem darauf liegenden Heizcylinder, welcher in Stahl- rolle läuft und direkt durch Riemenscheiben angetrieben wird, mit Hebel- druckvorrichtung, Excenterauslösung, Waren-Auf- und -Abwickelung und messingene Leitwalzen.
[Abbildung]
Fig. 162.
Zweiwalziger Kalander mit Gasheizung.
Dreiwalziger Kalander mit Gasheizung, namentlich für sei- dene und halbseidene Waren. Dieser hat eine durch Gas heizbare mittlere Stahlgußwalze von circa 20 cm und 2 Papierwalzen von circa 40 cm Durchmesser, ferner Hebeldruck und eine Vorrichtung zum augen- blicklichen Abheben der Walzen vom Cylinder. -- Der normale
Roll-Kalander (Fig. 163) besteht aus einem heizbaren, polierten Stahlgußcylinder als Mittelwalze, und zwei Papierwalzen mit starken eiser- nen Achsen und Stahlböden. Die Umfangsgeschwindigkeit sämtlicher Roll- Kalander ist eine gleiche, da nur eine Walze angetrieben wird und die anderen von dieser mitgenommen werden; daher ist auch die Geschwindigkeit der die Maschine passierenden Waren eine gleiche, wie die der Walzen. Der nor- male Roll-Kalander besitzt einen Warenspanner, geriefte Breithalter, Waren- Auf- und -Abwickelvorrichtung, Dampfabstellung und Kondensiertopf; der An- trieb erfolgt durch Rädervorgelege mit Fest- und Losscheibe.
Friktions-Kalander (Fig. 164) unterscheiden sich von den gewöhnlichen Roll-Kalandern dadurch, daß die Umfangsgeschwindigkeit der Walzen untereinan- der eine verschiedene ist. Die untere Walze erhält die Geschwindigkeit des Gewe- bes, während der heizbare Hartgußcylinder mit einer größeren Umfangsgeschwin- digkeit arbeitet, so daß das zwischen dem Papier und dem Hartgußcylinder passierende Gewebe geglättet wird. Die Friktionskalander dienen daher zur
Die Roll-Kalander enthalten außer der heizbaren Stahlgußwalze noch 1 bis 6 Papierwalzen. Der einfachſte Roll-Kalander dieſer Art iſt der
Zweiwalzige Kalander mit Gasheizung (Fig. 162) beſtehend aus einer Papierwalze und dem darauf liegenden Heizcylinder, welcher in Stahl- rolle läuft und direkt durch Riemenſcheiben angetrieben wird, mit Hebel- druckvorrichtung, Excenterauslöſung, Waren-Auf- und -Abwickelung und meſſingene Leitwalzen.
[Abbildung]
Fig. 162.
Zweiwalziger Kalander mit Gasheizung.
Dreiwalziger Kalander mit Gasheizung, namentlich für ſei- dene und halbſeidene Waren. Dieſer hat eine durch Gas heizbare mittlere Stahlgußwalze von circa 20 cm und 2 Papierwalzen von circa 40 cm Durchmeſſer, ferner Hebeldruck und eine Vorrichtung zum augen- blicklichen Abheben der Walzen vom Cylinder. — Der normale
Roll-Kalander (Fig. 163) beſteht aus einem heizbaren, polierten Stahlgußcylinder als Mittelwalze, und zwei Papierwalzen mit ſtarken eiſer- nen Achſen und Stahlböden. Die Umfangsgeſchwindigkeit ſämtlicher Roll- Kalander iſt eine gleiche, da nur eine Walze angetrieben wird und die anderen von dieſer mitgenommen werden; daher iſt auch die Geſchwindigkeit der die Maſchine paſſierenden Waren eine gleiche, wie die der Walzen. Der nor- male Roll-Kalander beſitzt einen Warenſpanner, geriefte Breithalter, Waren- Auf- und -Abwickelvorrichtung, Dampfabſtellung und Kondenſiertopf; der An- trieb erfolgt durch Rädervorgelege mit Feſt- und Losſcheibe.
Friktions-Kalander (Fig. 164) unterſcheiden ſich von den gewöhnlichen Roll-Kalandern dadurch, daß die Umfangsgeſchwindigkeit der Walzen untereinan- der eine verſchiedene iſt. Die untere Walze erhält die Geſchwindigkeit des Gewe- bes, während der heizbare Hartgußcylinder mit einer größeren Umfangsgeſchwin- digkeit arbeitet, ſo daß das zwiſchen dem Papier und dem Hartgußcylinder paſſierende Gewebe geglättet wird. Die Friktionskalander dienen daher zur
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Die Roll-Kalander enthalten außer der heizbaren Stahlgußwalze noch 1 bis
6 Papierwalzen. Der einfachſte Roll-Kalander dieſer Art iſt der
Zweiwalzige Kalander mit Gasheizung (Fig. 162) beſtehend aus
einer Papierwalze und dem darauf liegenden Heizcylinder, welcher in Stahl-
rolle läuft und direkt durch Riemenſcheiben angetrieben wird, mit Hebel-
druckvorrichtung, Excenterauslöſung, Waren-Auf- und -Abwickelung und
meſſingene Leitwalzen.
[Abbildung Fig. 162. Zweiwalziger Kalander mit Gasheizung.]
Dreiwalziger Kalander mit Gasheizung, namentlich für ſei-
dene und halbſeidene Waren. Dieſer hat eine durch Gas heizbare
mittlere Stahlgußwalze von circa 20 cm und 2 Papierwalzen von circa
40 cm Durchmeſſer, ferner Hebeldruck und eine Vorrichtung zum augen-
blicklichen Abheben der Walzen vom Cylinder. — Der normale
Roll-Kalander (Fig. 163) beſteht aus einem heizbaren, polierten
Stahlgußcylinder als Mittelwalze, und zwei Papierwalzen mit ſtarken eiſer-
nen Achſen und Stahlböden. Die Umfangsgeſchwindigkeit ſämtlicher Roll-
Kalander iſt eine gleiche, da nur eine Walze angetrieben wird und die anderen
von dieſer mitgenommen werden; daher iſt auch die Geſchwindigkeit der die
Maſchine paſſierenden Waren eine gleiche, wie die der Walzen. Der nor-
male Roll-Kalander beſitzt einen Warenſpanner, geriefte Breithalter, Waren-
Auf- und -Abwickelvorrichtung, Dampfabſtellung und Kondenſiertopf; der An-
trieb erfolgt durch Rädervorgelege mit Feſt- und Losſcheibe.
Friktions-Kalander (Fig. 164) unterſcheiden ſich von den gewöhnlichen
Roll-Kalandern dadurch, daß die Umfangsgeſchwindigkeit der Walzen untereinan-
der eine verſchiedene iſt. Die untere Walze erhält die Geſchwindigkeit des Gewe-
bes, während der heizbare Hartgußcylinder mit einer größeren Umfangsgeſchwin-
digkeit arbeitet, ſo daß das zwiſchen dem Papier und dem Hartgußcylinder
paſſierende Gewebe geglättet wird. Die Friktionskalander dienen daher zur
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Ganswindt, Albert: Handbuch der Färberei und der damit verwandten vorbereitenden und vollendenden Gewerbe. Weimar, 1889, S. 472. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ganswindt_faerberei_1889/514>, abgerufen am 22.11.2024.
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