Vertikale Streck- und Lüstriermaschine (Fig. 137 a und b) für 4 Garnsträhne auf einmal, also mit 4 Paar Messingspulen. Diese Maschine hat den Zweck, das Garn (Seide oder Wolle) glänzend zu machen und es auf eine bestimmte Länge zu strecken.
Sie besteht aus einem geschlossenen gußeisernen Kasten von rechteckigem Querschnitt; derselbe ist auf beiden schmalen Seiten mit gut schließenden Thüren versehen, in der Mitte desselben befindet sich ein stabiles Verbindungs- stück, welches am Boden und an der Decke befestigt ist, welches die Lagerung für die vier unteren Messingspulen und den Antrieb durch Schneckenspindel mit Schneckenrad enthält und gleichzeitig als Gleisenführung dient für das Gleitstück, welches die 4 Gegenspulen trägt und durch eine Spindel auf- und abwärts bewegt werden kann. Auf diese Spulen wird nun das Garn ge- hangen, die Thüren werden geschlossen, man läßt, um ein besseres Lüstre zu erreichen, durch ein am Boden befindliches Rohr Dampf in den Kasten ein- strömen und beginnt an den beiden mit Griffen versehenen Handrädern zu drehen, schaltet die Zahnkuppelung für die Streckspindel ein, dadurch wird das Gleitstück mit den oberen Spulen aufwärts bewegt und das Garn ge- spannt. Am Gleitstück ist ein Stab angebracht, welcher durch den Deckel des Kastens hindurchgeht und an der Bewegung teilnimmt, am Ende des Stabes ist ein Zeiger befestigt, welcher an einer Skala deutlich erkennen läßt, ob man die Garusträhne auf die beabsichtigte Länge gestreckt hat.
[Abbildung]
Fig. 136
b. Streck- und Schlagmaſchine.
Vertikale Streck- und Lüſtriermaſchine (Fig. 137 a und b) für 4 Garnſträhne auf einmal, alſo mit 4 Paar Meſſingſpulen. Dieſe Maſchine hat den Zweck, das Garn (Seide oder Wolle) glänzend zu machen und es auf eine beſtimmte Länge zu ſtrecken.
Sie beſteht aus einem geſchloſſenen gußeiſernen Kaſten von rechteckigem Querſchnitt; derſelbe iſt auf beiden ſchmalen Seiten mit gut ſchließenden Thüren verſehen, in der Mitte desſelben befindet ſich ein ſtabiles Verbindungs- ſtück, welches am Boden und an der Decke befeſtigt iſt, welches die Lagerung für die vier unteren Meſſingſpulen und den Antrieb durch Schneckenſpindel mit Schneckenrad enthält und gleichzeitig als Gleiſenführung dient für das Gleitſtück, welches die 4 Gegenſpulen trägt und durch eine Spindel auf- und abwärts bewegt werden kann. Auf dieſe Spulen wird nun das Garn ge- hangen, die Thüren werden geſchloſſen, man läßt, um ein beſſeres Lüſtre zu erreichen, durch ein am Boden befindliches Rohr Dampf in den Kaſten ein- ſtrömen und beginnt an den beiden mit Griffen verſehenen Handrädern zu drehen, ſchaltet die Zahnkuppelung für die Streckſpindel ein, dadurch wird das Gleitſtück mit den oberen Spulen aufwärts bewegt und das Garn ge- ſpannt. Am Gleitſtück iſt ein Stab angebracht, welcher durch den Deckel des Kaſtens hindurchgeht und an der Bewegung teilnimmt, am Ende des Stabes iſt ein Zeiger befeſtigt, welcher an einer Skala deutlich erkennen läßt, ob man die Garuſträhne auf die beabſichtigte Länge geſtreckt hat.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0493"n="455"/><figure><head>Fig. 136</head><p><hirendition="#aq">b.</hi> Streck- und Schlagmaſchine.</p></figure><lb/><p><hirendition="#g">Vertikale Streck- und Lüſtriermaſchine</hi> (Fig. 137 <hirendition="#aq">a</hi> und <hirendition="#aq">b</hi>) für<lb/>
4 Garnſträhne auf einmal, alſo mit 4 Paar Meſſingſpulen. Dieſe Maſchine<lb/>
hat den Zweck, das Garn (Seide oder Wolle) glänzend zu machen und es<lb/>
auf eine beſtimmte Länge zu ſtrecken.</p><lb/><p>Sie beſteht aus einem geſchloſſenen gußeiſernen Kaſten von rechteckigem<lb/>
Querſchnitt; derſelbe iſt auf beiden ſchmalen Seiten mit gut ſchließenden<lb/>
Thüren verſehen, in der Mitte desſelben befindet ſich ein ſtabiles Verbindungs-<lb/>ſtück, welches am Boden und an der Decke befeſtigt iſt, welches die Lagerung<lb/>
für die vier unteren Meſſingſpulen und den Antrieb durch Schneckenſpindel<lb/>
mit Schneckenrad enthält und gleichzeitig als Gleiſenführung dient für das<lb/>
Gleitſtück, welches die 4 Gegenſpulen trägt und durch eine Spindel auf- und<lb/>
abwärts bewegt werden kann. Auf dieſe Spulen wird nun das Garn ge-<lb/>
hangen, die Thüren werden geſchloſſen, man läßt, um ein beſſeres Lüſtre zu<lb/>
erreichen, durch ein am Boden befindliches Rohr Dampf in den Kaſten ein-<lb/>ſtrömen und beginnt an den beiden mit Griffen verſehenen Handrädern zu<lb/>
drehen, ſchaltet die Zahnkuppelung für die Streckſpindel ein, dadurch wird<lb/>
das Gleitſtück mit den oberen Spulen aufwärts bewegt und das Garn ge-<lb/>ſpannt. Am Gleitſtück iſt ein Stab angebracht, welcher durch den Deckel<lb/>
des Kaſtens hindurchgeht und an der Bewegung teilnimmt, am Ende des<lb/>
Stabes iſt ein Zeiger befeſtigt, welcher an einer Skala deutlich erkennen<lb/>
läßt, ob man die Garuſträhne auf die beabſichtigte Länge geſtreckt hat.<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[455/0493]
[Abbildung Fig. 136 b. Streck- und Schlagmaſchine.]
Vertikale Streck- und Lüſtriermaſchine (Fig. 137 a und b) für
4 Garnſträhne auf einmal, alſo mit 4 Paar Meſſingſpulen. Dieſe Maſchine
hat den Zweck, das Garn (Seide oder Wolle) glänzend zu machen und es
auf eine beſtimmte Länge zu ſtrecken.
Sie beſteht aus einem geſchloſſenen gußeiſernen Kaſten von rechteckigem
Querſchnitt; derſelbe iſt auf beiden ſchmalen Seiten mit gut ſchließenden
Thüren verſehen, in der Mitte desſelben befindet ſich ein ſtabiles Verbindungs-
ſtück, welches am Boden und an der Decke befeſtigt iſt, welches die Lagerung
für die vier unteren Meſſingſpulen und den Antrieb durch Schneckenſpindel
mit Schneckenrad enthält und gleichzeitig als Gleiſenführung dient für das
Gleitſtück, welches die 4 Gegenſpulen trägt und durch eine Spindel auf- und
abwärts bewegt werden kann. Auf dieſe Spulen wird nun das Garn ge-
hangen, die Thüren werden geſchloſſen, man läßt, um ein beſſeres Lüſtre zu
erreichen, durch ein am Boden befindliches Rohr Dampf in den Kaſten ein-
ſtrömen und beginnt an den beiden mit Griffen verſehenen Handrädern zu
drehen, ſchaltet die Zahnkuppelung für die Streckſpindel ein, dadurch wird
das Gleitſtück mit den oberen Spulen aufwärts bewegt und das Garn ge-
ſpannt. Am Gleitſtück iſt ein Stab angebracht, welcher durch den Deckel
des Kaſtens hindurchgeht und an der Bewegung teilnimmt, am Ende des
Stabes iſt ein Zeiger befeſtigt, welcher an einer Skala deutlich erkennen
läßt, ob man die Garuſträhne auf die beabſichtigte Länge geſtreckt hat.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Ganswindt, Albert: Handbuch der Färberei und der damit verwandten vorbereitenden und vollendenden Gewerbe. Weimar, 1889, S. 455. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ganswindt_faerberei_1889/493>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.