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Ganswindt, Albert: Handbuch der Färberei und der damit verwandten vorbereitenden und vollendenden Gewerbe. Weimar, 1889.

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untere Antrieb durch konische Räder und Stirnräder erhält, also zum Zu-
sammenwinden des Strähnes dient. Durch Klauenkuppelung kann man
diesen Haken beliebig ein- und ausrücken. Der obere Windehaken ist mit
vierkantiger Welle versehen, welche durch eine entsprechende Büchse hindurch-
geht und am oberen Ende von einem Seil mit Gegengewicht gehalten wird.
Die Büchse, durch welche die Vierkantwelle hindurchgeht, erhält durch Hebel
von einer Excenterscheibe aus eine hin- und herdrehende Bewegung. Zwischen
diesen Haken wird nun der Strähn mittels kleiner Holzstäbchen aufgehangen
und durch das Winden und Drehen schwilliert. Der zwischen den Stäbchen
befindliche Teil würde bei fortgesetztem Arbeiten mehr Glanz bekommen, als
der um die Stäbchen liegende, deshalb muß der Strähn auch umgesetzt
werden, was mit der Hand geschehen muß, indem man den Strähn erst
ganz zurückwindet.

Streck- und Schlagmaschine (Fig. 136 a und b). Für Leinen-
und Baumwollengarne, namentlich gestärkte Garne in Strähnen, sowie auch
Seide, mit 2 Paar Spulen.

[Abbildung] Fig 136

a. Streck- und Schlagmaschine.

Diese Maschine löst durch
Schlag die beim Stärken zusammen-
geklebten Fäden. Es kann jedes-
mal auf jede Spule 1 Kilo Garn
aufgehangen werden. Die Spulen
sind in Supporten gelagert, welche
sich wiederum an den entsprechenden
Führungen eines starken Gestelles
halten. Der untere Support ist
mit einer Rolle versehen, welche auf
einem Excenter läuft, wodurch die-
ser gehoben wird und am höchsten
Punkte angekommen, infolge der Be-
schaffenheit des Excenters frei her-
abfällt. Der obere Support ist
durch Spindel mit Handrad zu ver-
stellen und kann Garn von jeder
Weifenlänge ausgeschlagen werden.
Die am oberen Support gelagerten
Spulen erhalten Antrieb durch
Schnurenbetrieb. Auf der Excenter-
welle befindet sich noch eine Excen-
terscheibe, welche auf einen besonde-
ren Schlaghebel wirkt, und zwar
in demselben Augenblick, wenn das
Garn durch die untere Spule ange-
strafft ist; dieser Schlag ist ganz
elastisch, da er durch eine gewun-
dene Feder bewirkt wird und trifft
die Garnsträhne in der Mitte zwischen beiden Spulen. Um nach jeder Ope-
ration ein schnelles und leichtes Abnehmen und Aufstecken der Garne zu
ermöglichen, sind die Spulen durch eine Windevorrichtung mittels Hand
leicht von- und zu einander zu stellen, wodurch sich eine bequeme Bedie-
nung und erhöhte Leistungsfähigkeit ergibt.

untere Antrieb durch koniſche Räder und Stirnräder erhält, alſo zum Zu-
ſammenwinden des Strähnes dient. Durch Klauenkuppelung kann man
dieſen Haken beliebig ein- und ausrücken. Der obere Windehaken iſt mit
vierkantiger Welle verſehen, welche durch eine entſprechende Büchſe hindurch-
geht und am oberen Ende von einem Seil mit Gegengewicht gehalten wird.
Die Büchſe, durch welche die Vierkantwelle hindurchgeht, erhält durch Hebel
von einer Excenterſcheibe aus eine hin- und herdrehende Bewegung. Zwiſchen
dieſen Haken wird nun der Strähn mittels kleiner Holzſtäbchen aufgehangen
und durch das Winden und Drehen ſchwilliert. Der zwiſchen den Stäbchen
befindliche Teil würde bei fortgeſetztem Arbeiten mehr Glanz bekommen, als
der um die Stäbchen liegende, deshalb muß der Strähn auch umgeſetzt
werden, was mit der Hand geſchehen muß, indem man den Strähn erſt
ganz zurückwindet.

Streck- und Schlagmaſchine (Fig. 136 a und b). Für Leinen-
und Baumwollengarne, namentlich geſtärkte Garne in Strähnen, ſowie auch
Seide, mit 2 Paar Spulen.

[Abbildung] Fig 136

a. Streck- und Schlagmaſchine.

Dieſe Maſchine löſt durch
Schlag die beim Stärken zuſammen-
geklebten Fäden. Es kann jedes-
mal auf jede Spule 1 Kilo Garn
aufgehangen werden. Die Spulen
ſind in Supporten gelagert, welche
ſich wiederum an den entſprechenden
Führungen eines ſtarken Geſtelles
halten. Der untere Support iſt
mit einer Rolle verſehen, welche auf
einem Excenter läuft, wodurch die-
ſer gehoben wird und am höchſten
Punkte angekommen, infolge der Be-
ſchaffenheit des Excenters frei her-
abfällt. Der obere Support iſt
durch Spindel mit Handrad zu ver-
ſtellen und kann Garn von jeder
Weifenlänge ausgeſchlagen werden.
Die am oberen Support gelagerten
Spulen erhalten Antrieb durch
Schnurenbetrieb. Auf der Excenter-
welle befindet ſich noch eine Excen-
terſcheibe, welche auf einen beſonde-
ren Schlaghebel wirkt, und zwar
in demſelben Augenblick, wenn das
Garn durch die untere Spule ange-
ſtrafft iſt; dieſer Schlag iſt ganz
elaſtiſch, da er durch eine gewun-
dene Feder bewirkt wird und trifft
die Garnſträhne in der Mitte zwiſchen beiden Spulen. Um nach jeder Ope-
ration ein ſchnelles und leichtes Abnehmen und Aufſtecken der Garne zu
ermöglichen, ſind die Spulen durch eine Windevorrichtung mittels Hand
leicht von- und zu einander zu ſtellen, wodurch ſich eine bequeme Bedie-
nung und erhöhte Leiſtungsfähigkeit ergibt.

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[454/0492] untere Antrieb durch koniſche Räder und Stirnräder erhält, alſo zum Zu- ſammenwinden des Strähnes dient. Durch Klauenkuppelung kann man dieſen Haken beliebig ein- und ausrücken. Der obere Windehaken iſt mit vierkantiger Welle verſehen, welche durch eine entſprechende Büchſe hindurch- geht und am oberen Ende von einem Seil mit Gegengewicht gehalten wird. Die Büchſe, durch welche die Vierkantwelle hindurchgeht, erhält durch Hebel von einer Excenterſcheibe aus eine hin- und herdrehende Bewegung. Zwiſchen dieſen Haken wird nun der Strähn mittels kleiner Holzſtäbchen aufgehangen und durch das Winden und Drehen ſchwilliert. Der zwiſchen den Stäbchen befindliche Teil würde bei fortgeſetztem Arbeiten mehr Glanz bekommen, als der um die Stäbchen liegende, deshalb muß der Strähn auch umgeſetzt werden, was mit der Hand geſchehen muß, indem man den Strähn erſt ganz zurückwindet. Streck- und Schlagmaſchine (Fig. 136 a und b). Für Leinen- und Baumwollengarne, namentlich geſtärkte Garne in Strähnen, ſowie auch Seide, mit 2 Paar Spulen. [Abbildung Fig 136 a. Streck- und Schlagmaſchine.] Dieſe Maſchine löſt durch Schlag die beim Stärken zuſammen- geklebten Fäden. Es kann jedes- mal auf jede Spule 1 Kilo Garn aufgehangen werden. Die Spulen ſind in Supporten gelagert, welche ſich wiederum an den entſprechenden Führungen eines ſtarken Geſtelles halten. Der untere Support iſt mit einer Rolle verſehen, welche auf einem Excenter läuft, wodurch die- ſer gehoben wird und am höchſten Punkte angekommen, infolge der Be- ſchaffenheit des Excenters frei her- abfällt. Der obere Support iſt durch Spindel mit Handrad zu ver- ſtellen und kann Garn von jeder Weifenlänge ausgeſchlagen werden. Die am oberen Support gelagerten Spulen erhalten Antrieb durch Schnurenbetrieb. Auf der Excenter- welle befindet ſich noch eine Excen- terſcheibe, welche auf einen beſonde- ren Schlaghebel wirkt, und zwar in demſelben Augenblick, wenn das Garn durch die untere Spule ange- ſtrafft iſt; dieſer Schlag iſt ganz elaſtiſch, da er durch eine gewun- dene Feder bewirkt wird und trifft die Garnſträhne in der Mitte zwiſchen beiden Spulen. Um nach jeder Ope- ration ein ſchnelles und leichtes Abnehmen und Aufſtecken der Garne zu ermöglichen, ſind die Spulen durch eine Windevorrichtung mittels Hand leicht von- und zu einander zu ſtellen, wodurch ſich eine bequeme Bedie- nung und erhöhte Leiſtungsfähigkeit ergibt.

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Zitationshilfe: Ganswindt, Albert: Handbuch der Färberei und der damit verwandten vorbereitenden und vollendenden Gewerbe. Weimar, 1889, S. 454. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ganswindt_faerberei_1889/492>, abgerufen am 22.11.2024.