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Ganswindt, Albert: Handbuch der Färberei und der damit verwandten vorbereitenden und vollendenden Gewerbe. Weimar, 1889.

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schichtet, durch einen herabschraubbaren Deckel wenigstens insoweit zusammen-
gepreßt wird, daß es eine möglichst gleichmäßige dichte Masse bildet. Die
Perforation des großen Cylinders ist kleiner und anders eingeteilt, als die
des kleinen, so daß die während des Färbeprozesses ununterbrochen zirkulierende
Farbflotte auf ihrem Wege durch das Fasermaterial nicht einzelne kräftige
gleichmäßig voneinander entfernte Strahlen bilden kann, sondern als eine
aus unzähligen feinen Strahlen bestehende gleichmäßig dichte Flüssigkeit das
ganze in dem Cylinder eingeschichtete Fasermaterial durchströmt. Außerdem
muß die Summe der Querschnitte der Perforationen des großen Cylinders
derjenigen der Querschnitte der Perforationen des kleinen Cylinders mindestens
gleichkommen, oder noch besser, etwas größer als diejenige des letzteren sein.
Die Handhabung des Apparats beim Färben ist äußerst bequem und einfach.
Der Cylinder wird, nachdem er mit Fasermaterial beschickt, mittels Krahn
in das die Farbflotte enthaltende Bassin und zwar auf das in dasselbe
einmündende Pumpenausflußrohr gestellt und die Pumpe in Thätigkeit ge-
setzt, worauf der Färbeprozeß sofort beginnt. Durch die Thätigkeit der
Pumpe tritt nämlich die Farbflotte zuerst in den inneren kleinen Cylinder,
dann durch die Perforation desselben in das im großen Cylinder geschichtete
Fasermaterial, worauf sie, dieses überall gleichmäßig durchströmend, durch
die Perforation des großen Cylinders wieder in das Reservoir gelangt, so
daß dann der Kreislauf derselben immer von neuem beginnt. Zum Behufe
des bequemeren Abmusterns während des Färbeprozesses befindet sich an dem
Deckel des Cylinders eine kleine mit Deckel versehene Oeffnung. Ein einzi-
ger Handgriff genügt, diesen Deckel zu öffnen und zu schließen.

Dank der unbeschränkten Bewegbarkeit dieser Cylinder lassen sich die
verschiedenen Vorrichtungen, aus denen sich der Färbeprozeß zusammensetzt,
in ununterbrochener Reihenfolge unmittelbar nacheinander vollziehen, ohne
daß das in den Cylinder geschichtete Fasermaterial aus demselben herausge-
nommen oder in seiner Lagerung verändert zu werden braucht. Der mit
Fasermaterial bestellte Cylinder wird nämlich nach vollzogenem Ansieden
mittels Laufkrahn in das zweite zum Ausfärben bestimmte Bassin und nach
vollzogenem Ausfärben in die zum Waschen bestimmte Bütte gesetzt, dann
nach beendigtem Waschen auf die hierfür besonders konstruierte Centrifuge ge-
stellt, hier ausgeschleudert, um nachher durch Aufstellung auf die Gebläse-
mündung mittels warmer Luft getrocknet zu werden, womit der ganze Färbe-
prozeß vollständig beendigt ist. Nach vorheriger Abnahme des Deckels wird
nun der Cylinder, der obere Teil desselben nach unten gekehrt, in die Höhe
gezogen, und das Fasermaterial gewaschen, gefärbt und getrocknet aus dem-
selben herausgenommen.

Der Trocknungsprozeß vollzieht sich hier unter vollständiger Ausnutzung
fast sämtlicher dafür vorhandener Wärmeeinheiten auf dem naturgemäßesten
und darum für das Fasermaterial zuträglichsten Wege.

Aus diesen Darstellungen ergibt sich, daß die Vorteile, welche das
Färbereisystem mit selbstthätigen Färbeapparaten bei Unbeweglichkeit des Faser-
materials und mechanisch bewegter, ununterbrochen zirkulierender Flotte gegen-
über dem Färbeverfahren im offenen Kessel unbestritten besitzt, nur dann voll-
ständig zu erreichen sind, wenn der mit dem zu färbenden Fasermaterial
beschickte Cylinder und das die Farbflotte enthaltende Bassin während des
gesamten Färbeprozesses jederzeit leicht und bequem voneinander getrennt wer-
den können. Ersterer muß daher vollständig mobil sein, um jeweilig nach

ſchichtet, durch einen herabſchraubbaren Deckel wenigſtens inſoweit zuſammen-
gepreßt wird, daß es eine möglichſt gleichmäßige dichte Maſſe bildet. Die
Perforation des großen Cylinders iſt kleiner und anders eingeteilt, als die
des kleinen, ſo daß die während des Färbeprozeſſes ununterbrochen zirkulierende
Farbflotte auf ihrem Wege durch das Faſermaterial nicht einzelne kräftige
gleichmäßig voneinander entfernte Strahlen bilden kann, ſondern als eine
aus unzähligen feinen Strahlen beſtehende gleichmäßig dichte Flüſſigkeit das
ganze in dem Cylinder eingeſchichtete Faſermaterial durchſtrömt. Außerdem
muß die Summe der Querſchnitte der Perforationen des großen Cylinders
derjenigen der Querſchnitte der Perforationen des kleinen Cylinders mindeſtens
gleichkommen, oder noch beſſer, etwas größer als diejenige des letzteren ſein.
Die Handhabung des Apparats beim Färben iſt äußerſt bequem und einfach.
Der Cylinder wird, nachdem er mit Faſermaterial beſchickt, mittels Krahn
in das die Farbflotte enthaltende Baſſin und zwar auf das in dasſelbe
einmündende Pumpenausflußrohr geſtellt und die Pumpe in Thätigkeit ge-
ſetzt, worauf der Färbeprozeß ſofort beginnt. Durch die Thätigkeit der
Pumpe tritt nämlich die Farbflotte zuerſt in den inneren kleinen Cylinder,
dann durch die Perforation desſelben in das im großen Cylinder geſchichtete
Faſermaterial, worauf ſie, dieſes überall gleichmäßig durchſtrömend, durch
die Perforation des großen Cylinders wieder in das Reſervoir gelangt, ſo
daß dann der Kreislauf derſelben immer von neuem beginnt. Zum Behufe
des bequemeren Abmuſterns während des Färbeprozeſſes befindet ſich an dem
Deckel des Cylinders eine kleine mit Deckel verſehene Oeffnung. Ein einzi-
ger Handgriff genügt, dieſen Deckel zu öffnen und zu ſchließen.

Dank der unbeſchränkten Bewegbarkeit dieſer Cylinder laſſen ſich die
verſchiedenen Vorrichtungen, aus denen ſich der Färbeprozeß zuſammenſetzt,
in ununterbrochener Reihenfolge unmittelbar nacheinander vollziehen, ohne
daß das in den Cylinder geſchichtete Faſermaterial aus demſelben herausge-
nommen oder in ſeiner Lagerung verändert zu werden braucht. Der mit
Faſermaterial beſtellte Cylinder wird nämlich nach vollzogenem Anſieden
mittels Laufkrahn in das zweite zum Ausfärben beſtimmte Baſſin und nach
vollzogenem Ausfärben in die zum Waſchen beſtimmte Bütte geſetzt, dann
nach beendigtem Waſchen auf die hierfür beſonders konſtruierte Centrifuge ge-
ſtellt, hier ausgeſchleudert, um nachher durch Aufſtellung auf die Gebläſe-
mündung mittels warmer Luft getrocknet zu werden, womit der ganze Färbe-
prozeß vollſtändig beendigt iſt. Nach vorheriger Abnahme des Deckels wird
nun der Cylinder, der obere Teil desſelben nach unten gekehrt, in die Höhe
gezogen, und das Faſermaterial gewaſchen, gefärbt und getrocknet aus dem-
ſelben herausgenommen.

Der Trocknungsprozeß vollzieht ſich hier unter vollſtändiger Ausnutzung
faſt ſämtlicher dafür vorhandener Wärmeeinheiten auf dem naturgemäßeſten
und darum für das Faſermaterial zuträglichſten Wege.

Aus dieſen Darſtellungen ergibt ſich, daß die Vorteile, welche das
Färbereiſyſtem mit ſelbſtthätigen Färbeapparaten bei Unbeweglichkeit des Faſer-
materials und mechaniſch bewegter, ununterbrochen zirkulierender Flotte gegen-
über dem Färbeverfahren im offenen Keſſel unbeſtritten beſitzt, nur dann voll-
ſtändig zu erreichen ſind, wenn der mit dem zu färbenden Faſermaterial
beſchickte Cylinder und das die Farbflotte enthaltende Baſſin während des
geſamten Färbeprozeſſes jederzeit leicht und bequem voneinander getrennt wer-
den können. Erſterer muß daher vollſtändig mobil ſein, um jeweilig nach

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[420/0458] ſchichtet, durch einen herabſchraubbaren Deckel wenigſtens inſoweit zuſammen- gepreßt wird, daß es eine möglichſt gleichmäßige dichte Maſſe bildet. Die Perforation des großen Cylinders iſt kleiner und anders eingeteilt, als die des kleinen, ſo daß die während des Färbeprozeſſes ununterbrochen zirkulierende Farbflotte auf ihrem Wege durch das Faſermaterial nicht einzelne kräftige gleichmäßig voneinander entfernte Strahlen bilden kann, ſondern als eine aus unzähligen feinen Strahlen beſtehende gleichmäßig dichte Flüſſigkeit das ganze in dem Cylinder eingeſchichtete Faſermaterial durchſtrömt. Außerdem muß die Summe der Querſchnitte der Perforationen des großen Cylinders derjenigen der Querſchnitte der Perforationen des kleinen Cylinders mindeſtens gleichkommen, oder noch beſſer, etwas größer als diejenige des letzteren ſein. Die Handhabung des Apparats beim Färben iſt äußerſt bequem und einfach. Der Cylinder wird, nachdem er mit Faſermaterial beſchickt, mittels Krahn in das die Farbflotte enthaltende Baſſin und zwar auf das in dasſelbe einmündende Pumpenausflußrohr geſtellt und die Pumpe in Thätigkeit ge- ſetzt, worauf der Färbeprozeß ſofort beginnt. Durch die Thätigkeit der Pumpe tritt nämlich die Farbflotte zuerſt in den inneren kleinen Cylinder, dann durch die Perforation desſelben in das im großen Cylinder geſchichtete Faſermaterial, worauf ſie, dieſes überall gleichmäßig durchſtrömend, durch die Perforation des großen Cylinders wieder in das Reſervoir gelangt, ſo daß dann der Kreislauf derſelben immer von neuem beginnt. Zum Behufe des bequemeren Abmuſterns während des Färbeprozeſſes befindet ſich an dem Deckel des Cylinders eine kleine mit Deckel verſehene Oeffnung. Ein einzi- ger Handgriff genügt, dieſen Deckel zu öffnen und zu ſchließen. Dank der unbeſchränkten Bewegbarkeit dieſer Cylinder laſſen ſich die verſchiedenen Vorrichtungen, aus denen ſich der Färbeprozeß zuſammenſetzt, in ununterbrochener Reihenfolge unmittelbar nacheinander vollziehen, ohne daß das in den Cylinder geſchichtete Faſermaterial aus demſelben herausge- nommen oder in ſeiner Lagerung verändert zu werden braucht. Der mit Faſermaterial beſtellte Cylinder wird nämlich nach vollzogenem Anſieden mittels Laufkrahn in das zweite zum Ausfärben beſtimmte Baſſin und nach vollzogenem Ausfärben in die zum Waſchen beſtimmte Bütte geſetzt, dann nach beendigtem Waſchen auf die hierfür beſonders konſtruierte Centrifuge ge- ſtellt, hier ausgeſchleudert, um nachher durch Aufſtellung auf die Gebläſe- mündung mittels warmer Luft getrocknet zu werden, womit der ganze Färbe- prozeß vollſtändig beendigt iſt. Nach vorheriger Abnahme des Deckels wird nun der Cylinder, der obere Teil desſelben nach unten gekehrt, in die Höhe gezogen, und das Faſermaterial gewaſchen, gefärbt und getrocknet aus dem- ſelben herausgenommen. Der Trocknungsprozeß vollzieht ſich hier unter vollſtändiger Ausnutzung faſt ſämtlicher dafür vorhandener Wärmeeinheiten auf dem naturgemäßeſten und darum für das Faſermaterial zuträglichſten Wege. Aus dieſen Darſtellungen ergibt ſich, daß die Vorteile, welche das Färbereiſyſtem mit ſelbſtthätigen Färbeapparaten bei Unbeweglichkeit des Faſer- materials und mechaniſch bewegter, ununterbrochen zirkulierender Flotte gegen- über dem Färbeverfahren im offenen Keſſel unbeſtritten beſitzt, nur dann voll- ſtändig zu erreichen ſind, wenn der mit dem zu färbenden Faſermaterial beſchickte Cylinder und das die Farbflotte enthaltende Baſſin während des geſamten Färbeprozeſſes jederzeit leicht und bequem voneinander getrennt wer- den können. Erſterer muß daher vollſtändig mobil ſein, um jeweilig nach

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Zitationshilfe: Ganswindt, Albert: Handbuch der Färberei und der damit verwandten vorbereitenden und vollendenden Gewerbe. Weimar, 1889, S. 420. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ganswindt_faerberei_1889/458>, abgerufen am 25.11.2024.