sich bewegt, welcher den Trichter fast ausfüllt. Ueber dem Konus am Rande des Trichters bewegen sich eiserne Kugeln und zermahlen den Chlorkalk, so daß er zwischen dem Konus und der inneren Trichterwand hindurch läuft. Ich halte diese Chlorkalkmühlen nicht für praktisch, da sie den Chlorkalk zu lange mit der Luft in Berührung bringen und nicht völlig lufttrockenen leicht schmierig machen. Viel empfehlenswerter sind die
Chlorkalkauflöser (Fig. 79). Diese dienen dazu, den stückigen oder krümligen Chlorkalk in Wasser aufzulösen. Beim Lösen des Chlorkalks geht bekanntlich der ganze Gehalt an unterchlorigsaurem Kalk, das gesamte Chlorcalcium und ein wenig Kalkhydrat in Lösung, die Hauptmenge des Kalk- hydrats bleibt ungelöst zurück; in letzter Linie handelt es sich dann um ein Trennen des Gelösten vom Ungelösten. Diesem Zwecke angepaßt besteht der Chlorkalkauflöser aus einem eisernen, innen massiv verbleiten Kasten und einem demselben an den Schmalseiten drehbar eingelagerten, durchlöcherten, hohlen, stark verbleiten Eisencylinder, welcher mit einer verschließbaren Einfüllöffnung versehen ist. Der Kasten wird bis etwa zur Höhe der Achse des inneren Cylinders mit Wasser gefüllt, die Trommel mit Chlorkalk beschickt, ver- schlossen, und in Bewegung versetzt. Der Chlorkalk wird gewissermaßen cen- trifugiert und gelangt in feinster Verteilung durch die Trommelwandung in das Wasser, wobei das Ungelöste sich als feiner Schlamm auf dem Boden des Reservoirs absetzt. An einer Stirnwand desselben befindet sich ein Ab- laßhahn für die nach dem Absetzen klare Chlorkalklösung, während am Boden ein (in der Zeichnung nicht sichtbares) Ablaßventil für den Kalkschlamm sich befindet. -- Zur Bewältigung ganz großer Massen dienen die
Chlorrührer (Fig. 80), viereckige, schmiedeeiserne, mit starkem Blei- blech ausgeschlagene Kästen, in welchen 2 Rechen mit entgegengesetzter Be- wegung durch ein gemeinsames Rührwerk die Masse beständig durchein- ander rühren. Die Hähne sind in einiger Entfernung so hoch über dem Boden der Kästen angeordnet, daß der entstehende Bodensatz nicht mit zum Abfluß gelangt, vielmehr durch das Ablaßventil entleert werden kann.
[Abbildung]
Fig. 80.
Chlorrührer.
ſich bewegt, welcher den Trichter faſt ausfüllt. Ueber dem Konus am Rande des Trichters bewegen ſich eiſerne Kugeln und zermahlen den Chlorkalk, ſo daß er zwiſchen dem Konus und der inneren Trichterwand hindurch läuft. Ich halte dieſe Chlorkalkmühlen nicht für praktiſch, da ſie den Chlorkalk zu lange mit der Luft in Berührung bringen und nicht völlig lufttrockenen leicht ſchmierig machen. Viel empfehlenswerter ſind die
Chlorkalkauflöſer (Fig. 79). Dieſe dienen dazu, den ſtückigen oder krümligen Chlorkalk in Waſſer aufzulöſen. Beim Löſen des Chlorkalks geht bekanntlich der ganze Gehalt an unterchlorigſaurem Kalk, das geſamte Chlorcalcium und ein wenig Kalkhydrat in Löſung, die Hauptmenge des Kalk- hydrats bleibt ungelöſt zurück; in letzter Linie handelt es ſich dann um ein Trennen des Gelöſten vom Ungelöſten. Dieſem Zwecke angepaßt beſteht der Chlorkalkauflöſer aus einem eiſernen, innen maſſiv verbleiten Kaſten und einem demſelben an den Schmalſeiten drehbar eingelagerten, durchlöcherten, hohlen, ſtark verbleiten Eiſencylinder, welcher mit einer verſchließbaren Einfüllöffnung verſehen iſt. Der Kaſten wird bis etwa zur Höhe der Achſe des inneren Cylinders mit Waſſer gefüllt, die Trommel mit Chlorkalk beſchickt, ver- ſchloſſen, und in Bewegung verſetzt. Der Chlorkalk wird gewiſſermaßen cen- trifugiert und gelangt in feinſter Verteilung durch die Trommelwandung in das Waſſer, wobei das Ungelöſte ſich als feiner Schlamm auf dem Boden des Reſervoirs abſetzt. An einer Stirnwand desſelben befindet ſich ein Ab- laßhahn für die nach dem Abſetzen klare Chlorkalklöſung, während am Boden ein (in der Zeichnung nicht ſichtbares) Ablaßventil für den Kalkſchlamm ſich befindet. — Zur Bewältigung ganz großer Maſſen dienen die
Chlorrührer (Fig. 80), viereckige, ſchmiedeeiſerne, mit ſtarkem Blei- blech ausgeſchlagene Käſten, in welchen 2 Rechen mit entgegengeſetzter Be- wegung durch ein gemeinſames Rührwerk die Maſſe beſtändig durchein- ander rühren. Die Hähne ſind in einiger Entfernung ſo hoch über dem Boden der Käſten angeordnet, daß der entſtehende Bodenſatz nicht mit zum Abfluß gelangt, vielmehr durch das Ablaßventil entleert werden kann.
[Abbildung]
Fig. 80.
Chlorrührer.
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ſich bewegt, welcher den Trichter faſt ausfüllt. Ueber dem Konus am Rande
des Trichters bewegen ſich eiſerne Kugeln und zermahlen den Chlorkalk, ſo
daß er zwiſchen dem Konus und der inneren Trichterwand hindurch läuft.
Ich halte dieſe Chlorkalkmühlen nicht für praktiſch, da ſie den Chlorkalk zu
lange mit der Luft in Berührung bringen und nicht völlig lufttrockenen leicht
ſchmierig machen. Viel empfehlenswerter ſind die
Chlorkalkauflöſer (Fig. 79). Dieſe dienen dazu, den ſtückigen
oder krümligen Chlorkalk in Waſſer aufzulöſen. Beim Löſen des Chlorkalks
geht bekanntlich der ganze Gehalt an unterchlorigſaurem Kalk, das geſamte
Chlorcalcium und ein wenig Kalkhydrat in Löſung, die Hauptmenge des Kalk-
hydrats bleibt ungelöſt zurück; in letzter Linie handelt es ſich dann um ein
Trennen des Gelöſten vom Ungelöſten. Dieſem Zwecke angepaßt beſteht der
Chlorkalkauflöſer aus einem eiſernen, innen maſſiv verbleiten Kaſten und einem
demſelben an den Schmalſeiten drehbar eingelagerten, durchlöcherten, hohlen,
ſtark verbleiten Eiſencylinder, welcher mit einer verſchließbaren Einfüllöffnung
verſehen iſt. Der Kaſten wird bis etwa zur Höhe der Achſe des inneren
Cylinders mit Waſſer gefüllt, die Trommel mit Chlorkalk beſchickt, ver-
ſchloſſen, und in Bewegung verſetzt. Der Chlorkalk wird gewiſſermaßen cen-
trifugiert und gelangt in feinſter Verteilung durch die Trommelwandung in
das Waſſer, wobei das Ungelöſte ſich als feiner Schlamm auf dem Boden
des Reſervoirs abſetzt. An einer Stirnwand desſelben befindet ſich ein Ab-
laßhahn für die nach dem Abſetzen klare Chlorkalklöſung, während am Boden
ein (in der Zeichnung nicht ſichtbares) Ablaßventil für den Kalkſchlamm ſich
befindet. — Zur Bewältigung ganz großer Maſſen dienen die
Chlorrührer (Fig. 80), viereckige, ſchmiedeeiſerne, mit ſtarkem Blei-
blech ausgeſchlagene Käſten, in welchen 2 Rechen mit entgegengeſetzter Be-
wegung durch ein gemeinſames Rührwerk die Maſſe beſtändig durchein-
ander rühren. Die Hähne ſind in einiger Entfernung ſo hoch über dem
Boden der Käſten angeordnet, daß der entſtehende Bodenſatz nicht mit zum
Abfluß gelangt, vielmehr durch das Ablaßventil entleert werden kann.
[Abbildung Fig. 80. Chlorrührer.]
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Ganswindt, Albert: Handbuch der Färberei und der damit verwandten vorbereitenden und vollendenden Gewerbe. Weimar, 1889, S. 390. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ganswindt_faerberei_1889/428>, abgerufen am 25.11.2024.
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