Die für die Bleichereien eigentlich charakteristischen Apparate sind die Bäuchkessel. Früher arbeitete man in den Bäuchkesseln ohne Dampfdruck; diese waren daher offen, und dienten hauptsächlich für Leinengarn. Derartige offene Bäuchkessel (Fig. 75 a und b) sind auch heute noch in kleineren Betrieben vorhanden und zeigen einen gußeisernen, nach unten wenig ver- jüngten Kessel mit einem gleichfalls eisernen Siebboden, auf welchen die Bleichware in Netzen zu liegen kommt; verschlossen wird der Kessel mit einem leichten Deckel, welcher an einer Stelle des Randes mittels Charnier befestigt ist, und durch ein Gegengewicht mit Ketten leicht aufzuklappen ist. Auf die Ware wird die zur Bäuche bestimmte Lauge, welche in Stärke und Zusammensetzung aus den früheren Paragraphen zu erfahren ist, gegeben und wird zum Kochen erhitzt. Der Dampf tritt von unten in den Kessel und bringt die Lauge zum Kochen, welche nach beendetem Bäuchen durch einen unmittelbar über dem Boden des Kessels seitlich angebrachten Hahn abgelassen werden kann. Zum Ausheben der Netze mit den Garnen aus dem Kochkessel dient ein Drehkrahn mit Winde, welcher auch ohne weitere Erläuterung aus der Zeichnung verständlich wird. Der Krahn ist drehbar, so daß er für mehrere Kessel dienen kann; man ordnet dann die Bäuchkessel kreisförmig um den Krahn. Fig. 75 b zeigt einen Horizontaldurchschnitt durch 2 solche Kessel nebst Krahn.
Die Bäuchkessel neuerer Konstruktion sind zum Arbeiten mit Hochdruck bestimmt, und werden daher auch als Hochdruckkochkessel bezeichnet. Sie
[Abbildung]
Fig. 74
a. Heftmaſchine.
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Fig. 74
b. Heftmaſchine.
Die für die Bleichereien eigentlich charakteriſtiſchen Apparate ſind die Bäuchkeſſel. Früher arbeitete man in den Bäuchkeſſeln ohne Dampfdruck; dieſe waren daher offen, und dienten hauptſächlich für Leinengarn. Derartige offene Bäuchkeſſel (Fig. 75 a und b) ſind auch heute noch in kleineren Betrieben vorhanden und zeigen einen gußeiſernen, nach unten wenig ver- jüngten Keſſel mit einem gleichfalls eiſernen Siebboden, auf welchen die Bleichware in Netzen zu liegen kommt; verſchloſſen wird der Keſſel mit einem leichten Deckel, welcher an einer Stelle des Randes mittels Charnier befeſtigt iſt, und durch ein Gegengewicht mit Ketten leicht aufzuklappen iſt. Auf die Ware wird die zur Bäuche beſtimmte Lauge, welche in Stärke und Zuſammenſetzung aus den früheren Paragraphen zu erfahren iſt, gegeben und wird zum Kochen erhitzt. Der Dampf tritt von unten in den Keſſel und bringt die Lauge zum Kochen, welche nach beendetem Bäuchen durch einen unmittelbar über dem Boden des Keſſels ſeitlich angebrachten Hahn abgelaſſen werden kann. Zum Ausheben der Netze mit den Garnen aus dem Kochkeſſel dient ein Drehkrahn mit Winde, welcher auch ohne weitere Erläuterung aus der Zeichnung verſtändlich wird. Der Krahn iſt drehbar, ſo daß er für mehrere Keſſel dienen kann; man ordnet dann die Bäuchkeſſel kreisförmig um den Krahn. Fig. 75 b zeigt einen Horizontaldurchſchnitt durch 2 ſolche Keſſel nebſt Krahn.
Die Bäuchkeſſel neuerer Konſtruktion ſind zum Arbeiten mit Hochdruck beſtimmt, und werden daher auch als Hochdruckkochkeſſel bezeichnet. Sie
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[Abbildung Fig. 74 a. Heftmaſchine.]
[Abbildung Fig. 74 b. Heftmaſchine.]
Die für die Bleichereien eigentlich charakteriſtiſchen Apparate ſind die
Bäuchkeſſel. Früher arbeitete man in den Bäuchkeſſeln ohne Dampfdruck;
dieſe waren daher offen, und dienten hauptſächlich für Leinengarn. Derartige
offene Bäuchkeſſel (Fig. 75 a und b) ſind auch heute noch in kleineren
Betrieben vorhanden und zeigen einen gußeiſernen, nach unten wenig ver-
jüngten Keſſel mit einem gleichfalls eiſernen Siebboden, auf welchen die
Bleichware in Netzen zu liegen kommt; verſchloſſen wird der Keſſel mit
einem leichten Deckel, welcher an einer Stelle des Randes mittels Charnier
befeſtigt iſt, und durch ein Gegengewicht mit Ketten leicht aufzuklappen iſt.
Auf die Ware wird die zur Bäuche beſtimmte Lauge, welche in Stärke und
Zuſammenſetzung aus den früheren Paragraphen zu erfahren iſt, gegeben
und wird zum Kochen erhitzt. Der Dampf tritt von unten in den Keſſel
und bringt die Lauge zum Kochen, welche nach beendetem Bäuchen durch
einen unmittelbar über dem Boden des Keſſels ſeitlich angebrachten Hahn
abgelaſſen werden kann. Zum Ausheben der Netze mit den Garnen aus
dem Kochkeſſel dient ein Drehkrahn mit Winde, welcher auch ohne weitere
Erläuterung aus der Zeichnung verſtändlich wird. Der Krahn iſt drehbar,
ſo daß er für mehrere Keſſel dienen kann; man ordnet dann die Bäuchkeſſel
kreisförmig um den Krahn. Fig. 75 b zeigt einen Horizontaldurchſchnitt
durch 2 ſolche Keſſel nebſt Krahn.
Die Bäuchkeſſel neuerer Konſtruktion ſind zum Arbeiten mit Hochdruck
beſtimmt, und werden daher auch als Hochdruckkochkeſſel bezeichnet. Sie
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Ganswindt, Albert: Handbuch der Färberei und der damit verwandten vorbereitenden und vollendenden Gewerbe. Weimar, 1889, S. 384. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ganswindt_faerberei_1889/422>, abgerufen am 25.11.2024.
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