Sengwalzen, wo sie der Wirkung der Flamme ausgesetzt ist; kurz oberhalb derselben sind zwei eiserne Ausdrückwalzen angeordnet und über diesen wiederum zwei mit Tuch überzogene Zug- und Druckwalzen. Hiernach passiert die Ware die Bürstenwalzen, die sie möglichst vom Sengstaub befreien, ein Paar hintere mit Tuch überzogene Zug- und Druckwalzen und wird durch den Legapparat in Falten abgelegt.
Die Gassengmaschine nach Fig. 73 ist mit einem Einlaßarme mit diversen Leitwalzen ausgestattet und wird die Ware, nachdem sie die Seng- walzen, die eisernen Ausdrückwalzen und die oberen, mit Tuch überzogenen Zug- und Druckwalzen passiert hat, beim Durchgang zwischen zwei kupfer- nen Walzen, von welchen die eine im Wasser läuft und die andere mit Filz überzogen ist, angefeuchtet, hiernach zum Strang formiert und durch eine Abzugswalze abgelegt.
Der Antrieb der Maschine erfolgt durch ein besonders konstruiertes Friktionsvorgelege, welches eine große Geschwindigkeitsveränderung selbst während des Ganges gestattet und welches so eingerichtet ist, daß das von diesem Vorgelege aus angetriebene Gebläse in Betrieb gesetzt werden kann, ohne daß die Gassengmaschine selbst arbeitet; diese letztere ist mit besonderer Ausrückvorrichtung versehen. Die Maschine eignet sich ebenso gut für Stein- kohlen- als für Oel- und Gasolingas.
Um ein Sengen, überhaupt eine jedwede Bearbeitung von Stückwaren in größeren Partieen, zu ermöglichen, werden die Stücke zusammengeheftet. Bei Handnäherei entstehen dabei häufig Falten, welche bei der späteren Be- arbeitung störend wirken. Diesen begegnet man mit Vorteil, wenn man eine Heftmaschine benutzt; eine solche (Fig. 74 a und b) besteht in der Hauptsache aus 2 durch eine Kurbel in Betrieb gesetzten Zahnrädern zur Faltenbildung und eine mit Handgriff versehene bewegliche Nadel zum Ein- ziehen des Heftfadens.
Nach jedem Sengen einer Ware folgt, ehe zur Bleiche geschritten werden kann, ein Waschen. Diese Operation bezweckt in der Hauptsache ein völliges Netzen der Ware, nicht minder aber auch die Ueberführung der Ware in die Strangform; man läßt daher Gewebe am besten von der Seng- maschine durch eine porzellanene Strangführung direkt in eine der oben be- schriebenen Strangwaschmaschinen überleiten, welche die vorbereitenden Bleich- arbeiten abschließt.
Diese Strangform ist die auch bei allen weiteren Operationen des Bleichens bevorzugte Form der Ware, um dieselbe in ununterbrochenem Kreislauf durch die Bleichbäder, Säurebäder, Wasserbäder u. s. w. passieren zu können, ohne sie umlegen oder umpacken zu müssen, und um sie aller Handarbeit möglichst zu entziehen. Um auch Garne in einen dem ent- sprechenden Zustand zu bringen, bindet man die einzelnen Strähnen oder Docken an ihren Enden zusammen und erzielt so eine Kette im vollsten Sinne des Wortes, eine gliedweise Aneinanderreihung von Garnsträhnen, welche dann in ihrer Gesamtheit auch einen Strang bilden, welche in dieser Form den Namen Garnstrang führt. Dadurch werden die Operationen bei der Garnbleicherei und der Stückbleiche einander so ähnlich, daß beide in den gleichen Apparaten und mit den gleichen Maschinen ausgeführt wer- den können.
Sengwalzen, wo ſie der Wirkung der Flamme ausgeſetzt iſt; kurz oberhalb derſelben ſind zwei eiſerne Ausdrückwalzen angeordnet und über dieſen wiederum zwei mit Tuch überzogene Zug- und Druckwalzen. Hiernach paſſiert die Ware die Bürſtenwalzen, die ſie möglichſt vom Sengſtaub befreien, ein Paar hintere mit Tuch überzogene Zug- und Druckwalzen und wird durch den Legapparat in Falten abgelegt.
Die Gasſengmaſchine nach Fig. 73 iſt mit einem Einlaßarme mit diverſen Leitwalzen ausgeſtattet und wird die Ware, nachdem ſie die Seng- walzen, die eiſernen Ausdrückwalzen und die oberen, mit Tuch überzogenen Zug- und Druckwalzen paſſiert hat, beim Durchgang zwiſchen zwei kupfer- nen Walzen, von welchen die eine im Waſſer läuft und die andere mit Filz überzogen iſt, angefeuchtet, hiernach zum Strang formiert und durch eine Abzugswalze abgelegt.
Der Antrieb der Maſchine erfolgt durch ein beſonders konſtruiertes Friktionsvorgelege, welches eine große Geſchwindigkeitsveränderung ſelbſt während des Ganges geſtattet und welches ſo eingerichtet iſt, daß das von dieſem Vorgelege aus angetriebene Gebläſe in Betrieb geſetzt werden kann, ohne daß die Gasſengmaſchine ſelbſt arbeitet; dieſe letztere iſt mit beſonderer Ausrückvorrichtung verſehen. Die Maſchine eignet ſich ebenſo gut für Stein- kohlen- als für Oel- und Gaſolingas.
Um ein Sengen, überhaupt eine jedwede Bearbeitung von Stückwaren in größeren Partieen, zu ermöglichen, werden die Stücke zuſammengeheftet. Bei Handnäherei entſtehen dabei häufig Falten, welche bei der ſpäteren Be- arbeitung ſtörend wirken. Dieſen begegnet man mit Vorteil, wenn man eine Heftmaſchine benutzt; eine ſolche (Fig. 74 a und b) beſteht in der Hauptſache aus 2 durch eine Kurbel in Betrieb geſetzten Zahnrädern zur Faltenbildung und eine mit Handgriff verſehene bewegliche Nadel zum Ein- ziehen des Heftfadens.
Nach jedem Sengen einer Ware folgt, ehe zur Bleiche geſchritten werden kann, ein Waſchen. Dieſe Operation bezweckt in der Hauptſache ein völliges Netzen der Ware, nicht minder aber auch die Ueberführung der Ware in die Strangform; man läßt daher Gewebe am beſten von der Seng- maſchine durch eine porzellanene Strangführung direkt in eine der oben be- ſchriebenen Strangwaſchmaſchinen überleiten, welche die vorbereitenden Bleich- arbeiten abſchließt.
Dieſe Strangform iſt die auch bei allen weiteren Operationen des Bleichens bevorzugte Form der Ware, um dieſelbe in ununterbrochenem Kreislauf durch die Bleichbäder, Säurebäder, Waſſerbäder u. ſ. w. paſſieren zu können, ohne ſie umlegen oder umpacken zu müſſen, und um ſie aller Handarbeit möglichſt zu entziehen. Um auch Garne in einen dem ent- ſprechenden Zuſtand zu bringen, bindet man die einzelnen Strähnen oder Docken an ihren Enden zuſammen und erzielt ſo eine Kette im vollſten Sinne des Wortes, eine gliedweiſe Aneinanderreihung von Garnſträhnen, welche dann in ihrer Geſamtheit auch einen Strang bilden, welche in dieſer Form den Namen Garnſtrang führt. Dadurch werden die Operationen bei der Garnbleicherei und der Stückbleiche einander ſo ähnlich, daß beide in den gleichen Apparaten und mit den gleichen Maſchinen ausgeführt wer- den können.
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Sengwalzen, wo ſie der Wirkung der Flamme ausgeſetzt iſt; kurz oberhalb
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zwei mit Tuch überzogene Zug- und Druckwalzen. Hiernach paſſiert die
Ware die Bürſtenwalzen, die ſie möglichſt vom Sengſtaub befreien, ein Paar
hintere mit Tuch überzogene Zug- und Druckwalzen und wird durch den
Legapparat in Falten abgelegt.
Die Gasſengmaſchine nach Fig. 73 iſt mit einem Einlaßarme mit
diverſen Leitwalzen ausgeſtattet und wird die Ware, nachdem ſie die Seng-
walzen, die eiſernen Ausdrückwalzen und die oberen, mit Tuch überzogenen
Zug- und Druckwalzen paſſiert hat, beim Durchgang zwiſchen zwei kupfer-
nen Walzen, von welchen die eine im Waſſer läuft und die andere mit Filz
überzogen iſt, angefeuchtet, hiernach zum Strang formiert und durch eine
Abzugswalze abgelegt.
Der Antrieb der Maſchine erfolgt durch ein beſonders konſtruiertes
Friktionsvorgelege, welches eine große Geſchwindigkeitsveränderung ſelbſt
während des Ganges geſtattet und welches ſo eingerichtet iſt, daß das von
dieſem Vorgelege aus angetriebene Gebläſe in Betrieb geſetzt werden kann,
ohne daß die Gasſengmaſchine ſelbſt arbeitet; dieſe letztere iſt mit beſonderer
Ausrückvorrichtung verſehen. Die Maſchine eignet ſich ebenſo gut für Stein-
kohlen- als für Oel- und Gaſolingas.
Um ein Sengen, überhaupt eine jedwede Bearbeitung von Stückwaren
in größeren Partieen, zu ermöglichen, werden die Stücke zuſammengeheftet.
Bei Handnäherei entſtehen dabei häufig Falten, welche bei der ſpäteren Be-
arbeitung ſtörend wirken. Dieſen begegnet man mit Vorteil, wenn man
eine Heftmaſchine benutzt; eine ſolche (Fig. 74 a und b) beſteht in der
Hauptſache aus 2 durch eine Kurbel in Betrieb geſetzten Zahnrädern zur
Faltenbildung und eine mit Handgriff verſehene bewegliche Nadel zum Ein-
ziehen des Heftfadens.
Nach jedem Sengen einer Ware folgt, ehe zur Bleiche geſchritten
werden kann, ein Waſchen. Dieſe Operation bezweckt in der Hauptſache
ein völliges Netzen der Ware, nicht minder aber auch die Ueberführung der
Ware in die Strangform; man läßt daher Gewebe am beſten von der Seng-
maſchine durch eine porzellanene Strangführung direkt in eine der oben be-
ſchriebenen Strangwaſchmaſchinen überleiten, welche die vorbereitenden Bleich-
arbeiten abſchließt.
Dieſe Strangform iſt die auch bei allen weiteren Operationen des
Bleichens bevorzugte Form der Ware, um dieſelbe in ununterbrochenem
Kreislauf durch die Bleichbäder, Säurebäder, Waſſerbäder u. ſ. w. paſſieren
zu können, ohne ſie umlegen oder umpacken zu müſſen, und um ſie aller
Handarbeit möglichſt zu entziehen. Um auch Garne in einen dem ent-
ſprechenden Zuſtand zu bringen, bindet man die einzelnen Strähnen oder
Docken an ihren Enden zuſammen und erzielt ſo eine Kette im vollſten
Sinne des Wortes, eine gliedweiſe Aneinanderreihung von Garnſträhnen,
welche dann in ihrer Geſamtheit auch einen Strang bilden, welche in dieſer
Form den Namen Garnſtrang führt. Dadurch werden die Operationen
bei der Garnbleicherei und der Stückbleiche einander ſo ähnlich, daß beide
in den gleichen Apparaten und mit den gleichen Maſchinen ausgeführt wer-
den können.
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Ganswindt, Albert: Handbuch der Färberei und der damit verwandten vorbereitenden und vollendenden Gewerbe. Weimar, 1889, S. 383. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ganswindt_faerberei_1889/421>, abgerufen am 25.11.2024.
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