verwendet, welche damit direkt in neutralem Bade, oder wie bei Methyl- violett B angegeben, bläulichrot gefärbt wird.
14. Aethylviolett ist das Chlorhydrat des Hexaäthylpararosanilins, C31 H42 N3 Cl. Grünes krystallinisches Pulver, in Wasser mit veilchenblauer Farbe löslich. Färbt Wolle, Seide und mit Tannin und Brechweinstein gebeizte Baumwolle blauviolett. Anwendung: wie bei Methylviolett B. Die Nüancen werden etwas blauer als dort. Die Lichtechtheit ist die gleiche wie dort.
15. Reginaviolett, Reginapurpur, Phenylviolett, Violet imperial rouge, ist ein Gemisch von essigsauren Salzen des Mono- phenyl- resp. Mono-o-Tolylrosanilins und der entsprechenden Derivate des p-Rosanilins. Grünes Pulver, in Wasser mit rotvioletter Farbe löslich. Anwendung: Nur in der Wollenfärberei zur Erzielung rotvioletter Töne, direkt in neutralem Bade*).
In die Kategorie der neutralen violetten Farbstoffe gehört auch das Lauthsche Violett, ein Thioninfarbstoff und dem Methylblau nahe ver- wandt. Dasselbe ist salzsaures Thionin, C12 H10 N3 S Cl. Es färbt Wolle und Seide direkt, und mit Tannin und Brechweinstein gebeizte Wolle violett, hat aber seines hohen Preises wegen sich nicht einzuführen vermocht. -- Von einem Alkaliviolett, welches Knecht erwähnt, ist mir bis jetzt nichts bekannt geworden.
c) Eurhodine.
16. Neutralviolett ist das Chlorhydrat des Dimethyldiamidophena- zins, C14 H15 N4 Cl. Grünlich schwarzes Pulver, in Wasser mit violett- roter Farbe löslich. Anwendung: Färbt mit Tannin und Brechweinstein gebeizte Baumwolle rotviolett. Beim Arbeiten mit Neutralviolett ist mit Vorsicht zu verfahren, da das Pulver leicht stäubt und dabei die Schleim- häute angreift.
d) Safranine.
17. Girofle, Xilyldimethylamidophenylxylazoniumchlorid, C24 H27 N4 Cl. Braune Paste oder graugrünes Pulver, in Wasser mit fuchsinroter Farbe löslich. Färbt mit Tannin und Brechweinstein gebeizte Baumwolle rot- violett. Die damit erzielten Färbungen sind matt und nicht lichtecht.
18. Mauvein, Rosolan, Chromviolett, der älteste bekannte Teer- farbstoff, von Perkin 1856 entdeckt, entsteht durch Oxydation von toluidin- haltigem Anilin mit Chromsäuregemisch. Es erscheint im Handel als rot- violette Paste, ist unlöslich in der Kälte, beim Kochen schwer mit violett- roter Farbe löslich. Anwendung: in der Seidenfärberei zum Weißnüan- cieren im Strang.
*) Ein dem Reginaviolett nahe verwandter Farbstoff war das Diphenyl- rosanilin oder Rosanilinviolett, C32 H28 N3 Cl; jetzt nicht mehr im Handel.
verwendet, welche damit direkt in neutralem Bade, oder wie bei Methyl- violett B angegeben, bläulichrot gefärbt wird.
14. Aethylviolett iſt das Chlorhydrat des Hexaäthylpararoſanilins, C31 H42 N3 Cl. Grünes kryſtalliniſches Pulver, in Waſſer mit veilchenblauer Farbe löslich. Färbt Wolle, Seide und mit Tannin und Brechweinſtein gebeizte Baumwolle blauviolett. Anwendung: wie bei Methylviolett B. Die Nüancen werden etwas blauer als dort. Die Lichtechtheit iſt die gleiche wie dort.
15. Reginaviolett, Reginapurpur, Phenylviolett, Violet impérial rouge, iſt ein Gemiſch von eſſigſauren Salzen des Mono- phenyl- reſp. Mono-o-Tolylroſanilins und der entſprechenden Derivate des p-Roſanilins. Grünes Pulver, in Waſſer mit rotvioletter Farbe löslich. Anwendung: Nur in der Wollenfärberei zur Erzielung rotvioletter Töne, direkt in neutralem Bade*).
In die Kategorie der neutralen violetten Farbſtoffe gehört auch das Lauthſche Violett, ein Thioninfarbſtoff und dem Methylblau nahe ver- wandt. Dasſelbe iſt ſalzſaures Thionin, C12 H10 N3 S Cl. Es färbt Wolle und Seide direkt, und mit Tannin und Brechweinſtein gebeizte Wolle violett, hat aber ſeines hohen Preiſes wegen ſich nicht einzuführen vermocht. — Von einem Alkaliviolett, welches Knecht erwähnt, iſt mir bis jetzt nichts bekannt geworden.
c) Eurhodine.
16. Neutralviolett iſt das Chlorhydrat des Dimethyldiamidophena- zins, C14 H15 N4 Cl. Grünlich ſchwarzes Pulver, in Waſſer mit violett- roter Farbe löslich. Anwendung: Färbt mit Tannin und Brechweinſtein gebeizte Baumwolle rotviolett. Beim Arbeiten mit Neutralviolett iſt mit Vorſicht zu verfahren, da das Pulver leicht ſtäubt und dabei die Schleim- häute angreift.
d) Safranine.
17. Giroflé, Xilyldimethylamidophenylxylazoniumchlorid, C24 H27 N4 Cl. Braune Paſte oder graugrünes Pulver, in Waſſer mit fuchſinroter Farbe löslich. Färbt mit Tannin und Brechweinſtein gebeizte Baumwolle rot- violett. Die damit erzielten Färbungen ſind matt und nicht lichtecht.
18. Mauveïn, Roſolan, Chromviolett, der älteſte bekannte Teer- farbſtoff, von Perkin 1856 entdeckt, entſteht durch Oxydation von toluidin- haltigem Anilin mit Chromſäuregemiſch. Es erſcheint im Handel als rot- violette Paſte, iſt unlöslich in der Kälte, beim Kochen ſchwer mit violett- roter Farbe löslich. Anwendung: in der Seidenfärberei zum Weißnüan- cieren im Strang.
*) Ein dem Reginaviolett nahe verwandter Farbſtoff war das Diphenyl- roſanilin oder Roſanilinviolett, C32 H28 N3 Cl; jetzt nicht mehr im Handel.
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verwendet, welche damit direkt in neutralem Bade, oder wie bei Methyl-
violett B angegeben, bläulichrot gefärbt wird.
14. Aethylviolett iſt das Chlorhydrat des Hexaäthylpararoſanilins,
C31 H42 N3 Cl. Grünes kryſtalliniſches Pulver, in Waſſer mit veilchenblauer
Farbe löslich. Färbt Wolle, Seide und mit Tannin und Brechweinſtein
gebeizte Baumwolle blauviolett. Anwendung: wie bei Methylviolett B.
Die Nüancen werden etwas blauer als dort. Die Lichtechtheit iſt die gleiche
wie dort.
15. Reginaviolett, Reginapurpur, Phenylviolett, Violet
impérial rouge, iſt ein Gemiſch von eſſigſauren Salzen des Mono-
phenyl- reſp. Mono-o-Tolylroſanilins und der entſprechenden Derivate des
p-Roſanilins. Grünes Pulver, in Waſſer mit rotvioletter Farbe löslich.
Anwendung: Nur in der Wollenfärberei zur Erzielung rotvioletter Töne,
direkt in neutralem Bade *).
In die Kategorie der neutralen violetten Farbſtoffe gehört auch das
Lauthſche Violett, ein Thioninfarbſtoff und dem Methylblau nahe ver-
wandt. Dasſelbe iſt ſalzſaures Thionin, C12 H10 N3 S Cl. Es färbt Wolle
und Seide direkt, und mit Tannin und Brechweinſtein gebeizte Wolle violett,
hat aber ſeines hohen Preiſes wegen ſich nicht einzuführen vermocht. — Von
einem Alkaliviolett, welches Knecht erwähnt, iſt mir bis jetzt nichts
bekannt geworden.
c) Eurhodine.
16. Neutralviolett iſt das Chlorhydrat des Dimethyldiamidophena-
zins, C14 H15 N4 Cl. Grünlich ſchwarzes Pulver, in Waſſer mit violett-
roter Farbe löslich. Anwendung: Färbt mit Tannin und Brechweinſtein
gebeizte Baumwolle rotviolett. Beim Arbeiten mit Neutralviolett iſt mit
Vorſicht zu verfahren, da das Pulver leicht ſtäubt und dabei die Schleim-
häute angreift.
d) Safranine.
17. Giroflé, Xilyldimethylamidophenylxylazoniumchlorid, C24 H27 N4 Cl.
Braune Paſte oder graugrünes Pulver, in Waſſer mit fuchſinroter Farbe
löslich. Färbt mit Tannin und Brechweinſtein gebeizte Baumwolle rot-
violett. Die damit erzielten Färbungen ſind matt und nicht lichtecht.
18. Mauveïn, Roſolan, Chromviolett, der älteſte bekannte Teer-
farbſtoff, von Perkin 1856 entdeckt, entſteht durch Oxydation von toluidin-
haltigem Anilin mit Chromſäuregemiſch. Es erſcheint im Handel als rot-
violette Paſte, iſt unlöslich in der Kälte, beim Kochen ſchwer mit violett-
roter Farbe löslich. Anwendung: in der Seidenfärberei zum Weißnüan-
cieren im Strang.
*) Ein dem Reginaviolett nahe verwandter Farbſtoff war das Diphenyl-
roſanilin oder Roſanilinviolett, C32 H28 N3 Cl; jetzt nicht mehr im Handel.
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Ganswindt, Albert: Handbuch der Färberei und der damit verwandten vorbereitenden und vollendenden Gewerbe. Weimar, 1889, S. 210. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ganswindt_faerberei_1889/236>, abgerufen am 24.11.2024.
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