drückung annehmen, wenn ohne vorher erlittene be- trächtliche Ausleerungen, lange anhaltender Krank- heit, Mangel u. d. gl. die Kräfte sehr gesunken sind; wenn auch bey dergleichen Umständen die Entkräf- tung dennoch verhältnißmäßig zu groß ist, und zu schnell zugenommen hat; wenn die Zufälle bald eine mehr oder weniger thätige Wirksamkeit, bald eine gänzliche Erlegenheit der Natur verrathen, so, daß z. B. der Aderschlag zuweilen vollkommen verschwindet, zuweilen aussetzet, zuweilen voll, weich und stark, und zuweilen wieder klein, zusammengezogen und schwach wird; einzelne Verrichtungen in verhältnißmäßig bes- serm Stande sind, als es das Ganze zu erlauben scheint, die Sprache z. B. bey aller übrigen Hinfäl- ligkeit dennoch stark und lebhaft ist; in den inneren Theilen eine große Hitze, in den äußern eine große Kälte empfunden wird; wenn überhaupt keine Stetig- keit in den Zufällen herrschet; wenn bey einer herr- schenden Volkskrankheit die Starken eben so wie die Schwächlichen entkräftet werden, oder selbst die stärk- sten, gesündesten Leute früher und schwerer unterlie- gen; wenn stärkende, nährende, hitzende Dinge scha- den; wenn die Krankheit Ausleerungen oder Verwer- fungen mit Erleichterung macht oder erträgt; wenn nach diesen Entscheidungen die Wiedergenesung ge- schwinder von statten geht, als bey einer wahren Entkräftung zu geschehen pflegt.
Von
druͤckung annehmen, wenn ohne vorher erlittene be- traͤchtliche Ausleerungen, lange anhaltender Krank- heit, Mangel u. d. gl. die Kraͤfte ſehr geſunken ſind; wenn auch bey dergleichen Umſtaͤnden die Entkraͤf- tung dennoch verhaͤltnißmaͤßig zu groß iſt, und zu ſchnell zugenommen hat; wenn die Zufaͤlle bald eine mehr oder weniger thaͤtige Wirkſamkeit, bald eine gaͤnzliche Erlegenheit der Natur verrathen, ſo, daß z. B. der Aderſchlag zuweilen vollkommen verſchwindet, zuweilen ausſetzet, zuweilen voll, weich und ſtark, und zuweilen wieder klein, zuſammengezogen und ſchwach wird; einzelne Verrichtungen in verhaͤltnißmaͤßig beſ- ſerm Stande ſind, als es das Ganze zu erlauben ſcheint, die Sprache z. B. bey aller uͤbrigen Hinfaͤl- ligkeit dennoch ſtark und lebhaft iſt; in den inneren Theilen eine große Hitze, in den aͤußern eine große Kaͤlte empfunden wird; wenn uͤberhaupt keine Stetig- keit in den Zufaͤllen herrſchet; wenn bey einer herr- ſchenden Volkskrankheit die Starken eben ſo wie die Schwaͤchlichen entkraͤftet werden, oder ſelbſt die ſtaͤrk- ſten, geſuͤndeſten Leute fruͤher und ſchwerer unterlie- gen; wenn ſtaͤrkende, naͤhrende, hitzende Dinge ſcha- den; wenn die Krankheit Ausleerungen oder Verwer- fungen mit Erleichterung macht oder ertraͤgt; wenn nach dieſen Entſcheidungen die Wiedergeneſung ge- ſchwinder von ſtatten geht, als bey einer wahren Entkraͤftung zu geſchehen pflegt.
Von
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druͤckung annehmen, wenn ohne vorher erlittene be-
traͤchtliche Ausleerungen, lange anhaltender Krank-
heit, Mangel u. d. gl. die Kraͤfte ſehr geſunken ſind;
wenn auch bey dergleichen Umſtaͤnden die Entkraͤf-
tung dennoch verhaͤltnißmaͤßig zu groß iſt, und zu
ſchnell zugenommen hat; wenn die Zufaͤlle bald eine
mehr oder weniger thaͤtige Wirkſamkeit, bald eine
gaͤnzliche Erlegenheit der Natur verrathen, ſo, daß
z. B. der Aderſchlag zuweilen vollkommen verſchwindet,
zuweilen ausſetzet, zuweilen voll, weich und ſtark, und
zuweilen wieder klein, zuſammengezogen und ſchwach
wird; einzelne Verrichtungen in verhaͤltnißmaͤßig beſ-
ſerm Stande ſind, als es das Ganze zu erlauben
ſcheint, die Sprache z. B. bey aller uͤbrigen Hinfaͤl-
ligkeit dennoch ſtark und lebhaft iſt; in den inneren
Theilen eine große Hitze, in den aͤußern eine große
Kaͤlte empfunden wird; wenn uͤberhaupt keine Stetig-
keit in den Zufaͤllen herrſchet; wenn bey einer herr-
ſchenden Volkskrankheit die Starken eben ſo wie die
Schwaͤchlichen entkraͤftet werden, oder ſelbſt die ſtaͤrk-
ſten, geſuͤndeſten Leute fruͤher und ſchwerer unterlie-
gen; wenn ſtaͤrkende, naͤhrende, hitzende Dinge ſcha-
den; wenn die Krankheit Ausleerungen oder Verwer-
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Gall, Franz Joseph: Philosophisch-medizinische Untersuchungen über Natur und Kunst im kranken und gesunden Zustand des Menschen. Wien, 1791, S. 522. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gall_untersuchungen_1791/541>, abgerufen am 25.11.2024.
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