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Gall, Franz Joseph: Philosophisch-medizinische Untersuchungen über Natur und Kunst im kranken und gesunden Zustand des Menschen. Wien, 1791.

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sterische Kugel, das hysterische Würgen, die hysteri-
sche Krankheit selbst, die Wasserscheue, der lympha-
tische Katarrh, Eckel, lymphatische Durchfälle, lym-
phatische Speichelflüsse, die Harnruhr, die Milchruhr,
das Murren der Därme und gewisse Schweiße z. B.
die lymphatischen Schweiße, oder der Schweiß bey Eng-
brüstigen, das Erröthen bey der Schaam, vielleicht
auch die Hämorrhoiden, das Blutbrechen, das Herz-
klopfen rückgängige Bewegungen sind*) Daß auch
bey den Pflanzen solche Rückgänge statt haben, hat
Perault an einem Aste gezeigt, der sich in zwey theil-
te, den er vom Baume abschnitt, und den einen Zweig
umgekehrt ins Wasser steckte; er bemerkte dann, daß
die an dem andern Zweige befindlichen Blätter weit
länger grün blieben, als bey einem andern Zweige des
nämlichen Baumes, welchen man nicht ins Wasser
steckte. Die Zweige von Weiden u. d. gl. wurzeln von
selbst so in die Erde, daß ihre natürliche Richtung
ganz verkehrt ist, und dem ungeachtet wachsen sie leb-
haft fort. Dieses kann man alle Tage durch abge-
schnittene und umgekehrt in die Erde gesteckte Weidenäste
bestättigen; sogar die in die Höhe gerichteten Wurzeln
treiben Blätter und Zweige. Hales fand durch viele
Versuche, daß der Saft in den Pflanzen während den
wärmern Stunden des Tags aufsteige, und während

den
*) Nachricht von den umgekehrten oder rückwärts wirken-
den Bewegungen der einsaugenden Gefäße des Körpers
in einigen Krankheiten. Sammlung auserlesener Ab-
handlungen zum Gebrauche praktischer Aerzte 6 B. S.
254 331.

ſteriſche Kugel, das hyſteriſche Wuͤrgen, die hyſteri-
ſche Krankheit ſelbſt, die Waſſerſcheue, der lympha-
tiſche Katarrh, Eckel, lymphatiſche Durchfaͤlle, lym-
phatiſche Speichelfluͤſſe, die Harnruhr, die Milchruhr,
das Murren der Daͤrme und gewiſſe Schweiße z. B.
die lymphatiſchen Schweiße, oder der Schweiß bey Eng-
bruͤſtigen, das Erroͤthen bey der Schaam, vielleicht
auch die Haͤmorrhoiden, das Blutbrechen, das Herz-
klopfen ruͤckgaͤngige Bewegungen ſind*) Daß auch
bey den Pflanzen ſolche Ruͤckgaͤnge ſtatt haben, hat
Perault an einem Aſte gezeigt, der ſich in zwey theil-
te, den er vom Baume abſchnitt, und den einen Zweig
umgekehrt ins Waſſer ſteckte; er bemerkte dann, daß
die an dem andern Zweige befindlichen Blaͤtter weit
laͤnger gruͤn blieben, als bey einem andern Zweige des
naͤmlichen Baumes, welchen man nicht ins Waſſer
ſteckte. Die Zweige von Weiden u. d. gl. wurzeln von
ſelbſt ſo in die Erde, daß ihre natuͤrliche Richtung
ganz verkehrt iſt, und dem ungeachtet wachſen ſie leb-
haft fort. Dieſes kann man alle Tage durch abge-
ſchnittene und umgekehrt in die Erde geſteckte Weidenaͤſte
beſtaͤttigen; ſogar die in die Hoͤhe gerichteten Wurzeln
treiben Blaͤtter und Zweige. Hales fand durch viele
Verſuche, daß der Saft in den Pflanzen waͤhrend den
waͤrmern Stunden des Tags aufſteige, und waͤhrend

den
*) Nachricht von den umgekehrten oder ruͤckwaͤrts wirken-
den Bewegungen der einſaugenden Gefaͤße des Koͤrpers
in einigen Krankheiten. Sammlung auserleſener Ab-
handlungen zum Gebrauche praktiſcher Aerzte 6 B. S.
254 331.
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[156/0175] ſteriſche Kugel, das hyſteriſche Wuͤrgen, die hyſteri- ſche Krankheit ſelbſt, die Waſſerſcheue, der lympha- tiſche Katarrh, Eckel, lymphatiſche Durchfaͤlle, lym- phatiſche Speichelfluͤſſe, die Harnruhr, die Milchruhr, das Murren der Daͤrme und gewiſſe Schweiße z. B. die lymphatiſchen Schweiße, oder der Schweiß bey Eng- bruͤſtigen, das Erroͤthen bey der Schaam, vielleicht auch die Haͤmorrhoiden, das Blutbrechen, das Herz- klopfen ruͤckgaͤngige Bewegungen ſind *) Daß auch bey den Pflanzen ſolche Ruͤckgaͤnge ſtatt haben, hat Perault an einem Aſte gezeigt, der ſich in zwey theil- te, den er vom Baume abſchnitt, und den einen Zweig umgekehrt ins Waſſer ſteckte; er bemerkte dann, daß die an dem andern Zweige befindlichen Blaͤtter weit laͤnger gruͤn blieben, als bey einem andern Zweige des naͤmlichen Baumes, welchen man nicht ins Waſſer ſteckte. Die Zweige von Weiden u. d. gl. wurzeln von ſelbſt ſo in die Erde, daß ihre natuͤrliche Richtung ganz verkehrt iſt, und dem ungeachtet wachſen ſie leb- haft fort. Dieſes kann man alle Tage durch abge- ſchnittene und umgekehrt in die Erde geſteckte Weidenaͤſte beſtaͤttigen; ſogar die in die Hoͤhe gerichteten Wurzeln treiben Blaͤtter und Zweige. Hales fand durch viele Verſuche, daß der Saft in den Pflanzen waͤhrend den waͤrmern Stunden des Tags aufſteige, und waͤhrend den *) Nachricht von den umgekehrten oder ruͤckwaͤrts wirken- den Bewegungen der einſaugenden Gefaͤße des Koͤrpers in einigen Krankheiten. Sammlung auserleſener Ab- handlungen zum Gebrauche praktiſcher Aerzte 6 B. S. 254 331.

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Zitationshilfe: Gall, Franz Joseph: Philosophisch-medizinische Untersuchungen über Natur und Kunst im kranken und gesunden Zustand des Menschen. Wien, 1791, S. 156. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gall_untersuchungen_1791/175>, abgerufen am 24.11.2024.