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Furttenbach, Josef: Mannhaffter Kunst-Spiegel. Augsburg, 1663.

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Arithmetica.
Von Wechsel Rechnungen.

Es ist auch ein sehr hohe Nothdurfft/ in rechter Manier/ die Wechsel zu-Discurs
über die
Wechsel.

berechnen/ worinnen dann grosse Scharpffsinnigkeit/ und sehr fleissiges Auffse-
hens vonnöthen ist/ eines jeden Wechselblatzes Costumo, Gebrauch/ und Vso,
zuwissen/ damit man bey der Kauffmannschafft/ sowol die jenige auß den Wah-
ren eingenommene/ als nicht weniger auch die zum außzahlender Merchantia,
bedürfftige Gelter/ ohne habende Gefahr/ dieselbige über das Land/ oder Meer
zuschicken/ dannoch/ und in vil grösserer Eyl/ in demlauffen der Wechsel/ entwe-
ders zu [ - 2 Zeichen fehlen]mertiren, (das ist dorthin zu verordnen) oder aber zu trassiren, (das
ist nach solchen Oertern zu end nehmen/) damit es nicht zu deß Wechslers Scha-
den/ sonder vil mehr con suo vantaggio, das ist zu seinem Nutzen geschehe.
Diser Wechselplätz aber/ könden auch die höchste Häupter der Welt/ fürnemb-
lichen die Könige von Hispannien, sowohlen die Könige von Franckreich/ vil we-
niger die Großhertzogen von Toscana, als andere Fürsten und Herren/ neben
den Hochansehnlichen Republichen deß Italien, wann sie die Kriege führen/
sowohlen da sie andere vil Nutzen bringende Negotien pflantzen wöllen keines
wegs empören/ damit die jenige von der Flotta auß India Occidentali, in Hispan-
niam
anlangende contanti, der Casseten Realis, neben den Gold- und Silber-
blatten/ sowohlen nach den Niderlanden/ als auch in Germania, ingleichem
per tutto Ittaliam (der so grossen Gefahr deß baar sendens der Gelter/ überha-
ben zuseyn) durch dergleichen Kauffmännische Wechselplätz/ mit einem sehr
kleinen/ nur in der Faust zuverbergenden Wechselbrieff lein/ nit nur ein Thonnen/
sonder offt auch 2. 3. und mehr Millionen, Goldes/ (dergleichen Exempel mir
dann bewust seynd) zumahl/ und in wenig Tagen/ an ein anders Orth könden
transferirt werden. Demnach aber in denen/ hieoben angedeuten/ gegen
Meriden, und Orient gelegenen Königreichen/ Fürstenthumben/ und Hochan-
sehnlichen Republichen, als gleichsam der beste Theil der Welt/ auch die aller-
grösseste Reichthum an Gold und Silber verspürt wird. Also werden auch
(wie hernachfolgende tabulen zuerkennen geben) daselbsten bey denen allda
verzeichneten Stätten/ die vornembste Wechselplätz gefunden/ welches ich dem
neu angehenden Jungen Handelsmann/ wann er auß der Teutschen Schu-
len ist kommen/ und etwann in dergleichen Länder versetzt wird/ den Vsum und
Gebrauch desto bälder ergreiffe (wiewohlen und vor vil Jahren/ als ich mich in
die zehen Jahr lang/ in Italia auffgehalten/ und die Kauffmannschafft
frequentirt, daß damahlen die Wechsel calculando, vermög hernach stehender
tariffen No: A. biß No: Z. also ungefährlich sich verhalten/ die aber darumben
nit eben also beständig verbleiben. Jedoch kan sich der Junge Handelsmann
al mancho im rechnen hierinnen üben) wolmainend vorstellen wöllen.

No: A.
Arithmetica.
Von Wechſel Rechnungen.

Es iſt auch ein ſehr hohe Nothdurfft/ in rechter Manier/ die Wechſel zu-Diſcurs
über die
Wechſel.

berechnen/ worinnen dann groſſe Scharpffſinnigkeit/ und ſehr fleiſſiges Auffſe-
hens vonnoͤthen iſt/ eines jeden Wechſelblatzes Coſtumo, Gebrauch/ und Vſo,
zuwiſſen/ damit man bey der Kauffmannſchafft/ ſowol die jenige auß den Wah-
ren eingenommene/ als nicht weniger auch die zum außzahlender Merchantia,
beduͤrfftige Gelter/ ohne habende Gefahr/ dieſelbige uͤber das Land/ oder Meer
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ders zu [ – 2 Zeichen fehlen]mertiren, (das iſt dorthin zu verordnen) oder aber zu traſſiren, (das
iſt nach ſolchen Oertern zu end nehmen/) damit es nicht zu deß Wechslers Scha-
den/ ſonder vil mehr con ſuo vantaggio, das iſt zu ſeinem Nutzen geſchehe.
Diſer Wechſelplaͤtz aber/ koͤnden auch die hoͤchſte Haͤupter der Welt/ fuͤrnemb-
lichen die Koͤnige von Hiſpannien, ſowohlen die Koͤnige von Franckreich/ vil we-
niger die Großhertzogen von Toſcana, als andere Fuͤrſten und Herren/ neben
den Hochanſehnlichen Republichen deß Italien, wann ſie die Kriege führen/
ſowohlen da ſie andere vil Nutzen bringende Negotien pflantzen woͤllen keines
wegs empoͤren/ damit die jenige von der Flotta auß India Occidentali, in Hiſpan-
niam
anlangende contanti, der Caſſeten Realis, neben den Gold- und Silber-
blatten/ ſowohlen nach den Niderlanden/ als auch in Germania, ingleichem
per tutto Ittaliam (der ſo groſſen Gefahr deß baar ſendens der Gelter/ uͤberha-
ben zuſeyn) durch dergleichen Kauffmaͤnniſche Wechſelplaͤtz/ mit einem ſehr
kleinen/ nur in der Fauſt zuverbergenden Wechſelbrieff lein/ nit nur ein Thoñen/
ſonder offt auch 2. 3. und mehr Millionen, Goldes/ (dergleichen Exempel mir
dann bewuſt ſeynd) zumahl/ und in wenig Tagen/ an ein anders Orth koͤnden
transferirt werden. Demnach aber in denen/ hieoben angedeuten/ gegen
Meriden, und Orient gelegenen Koͤnigreichen/ Fuͤrſtenthumben/ und Hochan-
ſehnlichen Republichen, als gleichſam der beſte Theil der Welt/ auch die aller-
groͤſſeſte Reichthum an Gold und Silber verſpuͤrt wird. Alſo werden auch
(wie hernachfolgende tabulen zuerkennen geben) daſelbſten bey denen allda
verzeichneten Staͤtten/ die vornembſte Wechſelplaͤtz gefunden/ welches ich dem
neu angehenden Jungen Handelsmann/ wann er auß der Teutſchen Schu-
len iſt kom̃en/ und etwann in dergleichen Laͤnder verſetzt wird/ den Vſum und
Gebrauch deſto baͤlder ergreiffe (wiewohlen und vor vil Jahren/ als ich mich in
die zehen Jahr lang/ in Italia auffgehalten/ und die Kauffmannſchafft
frequentirt, daß damahlen die Wechſel calculando, vermoͤg hernach ſtehender
tariffen No: A. biß No: Z. alſo ungefaͤhrlich ſich verhalten/ die aber darumben
nit eben alſo beſtaͤndig verbleiben. Jedoch kan ſich der Junge Handelsmann
al mancho im rechnen hierinnen uͤben) wolmainend vorſtellen woͤllen.

No: A.
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[21/0051] Arithmetica. Von Wechſel Rechnungen. Es iſt auch ein ſehr hohe Nothdurfft/ in rechter Manier/ die Wechſel zu- berechnen/ worinnen dann groſſe Scharpffſinnigkeit/ und ſehr fleiſſiges Auffſe- hens vonnoͤthen iſt/ eines jeden Wechſelblatzes Coſtumo, Gebrauch/ und Vſo, zuwiſſen/ damit man bey der Kauffmannſchafft/ ſowol die jenige auß den Wah- ren eingenommene/ als nicht weniger auch die zum außzahlender Merchantia, beduͤrfftige Gelter/ ohne habende Gefahr/ dieſelbige uͤber das Land/ oder Meer zuſchicken/ dannoch/ und in vil groͤſſerer Eyl/ in demlauffen der Wechſel/ entwe- ders zu __mertiren, (das iſt dorthin zu verordnen) oder aber zu traſſiren, (das iſt nach ſolchen Oertern zu end nehmen/) damit es nicht zu deß Wechslers Scha- den/ ſonder vil mehr con ſuo vantaggio, das iſt zu ſeinem Nutzen geſchehe. Diſer Wechſelplaͤtz aber/ koͤnden auch die hoͤchſte Haͤupter der Welt/ fuͤrnemb- lichen die Koͤnige von Hiſpannien, ſowohlen die Koͤnige von Franckreich/ vil we- niger die Großhertzogen von Toſcana, als andere Fuͤrſten und Herren/ neben den Hochanſehnlichen Republichen deß Italien, wann ſie die Kriege führen/ ſowohlen da ſie andere vil Nutzen bringende Negotien pflantzen woͤllen keines wegs empoͤren/ damit die jenige von der Flotta auß India Occidentali, in Hiſpan- niam anlangende contanti, der Caſſeten Realis, neben den Gold- und Silber- blatten/ ſowohlen nach den Niderlanden/ als auch in Germania, ingleichem per tutto Ittaliam (der ſo groſſen Gefahr deß baar ſendens der Gelter/ uͤberha- ben zuſeyn) durch dergleichen Kauffmaͤnniſche Wechſelplaͤtz/ mit einem ſehr kleinen/ nur in der Fauſt zuverbergenden Wechſelbrieff lein/ nit nur ein Thoñen/ ſonder offt auch 2. 3. und mehr Millionen, Goldes/ (dergleichen Exempel mir dann bewuſt ſeynd) zumahl/ und in wenig Tagen/ an ein anders Orth koͤnden transferirt werden. Demnach aber in denen/ hieoben angedeuten/ gegen Meriden, und Orient gelegenen Koͤnigreichen/ Fuͤrſtenthumben/ und Hochan- ſehnlichen Republichen, als gleichſam der beſte Theil der Welt/ auch die aller- groͤſſeſte Reichthum an Gold und Silber verſpuͤrt wird. Alſo werden auch (wie hernachfolgende tabulen zuerkennen geben) daſelbſten bey denen allda verzeichneten Staͤtten/ die vornembſte Wechſelplaͤtz gefunden/ welches ich dem neu angehenden Jungen Handelsmann/ wann er auß der Teutſchen Schu- len iſt kom̃en/ und etwann in dergleichen Laͤnder verſetzt wird/ den Vſum und Gebrauch deſto baͤlder ergreiffe (wiewohlen und vor vil Jahren/ als ich mich in die zehen Jahr lang/ in Italia auffgehalten/ und die Kauffmannſchafft frequentirt, daß damahlen die Wechſel calculando, vermoͤg hernach ſtehender tariffen No: A. biß No: Z. alſo ungefaͤhrlich ſich verhalten/ die aber darumben nit eben alſo beſtaͤndig verbleiben. Jedoch kan ſich der Junge Handelsmann al mancho im rechnen hierinnen uͤben) wolmainend vorſtellen woͤllen. Diſcurs über die Wechſel. No: A.

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Zitationshilfe: Furttenbach, Josef: Mannhaffter Kunst-Spiegel. Augsburg, 1663, S. 21. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/furttenbach_kunstspiegel_1663/51>, abgerufen am 13.11.2024.