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Furttenbach, Josef: Mannhaffter Kunst-Spiegel. Augsburg, 1663.

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Planimetria.
Karten oder Mappen/ (hiervon nun mein getruckte Mechanische Reisladen an folio 37. anregung
thut/ daß die Land-Karten eben auch auff dise weiß können abgetragen/ verkleinert/ oder aber ver-
grössert werden) wie nicht weniger in vil andern Dingen/ wo etwann wunderbare Schrögenen oder
Puncten abzutragen vorfallen thäten/ sehr nutzlichen zugebrauchen ist.

Wann man aber zween gleichförmige Zirckel beyhanden hätte/ so gehet es desto ringfertiger vnd
bälder abstatten/ wolte man aber ein Figur mir simpliciter, vnd eben in der vor Augen habenden
Grösse/ also widerumben abtragen/ so darff man hierzu nur auch ein (oder besser wäre es/ zween) ein-
fachen Zirckel haben/ beneben mit demselbigen obgehörter massen verfahren.

Wäre man aber gesinnet/ die Figur vmb den 1/3 . kleiner hinüber zu tragen/ so müste man auff ein
solchen Fall/ auch ein Zirckel (aber zween Zirckel zu haben solte vil bequemer seyn) mit fleiß vnd ge-
stähelten Spitzen haben/ damit derselbige oben das 1/3 . seiner/ vnden auffgethanen weite/ mit sich bräch-
te/ vnd also forthan vmb das 1/4. 1/5 . 1/6 . . 1/8 . . oder . nach dem das man die Figur verkleinern/ oder
aber ergrössern wolte/ einen hierzu taugenlichen Zirckel gebrauchen/ gelebe demnach der gäntzlichen
Hoffnung/ es werde der Liebhaber hiervon Berichts genug haben/ vnd das gesagte zu Werck zu stellen
wissen.

Die ander Manier/ durch die Böglin/ ein Figur inDie ander
Manier

gleicher Grösse/ abzutragen.

Man wolte demnach eben in der grösse/ vnd mit all derselben proportionen, massen sie dann an-
jetzo vor Augen stehet/ die vorernannte vierdte Figur/ auff ein anders Papir/ vnd nemblichen in dieDurch die
Böglin
ein Figur
in gleicher
Grösse ab-
zutragen.

fünffte Figur hinunder/ abtragen/ so nehme man erstlich ein einfachen gemeinen messenen Zirckel/ den
einen Spitzen nur glatt gelassen/ in desselben andern Spitzen aber/ so wird ein zartes Krinnelin einge-
feilt/ welcher hernach ein eingestrichener Zirckel mag genennet werden/ (sein Form vnd Gestallt aber/
thut mein in den Truck gegebene Mechanische Reisladen/ daselbsten beym dritten Kupfferblatt/ allda
mit No: 39. bemerckten Zirckel/ demonstrieren) eben solcher besagte Zirckel mag für das erste ge-
braucht/ vnd nach eines jeden Wolgefallen eröffnet werden/ hiezugegen so wird bey der vierdten Figur/
der erste glatte Spitzen/ in den Puncten . eingesetzt/ der ander eingestrichene Spitzen aber/ so weit
eröffnet/ daß er alsdann von . gegen . hinüber/ ein Böglin reisse/ wann alsdann der eingestriche-
ne Spitzen nur gar wenig in die Dinten gedaucht wird/ so thut er hernach das besagte Böglin/ von
. biß zu . hinüber/ schwartz auffreissen/ jetzternannter Zirckel aber/ solle nun nicht mehr verruckt/
sonder eben mit derselben auffgethanen weite/ also in allen andern Ecken (jedoch vnd dieweilen das
Eck R. eben ein so kurtze Nebenseiten hat/ so mag/ aber erst zuletst/ demselbigen zugefallen/ massen der
Augenschein zuerkennen gibt/ auch ein kleiners Böglin gezogen werden) Nemblichen bey V. W. P. Q.
S.
dergleichen Böglin gemacht/ hierbey so ist nun anders nichts zuthun/ dann eben besagte Böglin auff
hernachfolgende weiß/ in die fünffte Figur hinunder zu tragen.

Beschreibung der fünfften Figur.Die fünfte
Figur.

Man setze zum Anfang/ nur ein vngefahrlichen Puncten/ der seye in hiegegenwertiger fünfften
Figur bey . ziehe von demselben an/ auch ein vngefahre blinde Lini gegen . hinab/ (die sich zu seiner
Zeit schon auch terminieren wird) jetzunder den ersten noch vnverruckten eingestrichenen Zirckel ge-
nommen/ desselben glatten Spitzen in den Puncten . gesetzt/ mit dem eingestrichenen Spitzen aber/
ein fast halb rund/ doch nur blindes Böglin von . gegen . hinumb gezogen (das mag über .
hinüber lauffen/ wo es will/ dann man es hernach schon terminieren kan) alsdann mit einem andern
einfachen/ nur mit glatten Spitzen habenden Zirckel/ in der vierdten Figur/ die weite von . gegen
. mit höchstem Fleiß genommen/ dieselbige weite aber/ bey der fünfften Figur/ in . auff dem blind
gerissenen Böglin hergesetzt/ so wird der ander Zirckelspitzen bey . einschlagen/ daselbsten dann der
Puncten . verzeichnet wird/ alsdann von . über . ein blinde Lini herauß gezogen (sie mag nunEigentli-
cher Pro-
ceß mit
dem Bög-
lin vmbzu-
gehn.

so lang als sie wölle herfür lauffen/ biß das man ihr hernach den ordenlichen terminum gibt) so ist
durch hülff deß Böglins/ der bey der vierdten Figur/ von . gegen S. vnd widerumben von . gegen
V. stehende Winckel/ anjetzo in die fünffte Figur von . gegen . vnd widerumben von . gegen
. just abgetragen worden/ dergestallt/ das jetzunder dise beede obernannte Winckel/ vnd also einer
wie der ander/ an seiner Eröffnung dastehen. Ferner so muß man den beeden in der fünfften Figur
gezogenen blinden Linien/ auch ihr rechte länge geben/ und sie wie gehört terminieren.

Demnach in der vierdten Figur von . gegen S. vierzehen Rutten/ auff dem darbey stehenden
verjüngten Masstab gefunden werden/ also muß man mit dem Zirckel die berührte 14. Rutten erhö-

ben/ die-

Planimetria.
Karten oder Mappen/ (hiervon nun mein getruckte Mechaniſche Reisladen an folio 37. anregung
thut/ daß die Land-Karten eben auch auff diſe weiß koͤnnen abgetragen/ verkleinert/ oder aber ver-
groͤſſert werden) wie nicht weniger in vil andern Dingen/ wo etwann wunderbare Schroͤgenen oder
Puncten abzutragen vorfallen thaͤten/ ſehr nutzlichen zugebrauchen iſt.

Wann man aber zween gleichfoͤrmige Zirckel beyhanden haͤtte/ ſo gehet es deſto ringfertiger vnd
baͤlder abſtatten/ wolte man aber ein Figur mir ſimpliciter, vnd eben in der vor Augen habenden
Groͤſſe/ alſo widerumben abtragen/ ſo darff man hierzu nur auch ein (oder beſſer waͤre es/ zween) ein-
fachen Zirckel haben/ beneben mit demſelbigen obgehoͤrter maſſen verfahren.

Waͤre man aber geſinnet/ die Figur vmb den ⅓. kleiner hinuͤber zu tragen/ ſo muͤſte man auff ein
ſolchen Fall/ auch ein Zirckel (aber zween Zirckel zu haben ſolte vil bequemer ſeyn) mit fleiß vnd ge-
ſtaͤhelten Spitzen haben/ damit derſelbige oben das ⅓. ſeiner/ vnden auffgethanen weite/ mit ſich braͤch-
te/ vnd alſo forthan vmb das ¼. ⅕. ⅙. ⅐. ⅛. ⅑. oder ⅒. nach dem das man die Figur verkleinern/ oder
aber ergroͤſſern wolte/ einen hierzu taugenlichen Zirckel gebrauchen/ gelebe demnach der gaͤntzlichen
Hoffnung/ es werde der Liebhaber hiervon Berichts genug haben/ vnd das geſagte zu Werck zu ſtellen
wiſſen.

Die ander Manier/ durch die Boͤglin/ ein Figur inDie ander
Manier

gleicher Groͤſſe/ abzutragen.

Man wolte demnach eben in der groͤſſe/ vnd mit all derſelben proportionen, maſſen ſie dann an-
jetzo vor Augen ſtehet/ die vorernannte vierdte Figur/ auff ein anders Papir/ vnd nemblichen in dieDurch die
Boͤglin
ein Figur
in gleicher
Groͤſſe ab-
zutragen.

fuͤnffte Figur hinunder/ abtragen/ ſo nehme man erſtlich ein einfachen gemeinen meſſenen Zirckel/ den
einen Spitzen nur glatt gelaſſen/ in deſſelben andern Spitzen aber/ ſo wird ein zartes Krinnelin einge-
feilt/ welcher hernach ein eingeſtrichener Zirckel mag genennet werden/ (ſein Form vnd Geſtallt aber/
thut mein in den Truck gegebene Mechaniſche Reisladen/ daſelbſten beym dritten Kupfferblatt/ allda
mit No: 39. bemerckten Zirckel/ demonſtrieren) eben ſolcher beſagte Zirckel mag fuͤr das erſte ge-
braucht/ vnd nach eines jeden Wolgefallen eroͤffnet werden/ hiezugegen ſo wird bey der vierdten Figur/
der erſte glatte Spitzen/ in den Puncten ♂. eingeſetzt/ der ander eingeſtrichene Spitzen aber/ ſo weit
eroͤffnet/ daß er alsdann von ☿. gegen ◻. hinuͤber/ ein Boͤglin reiſſe/ wann alsdann der eingeſtriche-
ne Spitzen nur gar wenig in die Dinten gedaucht wird/ ſo thut er hernach das beſagte Boͤglin/ von
☿. biß zu ◻. hinuͤber/ ſchwartz auffreiſſen/ jetzternannter Zirckel aber/ ſolle nun nicht mehr verruckt/
ſonder eben mit derſelben auffgethanen weite/ alſo in allen andern Ecken (jedoch vnd dieweilen das
Eck R. eben ein ſo kurtze Nebenſeiten hat/ ſo mag/ aber erſt zuletſt/ demſelbigen zugefallen/ maſſen der
Augenſchein zuerkennen gibt/ auch ein kleiners Boͤglin gezogen werden) Nemblichen bey V. W. P. Q.
S.
dergleichen Boͤglin gemacht/ hierbey ſo iſt nun anders nichts zuthun/ dann eben beſagte Boͤglin auff
hernachfolgende weiß/ in die fuͤnffte Figur hinunder zu tragen.

Beſchreibung der fuͤnfften Figur.Die fuͤnfte
Figur.

Man ſetze zum Anfang/ nur ein vngefahrlichen Puncten/ der ſeye in hiegegenwertiger fuͤnfften
Figur bey ♊. ziehe von demſelben an/ auch ein vngefahre blinde Lini gegen ♌. hinab/ (die ſich zu ſeiner
Zeit ſchon auch terminieren wird) jetzunder den erſten noch vnverruckten eingeſtrichenen Zirckel ge-
nommen/ deſſelben glatten Spitzen in den Puncten ♊. geſetzt/ mit dem eingeſtrichenen Spitzen aber/
ein faſt halb rund/ doch nur blindes Boͤglin von ☌. gegen ♐. hinumb gezogen (das mag uͤber ♐.
hinuͤber lauffen/ wo es will/ dann man es hernach ſchon terminieren kan) alsdann mit einem andern
einfachen/ nur mit glatten Spitzen habenden Zirckel/ in der vierdten Figur/ die weite von ☿. gegen
◻. mit hoͤchſtem Fleiß genommen/ dieſelbige weite aber/ bey der fuͤnfften Figur/ in ☌. auff dem blind
geriſſenen Boͤglin hergeſetzt/ ſo wird der ander Zirckelſpitzen bey ♐. einſchlagen/ daſelbſten dann der
Puncten ♐. verzeichnet wird/ alsdann von ♊. uͤber ♐. ein blinde Lini herauß gezogen (ſie mag nunEigentli-
cher Pro-
ceß mit
dem Boͤg-
lin vmbzu-
gehn.

ſo lang als ſie woͤlle herfuͤr lauffen/ biß das man ihr hernach den ordenlichen terminum gibt) ſo iſt
durch huͤlff deß Boͤglins/ der bey der vierdten Figur/ von ♂. gegen S. vnd widerumben von ♂. gegen
V. ſtehende Winckel/ anjetzo in die fuͤnffte Figur von ♊. gegen ♌. vnd widerumben von ♊. gegen
☊. juſt abgetragen worden/ dergeſtallt/ das jetzunder diſe beede obernannte Winckel/ vnd alſo einer
wie der ander/ an ſeiner Eroͤffnung daſtehen. Ferner ſo muß man den beeden in der fuͤnfften Figur
gezogenen blinden Linien/ auch ihr rechte laͤnge geben/ und ſie wie gehoͤrt terminieren.

Demnach in der vierdten Figur von ♂. gegen S. vierzehen Rutten/ auff dem darbey ſtehenden
verjuͤngten Masſtab gefunden werden/ alſo muß man mit dem Zirckel die beruͤhrte 14. Rutten erhoͤ-

ben/ die-
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[71/0107] Planimetria. Karten oder Mappen/ (hiervon nun mein getruckte Mechaniſche Reisladen an folio 37. anregung thut/ daß die Land-Karten eben auch auff diſe weiß koͤnnen abgetragen/ verkleinert/ oder aber ver- groͤſſert werden) wie nicht weniger in vil andern Dingen/ wo etwann wunderbare Schroͤgenen oder Puncten abzutragen vorfallen thaͤten/ ſehr nutzlichen zugebrauchen iſt. Wann man aber zween gleichfoͤrmige Zirckel beyhanden haͤtte/ ſo gehet es deſto ringfertiger vnd baͤlder abſtatten/ wolte man aber ein Figur mir ſimpliciter, vnd eben in der vor Augen habenden Groͤſſe/ alſo widerumben abtragen/ ſo darff man hierzu nur auch ein (oder beſſer waͤre es/ zween) ein- fachen Zirckel haben/ beneben mit demſelbigen obgehoͤrter maſſen verfahren. Waͤre man aber geſinnet/ die Figur vmb den ⅓. kleiner hinuͤber zu tragen/ ſo muͤſte man auff ein ſolchen Fall/ auch ein Zirckel (aber zween Zirckel zu haben ſolte vil bequemer ſeyn) mit fleiß vnd ge- ſtaͤhelten Spitzen haben/ damit derſelbige oben das ⅓. ſeiner/ vnden auffgethanen weite/ mit ſich braͤch- te/ vnd alſo forthan vmb das ¼. ⅕. ⅙. ⅐. ⅛. ⅑. oder ⅒. nach dem das man die Figur verkleinern/ oder aber ergroͤſſern wolte/ einen hierzu taugenlichen Zirckel gebrauchen/ gelebe demnach der gaͤntzlichen Hoffnung/ es werde der Liebhaber hiervon Berichts genug haben/ vnd das geſagte zu Werck zu ſtellen wiſſen. Die ander Manier/ durch die Boͤglin/ ein Figur in gleicher Groͤſſe/ abzutragen. Man wolte demnach eben in der groͤſſe/ vnd mit all derſelben proportionen, maſſen ſie dann an- jetzo vor Augen ſtehet/ die vorernannte vierdte Figur/ auff ein anders Papir/ vnd nemblichen in die fuͤnffte Figur hinunder/ abtragen/ ſo nehme man erſtlich ein einfachen gemeinen meſſenen Zirckel/ den einen Spitzen nur glatt gelaſſen/ in deſſelben andern Spitzen aber/ ſo wird ein zartes Krinnelin einge- feilt/ welcher hernach ein eingeſtrichener Zirckel mag genennet werden/ (ſein Form vnd Geſtallt aber/ thut mein in den Truck gegebene Mechaniſche Reisladen/ daſelbſten beym dritten Kupfferblatt/ allda mit No: 39. bemerckten Zirckel/ demonſtrieren) eben ſolcher beſagte Zirckel mag fuͤr das erſte ge- braucht/ vnd nach eines jeden Wolgefallen eroͤffnet werden/ hiezugegen ſo wird bey der vierdten Figur/ der erſte glatte Spitzen/ in den Puncten ♂. eingeſetzt/ der ander eingeſtrichene Spitzen aber/ ſo weit eroͤffnet/ daß er alsdann von ☿. gegen ◻. hinuͤber/ ein Boͤglin reiſſe/ wann alsdann der eingeſtriche- ne Spitzen nur gar wenig in die Dinten gedaucht wird/ ſo thut er hernach das beſagte Boͤglin/ von ☿. biß zu ◻. hinuͤber/ ſchwartz auffreiſſen/ jetzternannter Zirckel aber/ ſolle nun nicht mehr verruckt/ ſonder eben mit derſelben auffgethanen weite/ alſo in allen andern Ecken (jedoch vnd dieweilen das Eck R. eben ein ſo kurtze Nebenſeiten hat/ ſo mag/ aber erſt zuletſt/ demſelbigen zugefallen/ maſſen der Augenſchein zuerkennen gibt/ auch ein kleiners Boͤglin gezogen werden) Nemblichen bey V. W. P. Q. S. dergleichen Boͤglin gemacht/ hierbey ſo iſt nun anders nichts zuthun/ dann eben beſagte Boͤglin auff hernachfolgende weiß/ in die fuͤnffte Figur hinunder zu tragen. Durch die Boͤglin ein Figur in gleicher Groͤſſe ab- zutragen. Beſchreibung der fuͤnfften Figur. Man ſetze zum Anfang/ nur ein vngefahrlichen Puncten/ der ſeye in hiegegenwertiger fuͤnfften Figur bey ♊. ziehe von demſelben an/ auch ein vngefahre blinde Lini gegen ♌. hinab/ (die ſich zu ſeiner Zeit ſchon auch terminieren wird) jetzunder den erſten noch vnverruckten eingeſtrichenen Zirckel ge- nommen/ deſſelben glatten Spitzen in den Puncten ♊. geſetzt/ mit dem eingeſtrichenen Spitzen aber/ ein faſt halb rund/ doch nur blindes Boͤglin von ☌. gegen ♐. hinumb gezogen (das mag uͤber ♐. hinuͤber lauffen/ wo es will/ dann man es hernach ſchon terminieren kan) alsdann mit einem andern einfachen/ nur mit glatten Spitzen habenden Zirckel/ in der vierdten Figur/ die weite von ☿. gegen ◻. mit hoͤchſtem Fleiß genommen/ dieſelbige weite aber/ bey der fuͤnfften Figur/ in ☌. auff dem blind geriſſenen Boͤglin hergeſetzt/ ſo wird der ander Zirckelſpitzen bey ♐. einſchlagen/ daſelbſten dann der Puncten ♐. verzeichnet wird/ alsdann von ♊. uͤber ♐. ein blinde Lini herauß gezogen (ſie mag nun ſo lang als ſie woͤlle herfuͤr lauffen/ biß das man ihr hernach den ordenlichen terminum gibt) ſo iſt durch huͤlff deß Boͤglins/ der bey der vierdten Figur/ von ♂. gegen S. vnd widerumben von ♂. gegen V. ſtehende Winckel/ anjetzo in die fuͤnffte Figur von ♊. gegen ♌. vnd widerumben von ♊. gegen ☊. juſt abgetragen worden/ dergeſtallt/ das jetzunder diſe beede obernannte Winckel/ vnd alſo einer wie der ander/ an ſeiner Eroͤffnung daſtehen. Ferner ſo muß man den beeden in der fuͤnfften Figur gezogenen blinden Linien/ auch ihr rechte laͤnge geben/ und ſie wie gehoͤrt terminieren. Eigentli- cher Pro- ceß mit dem Boͤg- lin vmbzu- gehn. Demnach in der vierdten Figur von ♂. gegen S. vierzehen Rutten/ auff dem darbey ſtehenden verjuͤngten Masſtab gefunden werden/ alſo muß man mit dem Zirckel die beruͤhrte 14. Rutten erhoͤ- ben/ die-

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Zitationshilfe: Furttenbach, Josef: Mannhaffter Kunst-Spiegel. Augsburg, 1663, S. 71. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/furttenbach_kunstspiegel_1663/107>, abgerufen am 13.11.2024.