Furttenbach, Joseph: Büchsenmeisterey-Schul. Augsburg, 1643.Der Erste Theil/ Ein Bach-Feur.nen ein grosses Funckenfeur (.welches der zuvor gedachte Maister Ambro- sio Cusano der Sereniss. Republica di Genoua, gewester Capo delle Bombardieri See: inventirt, vnd vilmahlen mit der Zuseher grossem Lust vnd Wolgefallen practicirt hat.) gleichsam als wie sonsten etwan ein Was- ser über ein Höhe zerspritzt herab fellt/ Eben also macht dises ein dickes Bach- feur. Wann es nun an gehöriges Ort gestellt/ so wird man von ferne gleich- sam ein Bachfeur sehen/ Entzwischen aber die tempi, mit in die Lufft werf- fung der Liechtlin/ jhr opera vollbringen/ Sonsten da man gern wolte/ so können obernannte ligende Rhor/ auch mit volgendem Sternlin Feursatz ein- Sternen- Feur.(gefüllt werden. .3. Lott gestossen Schwefel .21/2. Lott gestossen Pulfferwol vnder einander geriben/ alsdann .31/2. Lott gantz Carthaunenpulffer darunder gemengt. Ferner .1. Lott Alu- me di piuma, das ist Alumen plumosum oder Federweiß/ jedoch nit gar zu zart gestossen/ vnd gleicher gestalt darein vermischt/ alsdann mit diser mix- tur obberürtes ligende Rhor ohne einigen tempo eingefüllt/ doch nit gar zu hart auff einander gesetzt/ damit das Alumen nit zu sehr zerschmettert wer- de/ im anzünden wird man ein trefflich schön heroisch rauschendes Sternlin Feur sehen. Da man disen Zeug mit ein wenig oleo Spicae oder Spicköl anfeuchtet/ daß es sich ballen läst/ alsdann einsetzt/ vnd gegen einer Mauren oder Harnisch helt/ so thun dise Sternlin gleichsam daran anhafften/ das macht in den zutragenden occasionen schröcken/ der verständige wird es schon gebürender massen zu gebrauchen wissen. lauffendes Stäblin. Ferner vnd in gedachtem Kupferblatt .10. so wird die ander Figur mit die
Der Erſte Theil/ Ein Bach-Feur.nen ein groſſes Funckenfeur (.welches der zuvor gedachte Maiſter Ambro- ſio Cuſano der Sereniſſ. Republica di Genoua, geweſter Capo delle Bombardieri See: inventirt, vnd vilmahlen mit der Zuſeher groſſem Luſt vnd Wolgefallen practicirt hat.) gleichſam als wie ſonſten etwan ein Waſ- ſer uͤber ein Hoͤhe zerſpritzt herab fellt/ Eben alſo macht diſes ein dickes Bach- feur. Wann es nun an gehoͤriges Ort geſtellt/ ſo wird man von ferne gleich- ſam ein Bachfeur ſehen/ Entzwiſchen aber die tempi, mit in die Lufft werf- fung der Liechtlin/ jhr opera vollbringen/ Sonſten da man gern wolte/ ſo koͤn̄en obernan̄te ligende Rhor/ auch mit volgendem Sternlin Feurſatz ein- Sternen- Feur.(gefuͤllt werden. .3. Lott geſtoſſen Schwefel .2½. Lott geſtoſſen Pulfferwol vnder einander geriben/ alsdann .3½. Lott gantz Carthaunenpulffer darunder gemengt. Ferner .1. Lott Alu- me di piuma, das iſt Alumen plumoſum oder Federweiß/ jedoch nit gar zu zart geſtoſſen/ vnd gleicher geſtalt darein vermiſcht/ alsdan̄ mit diſer mix- tur obberuͤrtes ligende Rhor ohne einigen tempo eingefuͤllt/ doch nit gar zu hart auff einander geſetzt/ damit das Alumen nit zu ſehr zerſchmettert wer- de/ im anzuͤnden wird man ein trefflich ſchoͤn heroiſch rauſchendes Sternlin Feur ſehen. Da man diſen Zeug mit ein wenig oleo Spicæ oder Spickoͤl anfeuchtet/ daß es ſich ballen laͤſt/ alsdann einſetzt/ vnd gegen einer Mauren oder Harniſch helt/ ſo thun diſe Sternlin gleichſam daran anhafften/ das macht in den zutragenden occaſionen ſchroͤcken/ der verſtaͤndige wird es ſchon gebuͤrender maſſen zu gebrauchen wiſſen. lauffendes Staͤblin. Ferner vnd in gedachtem Kupferblatt № .10. ſo wird die ander Figur mit die
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Der Erſte Theil/
nen ein groſſes Funckenfeur (.welches der zuvor gedachte Maiſter Ambro-
ſio Cuſano der Sereniſſ. Republica di Genoua, geweſter Capo delle
Bombardieri See: inventirt, vnd vilmahlen mit der Zuſeher groſſem Luſt
vnd Wolgefallen practicirt hat.) gleichſam als wie ſonſten etwan ein Waſ-
ſer uͤber ein Hoͤhe zerſpritzt herab fellt/ Eben alſo macht diſes ein dickes Bach-
feur. Wann es nun an gehoͤriges Ort geſtellt/ ſo wird man von ferne gleich-
ſam ein Bachfeur ſehen/ Entzwiſchen aber die tempi, mit in die Lufft werf-
fung der Liechtlin/ jhr opera vollbringen/ Sonſten da man gern wolte/ ſo
koͤn̄en obernan̄te ligende Rhor/ auch mit volgendem Sternlin Feurſatz ein-
(gefuͤllt werden.
.3. Lott geſtoſſen Schwefel
.2½. Lott geſtoſſen Pulffer
wol vnder einander geriben/ alsdann
.3½. Lott gantz Carthaunenpulffer darunder gemengt. Ferner .1. Lott Alu-
me di piuma, das iſt Alumen plumoſum oder Federweiß/ jedoch nit gar
zu zart geſtoſſen/ vnd gleicher geſtalt darein vermiſcht/ alsdan̄ mit diſer mix-
tur obberuͤrtes ligende Rhor ohne einigen tempo eingefuͤllt/ doch nit gar zu
hart auff einander geſetzt/ damit das Alumen nit zu ſehr zerſchmettert wer-
de/ im anzuͤnden wird man ein trefflich ſchoͤn heroiſch rauſchendes Sternlin
Feur ſehen. Da man diſen Zeug mit ein wenig oleo Spicæ oder Spickoͤl
anfeuchtet/ daß es ſich ballen laͤſt/ alsdann einſetzt/ vnd gegen einer Mauren
oder Harniſch helt/ ſo thun diſe Sternlin gleichſam daran anhafften/ das
macht in den zutragenden occaſionen ſchroͤcken/ der verſtaͤndige wird es
ſchon gebuͤrender maſſen zu gebrauchen wiſſen.
Ein Bach-
Feur.
Sternen-
Feur.
Ferner vnd in gedachtem Kupferblatt № .10. ſo wird die ander Figur mit
.L. delinirt, daſelbſten dan̄/ vn̄ alſo in der mitten deß Staͤblins oder Kopffs/
bey .d. kan durch daſſelbig durchgehende Loch/ ein Nagel geſchlagen/ vnd dar-
mit diſem Wercklin ſein Vmblauff geben werden/ an welchem Kopff aber/
vnd zu beeden Seiten bey .e. e. thut man zwo/ jedoch ohne Schlaͤg habende
Ragetten anbinden (.doch muͤſſen dieſelbige im einfuͤllen kein eiſern Stefft/
vil weniger einiges Waidloch nit habē/ ſonder die papyrene Huͤlſen ſollen nur
mit dem Ragetten Satz vnd allein mit dem Schlagrigel ſatt eingefuͤllt wer-
dē.) an jede aber auf der Seiten bey .h. wird ein papyrener mit gantzem Pulf-
fer eingefuͤllter Schlag/ geſteckt/ Bey f. iſt ein papyren Rhoͤrlin/ in welchem
ein ſchwartzes Zuͤndſtricklin (.wie aber ſelbiges zubereit wird/ das iſt hievor-
nen in der andern Specie, bey Præparirung der ſchwartzen Zuͤndſtricklin zu
erlernen.) eingeſchloſſen wird/ verordnet. Zum gebrauch mag man diſes
Staͤblin an ein Saul/ vnd durch das Loch .d. anhefften/ doch nicht hart an-
ziehen/ damit es ſein Gang vnd Lauff haben koͤn̄e/ Bey .✠. jedoch durch ein
herab hangendes ſchwartze Zuͤndſtricklin Feur gegebē/ ſo laufft diß Staͤblin
nit anderſt/ als wie ein girandola, oder ein Haſpel vmb/ alſo dz es die Zuſeher
fuͤr ein Feurraͤdlin halten werden/ wan̄ es nun bey .o. das Zuͤndloch ergreifft/
ſo nimbt der Schlag h. mit groſſem krachen Feur/ der Brand laufft weiter
durch das Rhoͤrlin .n. biß in .m. hinauf/ entzuͤndet bey beſagtem .m. oben
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