kunde, nach seiner eigenen, und freien Denkungs- art zu überlegen, und seiner alten Lehre und Aus- legung, die oft selbst dem Buchstaben, oder den Wörtern Gewalt anthut, die natürliche Warheit vorzuziehen, veranlasset werden könne, will ich den Lesern zu beurtheilen, überlassen.
§. 100. Die Sprachkunde an und vor sich.
Doch ist auch noch die Sprache selbst zu be- trachten übrig, und wenn man hier deutliche Spu- ren fände, daß sie ein einzelner Mensch erfunden haben müßte; so gienge dadurch der vorhergehen- den Erd- und Menschenkunde, von dieser Seite, wieder viel von ihrer Warscheinlichkeit ab. Wir wollen sie daher auch sowohl überhaupt, als auch ins besondere, doch mehr nach der Natur, als phi- losophisch betrachten.
§. 101.
Wir müssen aber dabey gleich voraus setzen, daß unser Erfinder der Sprache, ein völlig sprach-
leerer
kunde, nach ſeiner eigenen, und freien Denkungs- art zu uͤberlegen, und ſeiner alten Lehre und Aus- legung, die oft ſelbſt dem Buchſtaben, oder den Woͤrtern Gewalt anthut, die natuͤrliche Warheit vorzuziehen, veranlaſſet werden koͤnne, will ich den Leſern zu beurtheilen, uͤberlaſſen.
§. 100. Die Sprachkunde an und vor ſich.
Doch iſt auch noch die Sprache ſelbſt zu be- trachten uͤbrig, und wenn man hier deutliche Spu- ren faͤnde, daß ſie ein einzelner Menſch erfunden haben muͤßte; ſo gienge dadurch der vorhergehen- den Erd- und Menſchenkunde, von dieſer Seite, wieder viel von ihrer Warſcheinlichkeit ab. Wir wollen ſie daher auch ſowohl uͤberhaupt, als auch ins beſondere, doch mehr nach der Natur, als phi- loſophiſch betrachten.
§. 101.
Wir muͤſſen aber dabey gleich voraus ſetzen, daß unſer Erfinder der Sprache, ein voͤllig ſprach-
leerer
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[76/0088]
kunde, nach ſeiner eigenen, und freien Denkungs-
art zu uͤberlegen, und ſeiner alten Lehre und Aus-
legung, die oft ſelbſt dem Buchſtaben, oder den
Woͤrtern Gewalt anthut, die natuͤrliche Warheit
vorzuziehen, veranlaſſet werden koͤnne, will ich den
Leſern zu beurtheilen, uͤberlaſſen.
§. 100.
Die Sprachkunde an und vor ſich.
Doch iſt auch noch die Sprache ſelbſt zu be-
trachten uͤbrig, und wenn man hier deutliche Spu-
ren faͤnde, daß ſie ein einzelner Menſch erfunden
haben muͤßte; ſo gienge dadurch der vorhergehen-
den Erd- und Menſchenkunde, von dieſer Seite,
wieder viel von ihrer Warſcheinlichkeit ab. Wir
wollen ſie daher auch ſowohl uͤberhaupt, als auch
ins beſondere, doch mehr nach der Natur, als phi-
loſophiſch betrachten.
§. 101.
Wir muͤſſen aber dabey gleich voraus ſetzen,
daß unſer Erfinder der Sprache, ein voͤllig ſprach-
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[Füchsel, Georg Christian]: Entwurf zu der ältesten Erd- und Menschengeschichte. Frankfurt u. a., 1773, S. 76. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fuechsel_entwurf_1773/88>, abgerufen am 03.03.2025.
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