zugleich die eigene Arten, der an jedem Ort vor- handenen Menschen davon ausschliessen?
§. 68.
Sollte man also nicht, wenn man den freyen Verstand zu Rathe zieht, davor halten, daß diese eigene Arten des Menschengeschlechts, die sich bis auf diese Zeit erhalten haben, eben so wie die an- dern besondern Arten der Thiere und Pflanzen, erhalten worden, und daß sie schon von je her ihre eigene Art gehabt haben müssen? ohne diese viele verschiedene Menschengestalten, von einem einzel- nen Stammvater, aus einem einzigen Plätzchen der Erde insgesamt herleiten zu wollen? wird man nicht geneigt seyn, jedem alten Lande gleich an- fänglich ein volles Volk, und keinen blosen Stamm- vater zu geben? so wenig man jedem Lande nur eine einzige Pflanze von jeder Art, und ein einzi- ges Pärchen von jeder Thierart wird geben mögen. Kann man wohl so ein Volk, und nach den vielen alten festen Ländern, die vielen Völker, ohne Sprache denken, und auf ihre Erfindung nachsin-
nen
zugleich die eigene Arten, der an jedem Ort vor- handenen Menſchen davon ausſchlieſſen?
§. 68.
Sollte man alſo nicht, wenn man den freyen Verſtand zu Rathe zieht, davor halten, daß dieſe eigene Arten des Menſchengeſchlechts, die ſich bis auf dieſe Zeit erhalten haben, eben ſo wie die an- dern beſondern Arten der Thiere und Pflanzen, erhalten worden, und daß ſie ſchon von je her ihre eigene Art gehabt haben muͤſſen? ohne dieſe viele verſchiedene Menſchengeſtalten, von einem einzel- nen Stammvater, aus einem einzigen Plaͤtzchen der Erde insgeſamt herleiten zu wollen? wird man nicht geneigt ſeyn, jedem alten Lande gleich an- faͤnglich ein volles Volk, und keinen bloſen Stamm- vater zu geben? ſo wenig man jedem Lande nur eine einzige Pflanze von jeder Art, und ein einzi- ges Paͤrchen von jeder Thierart wird geben moͤgen. Kann man wohl ſo ein Volk, und nach den vielen alten feſten Laͤndern, die vielen Voͤlker, ohne Sprache denken, und auf ihre Erfindung nachſin-
nen
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[52/0064]
zugleich die eigene Arten, der an jedem Ort vor-
handenen Menſchen davon ausſchlieſſen?
§. 68.
Sollte man alſo nicht, wenn man den freyen
Verſtand zu Rathe zieht, davor halten, daß dieſe
eigene Arten des Menſchengeſchlechts, die ſich bis
auf dieſe Zeit erhalten haben, eben ſo wie die an-
dern beſondern Arten der Thiere und Pflanzen,
erhalten worden, und daß ſie ſchon von je her ihre
eigene Art gehabt haben muͤſſen? ohne dieſe viele
verſchiedene Menſchengeſtalten, von einem einzel-
nen Stammvater, aus einem einzigen Plaͤtzchen
der Erde insgeſamt herleiten zu wollen? wird man
nicht geneigt ſeyn, jedem alten Lande gleich an-
faͤnglich ein volles Volk, und keinen bloſen Stamm-
vater zu geben? ſo wenig man jedem Lande nur
eine einzige Pflanze von jeder Art, und ein einzi-
ges Paͤrchen von jeder Thierart wird geben moͤgen.
Kann man wohl ſo ein Volk, und nach den vielen
alten feſten Laͤndern, die vielen Voͤlker, ohne
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[Füchsel, Georg Christian]: Entwurf zu der ältesten Erd- und Menschengeschichte. Frankfurt u. a., 1773, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fuechsel_entwurf_1773/64>, abgerufen am 03.03.2025.
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