thum zu sagen, an den Unterschied der ersten be- sondern Nahrung einiger jungen Thiere zu den- ken, in so ferne diese vor der Geburt, als Blut- artig, und nach der Geburt als Milch, von ihrer übrigen Nahrung, die sie lebenslang geniessen, mehr oder weniger abweicht; da hingegen die Pflanze vom Wurzelkeime an, beständig einerley genießet.
§. 315.
Nun glaube ich von der Fortzeugung dieses Obergeschlechts überhaupt, das Nöthige gesagt, und hinlänglich erwiesen zu haben, daß kein Thier weder aus sich selbst, noch durch einen einfachen Zeugungstrieb, und am allerwenigsten gleich in seiner vollständigen Grösse entspringe; sondern daß es im Kleinsten entweder durch zwey beson- dere Vorfahren, oder durch den doppelten Zeu- gungstrieb eines einzelnen Vorfahren, die Anla- ge zu seiner Gestalt bekomme; daß ferner keine Art von freyen Stücken sich mit einer andern, sondern allezeit mit seines gleichen begatte, ausser dem aber Bastarten erzeuge; daß endlich keine
Art,
thum zu ſagen, an den Unterſchied der erſten be- ſondern Nahrung einiger jungen Thiere zu den- ken, in ſo ferne dieſe vor der Geburt, als Blut- artig, und nach der Geburt als Milch, von ihrer uͤbrigen Nahrung, die ſie lebenslang genieſſen, mehr oder weniger abweicht; da hingegen die Pflanze vom Wurzelkeime an, beſtaͤndig einerley genießet.
§. 315.
Nun glaube ich von der Fortzeugung dieſes Obergeſchlechts uͤberhaupt, das Noͤthige geſagt, und hinlaͤnglich erwieſen zu haben, daß kein Thier weder aus ſich ſelbſt, noch durch einen einfachen Zeugungstrieb, und am allerwenigſten gleich in ſeiner vollſtaͤndigen Groͤſſe entſpringe; ſondern daß es im Kleinſten entweder durch zwey beſon- dere Vorfahren, oder durch den doppelten Zeu- gungstrieb eines einzelnen Vorfahren, die Anla- ge zu ſeiner Geſtalt bekomme; daß ferner keine Art von freyen Stuͤcken ſich mit einer andern, ſondern allezeit mit ſeines gleichen begatte, auſſer dem aber Baſtarten erzeuge; daß endlich keine
Art,
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thum zu ſagen, an den Unterſchied der erſten be-
ſondern Nahrung einiger jungen Thiere zu den-
ken, in ſo ferne dieſe vor der Geburt, als Blut-
artig, und nach der Geburt als Milch, von ihrer
uͤbrigen Nahrung, die ſie lebenslang genieſſen,
mehr oder weniger abweicht; da hingegen die
Pflanze vom Wurzelkeime an, beſtaͤndig einerley
genießet.
§. 315.
Nun glaube ich von der Fortzeugung dieſes
Obergeſchlechts uͤberhaupt, das Noͤthige geſagt,
und hinlaͤnglich erwieſen zu haben, daß kein Thier
weder aus ſich ſelbſt, noch durch einen einfachen
Zeugungstrieb, und am allerwenigſten gleich in
ſeiner vollſtaͤndigen Groͤſſe entſpringe; ſondern
daß es im Kleinſten entweder durch zwey beſon-
dere Vorfahren, oder durch den doppelten Zeu-
gungstrieb eines einzelnen Vorfahren, die Anla-
ge zu ſeiner Geſtalt bekomme; daß ferner keine
Art von freyen Stuͤcken ſich mit einer andern,
ſondern allezeit mit ſeines gleichen begatte, auſſer
dem aber Baſtarten erzeuge; daß endlich keine
Art,
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[Füchsel, Georg Christian]: Entwurf zu der ältesten Erd- und Menschengeschichte. Frankfurt u. a., 1773, S. 228. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fuechsel_entwurf_1773/240>, abgerufen am 21.02.2025.
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