lezeit gleich vollkommen, wie der Same der Ge- wächse. Denn es erhalten zwar viele Thierchen mit der Ausbrütung des Eyes, solche gleich voll- kommen, durch die Ausgeburt; hingegen viele bekommen sie nur zum ersten Theil im Ey, und ihrer Geburt, zum andern Theil aber müssen sie die letzte Ausbildung, wo ihre Fortzeugung erst statt findet, sich selbst durch ihre Verwandlung und den Puppenstand, wie z. B. die Raupen, u. a. m. verschaffen.
§. 314.
Bey allem diesem aber muß man die erste thie- rische Nahrung allezeit mit vor Augen haben, und sie mit der künftigen vergleichen. Denn die erste darf, als samenartig nur zur Entwickelung und Geburt behülflich seyn; die andere nach der Geburt muß schon stärker, doch noch leicht zu ver- dauen, und zum ersten Wachsthum dienlich seyn; die dritte und fernere muß noch stärkerer Art seyn. Doch wir brauchen nur, ohne viel von der ersten thierischen Nahrung, und dem jungen Wachs-
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lezeit gleich vollkommen, wie der Same der Ge- waͤchſe. Denn es erhalten zwar viele Thierchen mit der Ausbruͤtung des Eyes, ſolche gleich voll- kommen, durch die Ausgeburt; hingegen viele bekommen ſie nur zum erſten Theil im Ey, und ihrer Geburt, zum andern Theil aber muͤſſen ſie die letzte Ausbildung, wo ihre Fortzeugung erſt ſtatt findet, ſich ſelbſt durch ihre Verwandlung und den Puppenſtand, wie z. B. die Raupen, u. a. m. verſchaffen.
§. 314.
Bey allem dieſem aber muß man die erſte thie- riſche Nahrung allezeit mit vor Augen haben, und ſie mit der kuͤnftigen vergleichen. Denn die erſte darf, als ſamenartig nur zur Entwickelung und Geburt behuͤlflich ſeyn; die andere nach der Geburt muß ſchon ſtaͤrker, doch noch leicht zu ver- dauen, und zum erſten Wachsthum dienlich ſeyn; die dritte und fernere muß noch ſtaͤrkerer Art ſeyn. Doch wir brauchen nur, ohne viel von der erſten thieriſchen Nahrung, und dem jungen Wachs-
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lezeit gleich vollkommen, wie der Same der Ge-
waͤchſe. Denn es erhalten zwar viele Thierchen
mit der Ausbruͤtung des Eyes, ſolche gleich voll-
kommen, durch die Ausgeburt; hingegen viele
bekommen ſie nur zum erſten Theil im Ey, und
ihrer Geburt, zum andern Theil aber muͤſſen ſie
die letzte Ausbildung, wo ihre Fortzeugung erſt
ſtatt findet, ſich ſelbſt durch ihre Verwandlung
und den Puppenſtand, wie z. B. die Raupen,
u. a. m. verſchaffen.
§. 314.
Bey allem dieſem aber muß man die erſte thie-
riſche Nahrung allezeit mit vor Augen haben,
und ſie mit der kuͤnftigen vergleichen. Denn die
erſte darf, als ſamenartig nur zur Entwickelung
und Geburt behuͤlflich ſeyn; die andere nach der
Geburt muß ſchon ſtaͤrker, doch noch leicht zu ver-
dauen, und zum erſten Wachsthum dienlich ſeyn;
die dritte und fernere muß noch ſtaͤrkerer Art ſeyn.
Doch wir brauchen nur, ohne viel von der erſten
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[Füchsel, Georg Christian]: Entwurf zu der ältesten Erd- und Menschengeschichte. Frankfurt u. a., 1773, S. 227. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fuechsel_entwurf_1773/239>, abgerufen am 16.02.2025.
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