Nachtheil für die Begattung, abstehen können, wenn nur der Wind den Samenstaub, zur Frucht- blüthe führen kan. Diese Fähigkeit in der Ferne zu empfangen, war bey diesem Obergeschlechte, das seinen Ort nicht verändern kan, nöthig. Bey dem Thiergeschlechte hingegen nicht. Denn es kan sich eines zum andern bewegen; wie denn verschiedene, blos um die Zeit ihrer Begattung, flügen, und nach ihren Empfindungen ihres glei- chen, ausspühren.
§. 307.
Der Bau und die Gestalt der thierischen Zeu- gungstheile bey den Männchen und Weibchen, haben eine solche Verhältniß gegen einander, daß das Weibchen, das Zeugungsglied des Männ- chens meistens in sich nehmen kan, und bey der Begattung in sich nehmen muß. Bey den Pflan- zen ist dieses nicht so zu bemerken, denn sie em- pfangen meistens äusserlich; die Thiere hingegen innerlich; Fische und wenige andere ausgenom- men.
§. 308.
Nachtheil fuͤr die Begattung, abſtehen koͤnnen, wenn nur der Wind den Samenſtaub, zur Frucht- bluͤthe fuͤhren kan. Dieſe Faͤhigkeit in der Ferne zu empfangen, war bey dieſem Obergeſchlechte, das ſeinen Ort nicht veraͤndern kan, noͤthig. Bey dem Thiergeſchlechte hingegen nicht. Denn es kan ſich eines zum andern bewegen; wie denn verſchiedene, blos um die Zeit ihrer Begattung, fluͤgen, und nach ihren Empfindungen ihres glei- chen, ausſpuͤhren.
§. 307.
Der Bau und die Geſtalt der thieriſchen Zeu- gungstheile bey den Maͤnnchen und Weibchen, haben eine ſolche Verhaͤltniß gegen einander, daß das Weibchen, das Zeugungsglied des Maͤnn- chens meiſtens in ſich nehmen kan, und bey der Begattung in ſich nehmen muß. Bey den Pflan- zen iſt dieſes nicht ſo zu bemerken, denn ſie em- pfangen meiſtens aͤuſſerlich; die Thiere hingegen innerlich; Fiſche und wenige andere ausgenom- men.
§. 308.
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Nachtheil fuͤr die Begattung, abſtehen koͤnnen,
wenn nur der Wind den Samenſtaub, zur Frucht-
bluͤthe fuͤhren kan. Dieſe Faͤhigkeit in der Ferne
zu empfangen, war bey dieſem Obergeſchlechte,
das ſeinen Ort nicht veraͤndern kan, noͤthig. Bey
dem Thiergeſchlechte hingegen nicht. Denn es
kan ſich eines zum andern bewegen; wie denn
verſchiedene, blos um die Zeit ihrer Begattung,
fluͤgen, und nach ihren Empfindungen ihres glei-
chen, ausſpuͤhren.
§. 307.
Der Bau und die Geſtalt der thieriſchen Zeu-
gungstheile bey den Maͤnnchen und Weibchen,
haben eine ſolche Verhaͤltniß gegen einander, daß
das Weibchen, das Zeugungsglied des Maͤnn-
chens meiſtens in ſich nehmen kan, und bey der
Begattung in ſich nehmen muß. Bey den Pflan-
zen iſt dieſes nicht ſo zu bemerken, denn ſie em-
pfangen meiſtens aͤuſſerlich; die Thiere hingegen
innerlich; Fiſche und wenige andere ausgenom-
men.
§. 308.
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[Füchsel, Georg Christian]: Entwurf zu der ältesten Erd- und Menschengeschichte. Frankfurt u. a., 1773, S. 221. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fuechsel_entwurf_1773/233>, abgerufen am 16.02.2025.
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