wobey die ältesten und äussersten schon wieder entblößt waren, wie die jüngeren oder inneren jedes alten Meerschoses erst angelegt wurden; und auch durch die eingeflütheten Dinge, die von vorigen Ländern zeugen. Denn diese wechseln in ihren Arten so gut, als die Schichtgebirge, und beweisen dadurch, daß bald da, bald dort, ein Stück vom vorigen festen Lande, das andere Pflanzen nährte, entweder nur überschwemmt worden, oder gar zusammen gestürzt sey. Ge- nug, wenn man daraus sieht, daß schon damahls jede Gegend, so wie jetzt, ihre besondere Pflan- zen hegte.
§. 294.
Wäre nun die Erdkunde in diesem Stück schon so weit, daß wir die Erdschöse unserer festen Län- der und grossen Inseln, als vorige Meerschöse, sowohl nach ihren blossen Schichtgebirgen, als auch nach den eingeflütheten Merkmahlen der vo- rigen festen Länder, mit einander vergleichen könn- ten; so würden wir auch weiter gehen, und zu- gleich die Kräuterkunde der alten Erde, ja viel-
leicht
O 2
wobey die aͤlteſten und aͤuſſerſten ſchon wieder entbloͤßt waren, wie die juͤngeren oder inneren jedes alten Meerſchoſes erſt angelegt wurden; und auch durch die eingefluͤtheten Dinge, die von vorigen Laͤndern zeugen. Denn dieſe wechſeln in ihren Arten ſo gut, als die Schichtgebirge, und beweiſen dadurch, daß bald da, bald dort, ein Stuͤck vom vorigen feſten Lande, das andere Pflanzen naͤhrte, entweder nur uͤberſchwemmt worden, oder gar zuſammen geſtuͤrzt ſey. Ge- nug, wenn man daraus ſieht, daß ſchon damahls jede Gegend, ſo wie jetzt, ihre beſondere Pflan- zen hegte.
§. 294.
Waͤre nun die Erdkunde in dieſem Stuͤck ſchon ſo weit, daß wir die Erdſchoͤſe unſerer feſten Laͤn- der und groſſen Inſeln, als vorige Meerſchoͤſe, ſowohl nach ihren bloſſen Schichtgebirgen, als auch nach den eingefluͤtheten Merkmahlen der vo- rigen feſten Laͤnder, mit einander vergleichen koͤnn- ten; ſo wuͤrden wir auch weiter gehen, und zu- gleich die Kraͤuterkunde der alten Erde, ja viel-
leicht
O 2
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0223"n="211"/>
wobey die aͤlteſten und aͤuſſerſten ſchon wieder<lb/>
entbloͤßt waren, wie die juͤngeren oder inneren<lb/>
jedes alten Meerſchoſes erſt angelegt wurden;<lb/>
und auch durch die eingefluͤtheten Dinge, die von<lb/>
vorigen Laͤndern zeugen. Denn dieſe wechſeln in<lb/>
ihren Arten ſo gut, als die Schichtgebirge, und<lb/>
beweiſen dadurch, daß bald da, bald dort, ein<lb/>
Stuͤck vom vorigen feſten Lande, das andere<lb/>
Pflanzen naͤhrte, entweder nur uͤberſchwemmt<lb/>
worden, oder gar zuſammen geſtuͤrzt ſey. Ge-<lb/>
nug, wenn man daraus ſieht, daß ſchon damahls<lb/>
jede Gegend, ſo wie jetzt, ihre beſondere Pflan-<lb/>
zen hegte.</p></div><lb/><divn="2"><head>§. 294.</head><lb/><p>Waͤre nun die Erdkunde in dieſem Stuͤck ſchon<lb/>ſo weit, daß wir die Erdſchoͤſe unſerer feſten Laͤn-<lb/>
der und groſſen Inſeln, als vorige Meerſchoͤſe,<lb/>ſowohl nach ihren bloſſen Schichtgebirgen, als<lb/>
auch nach den eingefluͤtheten Merkmahlen der vo-<lb/>
rigen feſten Laͤnder, mit einander vergleichen koͤnn-<lb/>
ten; ſo wuͤrden wir auch weiter gehen, und zu-<lb/>
gleich die Kraͤuterkunde der alten Erde, ja viel-<lb/><fwplace="bottom"type="sig">O 2</fw><fwplace="bottom"type="catch">leicht</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[211/0223]
wobey die aͤlteſten und aͤuſſerſten ſchon wieder
entbloͤßt waren, wie die juͤngeren oder inneren
jedes alten Meerſchoſes erſt angelegt wurden;
und auch durch die eingefluͤtheten Dinge, die von
vorigen Laͤndern zeugen. Denn dieſe wechſeln in
ihren Arten ſo gut, als die Schichtgebirge, und
beweiſen dadurch, daß bald da, bald dort, ein
Stuͤck vom vorigen feſten Lande, das andere
Pflanzen naͤhrte, entweder nur uͤberſchwemmt
worden, oder gar zuſammen geſtuͤrzt ſey. Ge-
nug, wenn man daraus ſieht, daß ſchon damahls
jede Gegend, ſo wie jetzt, ihre beſondere Pflan-
zen hegte.
§. 294.
Waͤre nun die Erdkunde in dieſem Stuͤck ſchon
ſo weit, daß wir die Erdſchoͤſe unſerer feſten Laͤn-
der und groſſen Inſeln, als vorige Meerſchoͤſe,
ſowohl nach ihren bloſſen Schichtgebirgen, als
auch nach den eingefluͤtheten Merkmahlen der vo-
rigen feſten Laͤnder, mit einander vergleichen koͤnn-
ten; ſo wuͤrden wir auch weiter gehen, und zu-
gleich die Kraͤuterkunde der alten Erde, ja viel-
leicht
O 2
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[Füchsel, Georg Christian]: Entwurf zu der ältesten Erd- und Menschengeschichte. Frankfurt u. a., 1773, S. 211. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fuechsel_entwurf_1773/223>, abgerufen am 16.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.