hervorbringen kann; so können wir auch wohl sicher schliessen, daß auch schon ehemahls, auf den alten festen Ländern diese Gatten nicht weit von einander haben stehen müssen, wenn der be- nachbarte Meergrund, bey seiner Entblössung, damit hat bepflanzt werden sollen.
§. 288.
Da ferner aus der Trägheit dieser und aller übrigen Samen, die keine Flügel haben, daß sie der Wind sehr weit fortführen könnte, folgt: daß solche nicht weiter, als auf dem nächsten Strich dieses entblößten Meergrundes, wohin sie durch Regenbäche, oder als Thierfutter gelangen konn- ten, sich haben anpflanzen, und nur durch ausser- ordentliche Vorfälle, über die entfernten Erd- theile ausbreiten können.
§. 289.
So ist auch nicht zu leugnen, daß wenn sonst ein Erdstrich seine eigene Pflanzenarten hatte, sol- che das angränzende neue Land des Meergrundes
eben
hervorbringen kann; ſo koͤnnen wir auch wohl ſicher ſchlieſſen, daß auch ſchon ehemahls, auf den alten feſten Laͤndern dieſe Gatten nicht weit von einander haben ſtehen muͤſſen, wenn der be- nachbarte Meergrund, bey ſeiner Entbloͤſſung, damit hat bepflanzt werden ſollen.
§. 288.
Da ferner aus der Traͤgheit dieſer und aller uͤbrigen Samen, die keine Fluͤgel haben, daß ſie der Wind ſehr weit fortfuͤhren koͤnnte, folgt: daß ſolche nicht weiter, als auf dem naͤchſten Strich dieſes entbloͤßten Meergrundes, wohin ſie durch Regenbaͤche, oder als Thierfutter gelangen konn- ten, ſich haben anpflanzen, und nur durch auſſer- ordentliche Vorfaͤlle, uͤber die entfernten Erd- theile ausbreiten koͤnnen.
§. 289.
So iſt auch nicht zu leugnen, daß wenn ſonſt ein Erdſtrich ſeine eigene Pflanzenarten hatte, ſol- che das angraͤnzende neue Land des Meergrundes
eben
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[206/0218]
hervorbringen kann; ſo koͤnnen wir auch wohl
ſicher ſchlieſſen, daß auch ſchon ehemahls, auf
den alten feſten Laͤndern dieſe Gatten nicht weit
von einander haben ſtehen muͤſſen, wenn der be-
nachbarte Meergrund, bey ſeiner Entbloͤſſung,
damit hat bepflanzt werden ſollen.
§. 288.
Da ferner aus der Traͤgheit dieſer und aller
uͤbrigen Samen, die keine Fluͤgel haben, daß ſie
der Wind ſehr weit fortfuͤhren koͤnnte, folgt: daß
ſolche nicht weiter, als auf dem naͤchſten Strich
dieſes entbloͤßten Meergrundes, wohin ſie durch
Regenbaͤche, oder als Thierfutter gelangen konn-
ten, ſich haben anpflanzen, und nur durch auſſer-
ordentliche Vorfaͤlle, uͤber die entfernten Erd-
theile ausbreiten koͤnnen.
§. 289.
So iſt auch nicht zu leugnen, daß wenn ſonſt
ein Erdſtrich ſeine eigene Pflanzenarten hatte, ſol-
che das angraͤnzende neue Land des Meergrundes
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[Füchsel, Georg Christian]: Entwurf zu der ältesten Erd- und Menschengeschichte. Frankfurt u. a., 1773, S. 206. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fuechsel_entwurf_1773/218>, abgerufen am 03.03.2025.
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