te also die ähnlichen Hälften oder Gatten von ei- nerley Geschlecht, eine Gattenschaft, oder das eine Untergeschlecht nennen. Solches findet auch bey den zweyfachen ähnlichen Blüthen, und bey den verschiedenen Blüthentheilen der Zwitter statt.
§. 284.
Weil nun das Weibchen, wenn ihm sein Männchen fehlt, höchstens nur taube Hülsen und leere Mutterkuchen, oder Früchte, statt eines vollkommenen Samens hervorbringt, und diese Hülsen dem ungeachtet doch schon die äussere Ge- stalt des guten Samens haben; der männliche Blüthenstaub hingegen ein umher fliegender, und mit der weiblichen Hülfe verglichen, unförmlicher zarter Körper ist, der nach seinem noch flüchtige- ren Duft vielmehr den inneren Raum der Hülse, oder ihr Geäder auszufüllen, und den Entwurf der Hülse auszuzeichnen, hernach aber den Trieb der Saftröhren anzuregen, vermag: so folgt hier- aus, daß die äussere und innere, doch leere und unbewegte Gestalt des Samens, oder das Be-
hältniß,
te alſo die aͤhnlichen Haͤlften oder Gatten von ei- nerley Geſchlecht, eine Gattenſchaft, oder das eine Untergeſchlecht nennen. Solches findet auch bey den zweyfachen aͤhnlichen Bluͤthen, und bey den verſchiedenen Bluͤthentheilen der Zwitter ſtatt.
§. 284.
Weil nun das Weibchen, wenn ihm ſein Maͤnnchen fehlt, hoͤchſtens nur taube Huͤlſen und leere Mutterkuchen, oder Fruͤchte, ſtatt eines vollkommenen Samens hervorbringt, und dieſe Huͤlſen dem ungeachtet doch ſchon die aͤuſſere Ge- ſtalt des guten Samens haben; der maͤnnliche Bluͤthenſtaub hingegen ein umher fliegender, und mit der weiblichen Huͤlfe verglichen, unfoͤrmlicher zarter Koͤrper iſt, der nach ſeinem noch fluͤchtige- ren Duft vielmehr den inneren Raum der Huͤlſe, oder ihr Geaͤder auszufuͤllen, und den Entwurf der Huͤlſe auszuzeichnen, hernach aber den Trieb der Saftroͤhren anzuregen, vermag: ſo folgt hier- aus, daß die aͤuſſere und innere, doch leere und unbewegte Geſtalt des Samens, oder das Be-
haͤltniß,
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbn="203"facs="#f0215"/>
te alſo die aͤhnlichen Haͤlften oder Gatten von ei-<lb/>
nerley Geſchlecht, eine Gattenſchaft, oder das<lb/>
eine Untergeſchlecht nennen. Solches findet auch<lb/>
bey den zweyfachen aͤhnlichen Bluͤthen, und bey<lb/>
den verſchiedenen Bluͤthentheilen der Zwitter ſtatt.</p></div><lb/><divn="2"><head>§. 284.</head><lb/><p>Weil nun das Weibchen, wenn ihm ſein<lb/>
Maͤnnchen fehlt, hoͤchſtens nur taube Huͤlſen und<lb/>
leere Mutterkuchen, oder Fruͤchte, ſtatt eines<lb/>
vollkommenen Samens hervorbringt, und dieſe<lb/>
Huͤlſen dem ungeachtet doch ſchon die aͤuſſere Ge-<lb/>ſtalt des guten Samens haben; der maͤnnliche<lb/>
Bluͤthenſtaub hingegen ein umher fliegender, und<lb/>
mit der weiblichen Huͤlfe verglichen, unfoͤrmlicher<lb/>
zarter Koͤrper iſt, der nach ſeinem noch fluͤchtige-<lb/>
ren Duft vielmehr den inneren Raum der Huͤlſe,<lb/>
oder ihr Geaͤder auszufuͤllen, und den Entwurf<lb/>
der Huͤlſe auszuzeichnen, hernach aber den Trieb<lb/>
der Saftroͤhren anzuregen, vermag: ſo folgt hier-<lb/>
aus, daß die aͤuſſere und innere, doch leere und<lb/>
unbewegte Geſtalt des Samens, oder das Be-<lb/><fwtype="catch"place="bottom">haͤltniß,</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[203/0215]
te alſo die aͤhnlichen Haͤlften oder Gatten von ei-
nerley Geſchlecht, eine Gattenſchaft, oder das
eine Untergeſchlecht nennen. Solches findet auch
bey den zweyfachen aͤhnlichen Bluͤthen, und bey
den verſchiedenen Bluͤthentheilen der Zwitter ſtatt.
§. 284.
Weil nun das Weibchen, wenn ihm ſein
Maͤnnchen fehlt, hoͤchſtens nur taube Huͤlſen und
leere Mutterkuchen, oder Fruͤchte, ſtatt eines
vollkommenen Samens hervorbringt, und dieſe
Huͤlſen dem ungeachtet doch ſchon die aͤuſſere Ge-
ſtalt des guten Samens haben; der maͤnnliche
Bluͤthenſtaub hingegen ein umher fliegender, und
mit der weiblichen Huͤlfe verglichen, unfoͤrmlicher
zarter Koͤrper iſt, der nach ſeinem noch fluͤchtige-
ren Duft vielmehr den inneren Raum der Huͤlſe,
oder ihr Geaͤder auszufuͤllen, und den Entwurf
der Huͤlſe auszuzeichnen, hernach aber den Trieb
der Saftroͤhren anzuregen, vermag: ſo folgt hier-
aus, daß die aͤuſſere und innere, doch leere und
unbewegte Geſtalt des Samens, oder das Be-
haͤltniß,
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[Füchsel, Georg Christian]: Entwurf zu der ältesten Erd- und Menschengeschichte. Frankfurt u. a., 1773, S. 203. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fuechsel_entwurf_1773/215>, abgerufen am 03.03.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.