So fern nun die kleine Nachfolgerinnen dieser drey Blätter, als Theile ihres Grossen, oder Hauptganzen, dennoch schon wieder ein ähnliches Ganze der Gestalt nach vorstellen; so treffen wir hierbey noch einige Aehnlichkeit mit den Salzen, von denen sich auch das kleinste Theilchen, schon die förmliche Gestalt seines grossen Ganzen ge- ben kann, an. Doch wird hier in allen drey Fäl- len, zum Wohlstande dieser kleinen Nachkommen, mehr freye Luft und Licht, als bey den Salzen er- fordert, wie jedem Landmann so gut, als dem Kunstgärtner, aus der Wartung der Pflanzen bekannt ist.
§. 273.
Daher kann man den Schluß machen, daß sich der Ursprung dieses Obergeschlechts, man setze, welchen man wolle, auf unserer Erde, nicht eher noch anders behaupten lasse, als nachdem schon Luft und Licht ihre Oberfläche überströmte; es sey nun Licht, wie jetzt, oder anders beschaffen gewe- sen. Ohne diese beyde läßt sich weder der Ur-
sprung
N 2
§. 272.
So fern nun die kleine Nachfolgerinnen dieſer drey Blaͤtter, als Theile ihres Groſſen, oder Hauptganzen, dennoch ſchon wieder ein aͤhnliches Ganze der Geſtalt nach vorſtellen; ſo treffen wir hierbey noch einige Aehnlichkeit mit den Salzen, von denen ſich auch das kleinſte Theilchen, ſchon die foͤrmliche Geſtalt ſeines groſſen Ganzen ge- ben kann, an. Doch wird hier in allen drey Faͤl- len, zum Wohlſtande dieſer kleinen Nachkommen, mehr freye Luft und Licht, als bey den Salzen er- fordert, wie jedem Landmann ſo gut, als dem Kunſtgaͤrtner, aus der Wartung der Pflanzen bekannt iſt.
§. 273.
Daher kann man den Schluß machen, daß ſich der Urſprung dieſes Obergeſchlechts, man ſetze, welchen man wolle, auf unſerer Erde, nicht eher noch anders behaupten laſſe, als nachdem ſchon Luft und Licht ihre Oberflaͤche uͤberſtroͤmte; es ſey nun Licht, wie jetzt, oder anders beſchaffen gewe- ſen. Ohne dieſe beyde laͤßt ſich weder der Ur-
ſprung
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§. 272.
So fern nun die kleine Nachfolgerinnen dieſer
drey Blaͤtter, als Theile ihres Groſſen, oder
Hauptganzen, dennoch ſchon wieder ein aͤhnliches
Ganze der Geſtalt nach vorſtellen; ſo treffen wir
hierbey noch einige Aehnlichkeit mit den Salzen,
von denen ſich auch das kleinſte Theilchen, ſchon
die foͤrmliche Geſtalt ſeines groſſen Ganzen ge-
ben kann, an. Doch wird hier in allen drey Faͤl-
len, zum Wohlſtande dieſer kleinen Nachkommen,
mehr freye Luft und Licht, als bey den Salzen er-
fordert, wie jedem Landmann ſo gut, als dem
Kunſtgaͤrtner, aus der Wartung der Pflanzen
bekannt iſt.
§. 273.
Daher kann man den Schluß machen, daß ſich
der Urſprung dieſes Obergeſchlechts, man ſetze,
welchen man wolle, auf unſerer Erde, nicht eher
noch anders behaupten laſſe, als nachdem ſchon
Luft und Licht ihre Oberflaͤche uͤberſtroͤmte; es ſey
nun Licht, wie jetzt, oder anders beſchaffen gewe-
ſen. Ohne dieſe beyde laͤßt ſich weder der Ur-
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[Füchsel, Georg Christian]: Entwurf zu der ältesten Erd- und Menschengeschichte. Frankfurt u. a., 1773, S. 195. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fuechsel_entwurf_1773/207>, abgerufen am 03.07.2024.
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