bey; und so weit dieses bey verschiedenen Men- schen verschieden ist, geben wir ihnen auch ver- schiedene Naturen.
§. 157.
Aus eben dem Grunde räumen wir nicht allein Thieren und Pflanzen, sondern auch allen Erd- körpern, sie mögen fest oder flüßig seyn, eine Na- tur ein.
§. 158.
Weil sich aber dieses auf unser Geräthe, Werk- zeuge und Kunstwerke nicht anwenden läßt, in- dem sie, als solche betrachtet, keine Veränderun- gen vor sich hervor bringen können; so sprechen wir ihnen auch in dieser Absicht die Natur ab.
§. 159.
Wenn uns also diejenigen Veränderungen, die ihren Grund in den Dingen selbst haben, und in verschiedenen Dingen verschieden sind, veranlas- sen, den Dingen eine Natur beyzulegen, und kei- ne Veränderung ohne eine verändernde Kraft hervorgebracht werden kann: so muß wohl die
Natur
bey; und ſo weit dieſes bey verſchiedenen Men- ſchen verſchieden iſt, geben wir ihnen auch ver- ſchiedene Naturen.
§. 157.
Aus eben dem Grunde raͤumen wir nicht allein Thieren und Pflanzen, ſondern auch allen Erd- koͤrpern, ſie moͤgen feſt oder fluͤßig ſeyn, eine Na- tur ein.
§. 158.
Weil ſich aber dieſes auf unſer Geraͤthe, Werk- zeuge und Kunſtwerke nicht anwenden laͤßt, in- dem ſie, als ſolche betrachtet, keine Veraͤnderun- gen vor ſich hervor bringen koͤnnen; ſo ſprechen wir ihnen auch in dieſer Abſicht die Natur ab.
§. 159.
Wenn uns alſo diejenigen Veraͤnderungen, die ihren Grund in den Dingen ſelbſt haben, und in verſchiedenen Dingen verſchieden ſind, veranlaſ- ſen, den Dingen eine Natur beyzulegen, und kei- ne Veraͤnderung ohne eine veraͤndernde Kraft hervorgebracht werden kann: ſo muß wohl die
Natur
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[118/0130]
bey; und ſo weit dieſes bey verſchiedenen Men-
ſchen verſchieden iſt, geben wir ihnen auch ver-
ſchiedene Naturen.
§. 157.
Aus eben dem Grunde raͤumen wir nicht allein
Thieren und Pflanzen, ſondern auch allen Erd-
koͤrpern, ſie moͤgen feſt oder fluͤßig ſeyn, eine Na-
tur ein.
§. 158.
Weil ſich aber dieſes auf unſer Geraͤthe, Werk-
zeuge und Kunſtwerke nicht anwenden laͤßt, in-
dem ſie, als ſolche betrachtet, keine Veraͤnderun-
gen vor ſich hervor bringen koͤnnen; ſo ſprechen
wir ihnen auch in dieſer Abſicht die Natur ab.
§. 159.
Wenn uns alſo diejenigen Veraͤnderungen, die
ihren Grund in den Dingen ſelbſt haben, und in
verſchiedenen Dingen verſchieden ſind, veranlaſ-
ſen, den Dingen eine Natur beyzulegen, und kei-
ne Veraͤnderung ohne eine veraͤndernde Kraft
hervorgebracht werden kann: ſo muß wohl die
Natur
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[Füchsel, Georg Christian]: Entwurf zu der ältesten Erd- und Menschengeschichte. Frankfurt u. a., 1773, S. 118. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fuechsel_entwurf_1773/130>, abgerufen am 03.03.2025.
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