Frölich, Henriette: Virginia oder die Kolonie von Kentucky. Bd. 2. Hrsg. v. Jerta. Berlin, 1820.nem Geiste willkommen. Zwar schüttelt er oft nem Geiſte willkommen. Zwar ſchuͤttelt er oft <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0020" n="12"/> nem Geiſte willkommen. Zwar ſchuͤttelt er oft<lb/> ungeduldig die Schwingen, und will mich hin<lb/> ziehen und tragen, zu jener erhabenen Bundes-<lb/> ſtadt, wo ſich das neue Kapitolium baut, zu<lb/> Schutz und Huth der koͤſtlichen Freiheit. Aber<lb/> ach! die Gothen aus Albion, haben Frevlerhaͤnde,<lb/> an die entſtehenden Heiligthuͤmer gelegt, und wei-<lb/> len noch immer in die Naͤhe. Tief wird dieß<lb/> hier empfunden, doch hofft man bald den Frieden<lb/> hergeſtellt zu ſehn, und die empfangenen Wun-<lb/> den zu heilen. Wie aber auch Europa ſich dage-<lb/> gen ſtraͤuben mag, die neue Welt wird, in kur-<lb/> zen, zur rieſenſtarken Manneskraft gelangen,<lb/> und wehe Europa, wenn ſie jemahls den Gedan-<lb/> ken faßt, die Beleidigungen zu raͤchen, welche<lb/> ihre Kindheit erfuhr. Nicht der Norden allein<lb/> iſt frei, auch im Suͤden ſchuͤttelt man die uͤber-<lb/> ſeeiſchen Ketten ab. Wenige Jahre noch, und<lb/> das Panier der Freiheit weht von der Hudſons-<lb/> bay bis zur Magellaniſchen Meerenge, und un-<lb/> ter ſeinem Schatten bluͤhen Wiſſenſchaften und<lb/> Kuͤnſte, aus allen uͤbrigen Weltgegenden dahin<lb/> verpflanzt.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [12/0020]
nem Geiſte willkommen. Zwar ſchuͤttelt er oft
ungeduldig die Schwingen, und will mich hin
ziehen und tragen, zu jener erhabenen Bundes-
ſtadt, wo ſich das neue Kapitolium baut, zu
Schutz und Huth der koͤſtlichen Freiheit. Aber
ach! die Gothen aus Albion, haben Frevlerhaͤnde,
an die entſtehenden Heiligthuͤmer gelegt, und wei-
len noch immer in die Naͤhe. Tief wird dieß
hier empfunden, doch hofft man bald den Frieden
hergeſtellt zu ſehn, und die empfangenen Wun-
den zu heilen. Wie aber auch Europa ſich dage-
gen ſtraͤuben mag, die neue Welt wird, in kur-
zen, zur rieſenſtarken Manneskraft gelangen,
und wehe Europa, wenn ſie jemahls den Gedan-
ken faßt, die Beleidigungen zu raͤchen, welche
ihre Kindheit erfuhr. Nicht der Norden allein
iſt frei, auch im Suͤden ſchuͤttelt man die uͤber-
ſeeiſchen Ketten ab. Wenige Jahre noch, und
das Panier der Freiheit weht von der Hudſons-
bay bis zur Magellaniſchen Meerenge, und un-
ter ſeinem Schatten bluͤhen Wiſſenſchaften und
Kuͤnſte, aus allen uͤbrigen Weltgegenden dahin
verpflanzt.
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