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Frölich, Henriette: Virginia oder die Kolonie von Kentucky. Bd. 2. Hrsg. v. Jerta. Berlin, 1820.

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mich ihr auf das angelegentlichste empfohlen;
sie liebt ihren Bruder über Alles, und er
verdient es in der That. Wenn ich ihn in die-
sen Umgebungen betrachte, so stellt er sich als
eine schöne fremde Erscheinung dar, und man
bemerkt nur an der Liebe, womit ihn Alle um-
fassen, und womit er Allen begegnet, daß er
Sohn des Hauses ist. Die ganze Familie macht
die Bemerkung, daß er dieß Mahl heiterer als
jemahls von seiner Reise heimgekehrt sey, und
man scheint sich dabei, fast mit einer Art von
Dankbarkeit, gegen mich zu neigen, was mich
etwas verlegen macht. Seit einigen Tagen hat
sich die Scene um etwas verändert, und macht
eine eigene Wirkung auf mich.

Jch fand es, nachdem ich gehörig Bescheid
zu wissen glaubte, für gut, eines Morgens mich
mit dem Jnhalte des bewußten Kästchens zu Vater
Ellison auf das Comptoir zu begeben, um sol-
chen bei seiner Ehrlichkeit und Jndustrie unter
zu bringen. Er war überrascht, und nahm mich
recht wohlbehaglich auf. Eine volle Stunde
unterhielt er mich von den verschiedenen Fonds,
in welchen die Gelder, mit ansehnlichem Vortheil,

mich ihr auf das angelegentlichſte empfohlen;
ſie liebt ihren Bruder uͤber Alles, und er
verdient es in der That. Wenn ich ihn in die-
ſen Umgebungen betrachte, ſo ſtellt er ſich als
eine ſchoͤne fremde Erſcheinung dar, und man
bemerkt nur an der Liebe, womit ihn Alle um-
faſſen, und womit er Allen begegnet, daß er
Sohn des Hauſes iſt. Die ganze Familie macht
die Bemerkung, daß er dieß Mahl heiterer als
jemahls von ſeiner Reiſe heimgekehrt ſey, und
man ſcheint ſich dabei, faſt mit einer Art von
Dankbarkeit, gegen mich zu neigen, was mich
etwas verlegen macht. Seit einigen Tagen hat
ſich die Scene um etwas veraͤndert, und macht
eine eigene Wirkung auf mich.

Jch fand es, nachdem ich gehoͤrig Beſcheid
zu wiſſen glaubte, fuͤr gut, eines Morgens mich
mit dem Jnhalte des bewußten Kaͤſtchens zu Vater
Elliſon auf das Comptoir zu begeben, um ſol-
chen bei ſeiner Ehrlichkeit und Jnduſtrie unter
zu bringen. Er war uͤberraſcht, und nahm mich
recht wohlbehaglich auf. Eine volle Stunde
unterhielt er mich von den verſchiedenen Fonds,
in welchen die Gelder, mit anſehnlichem Vortheil,

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[7/0015] mich ihr auf das angelegentlichſte empfohlen; ſie liebt ihren Bruder uͤber Alles, und er verdient es in der That. Wenn ich ihn in die- ſen Umgebungen betrachte, ſo ſtellt er ſich als eine ſchoͤne fremde Erſcheinung dar, und man bemerkt nur an der Liebe, womit ihn Alle um- faſſen, und womit er Allen begegnet, daß er Sohn des Hauſes iſt. Die ganze Familie macht die Bemerkung, daß er dieß Mahl heiterer als jemahls von ſeiner Reiſe heimgekehrt ſey, und man ſcheint ſich dabei, faſt mit einer Art von Dankbarkeit, gegen mich zu neigen, was mich etwas verlegen macht. Seit einigen Tagen hat ſich die Scene um etwas veraͤndert, und macht eine eigene Wirkung auf mich. Jch fand es, nachdem ich gehoͤrig Beſcheid zu wiſſen glaubte, fuͤr gut, eines Morgens mich mit dem Jnhalte des bewußten Kaͤſtchens zu Vater Elliſon auf das Comptoir zu begeben, um ſol- chen bei ſeiner Ehrlichkeit und Jnduſtrie unter zu bringen. Er war uͤberraſcht, und nahm mich recht wohlbehaglich auf. Eine volle Stunde unterhielt er mich von den verſchiedenen Fonds, in welchen die Gelder, mit anſehnlichem Vortheil,

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Zitationshilfe: Frölich, Henriette: Virginia oder die Kolonie von Kentucky. Bd. 2. Hrsg. v. Jerta. Berlin, 1820, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/froelich_virginia02_1820/15>, abgerufen am 27.11.2024.