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Frölich, Henriette: Virginia oder die Kolonie von Kentucky. Bd. 2. Hrsg. v. Jerta. Berlin, 1820.

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Die Reiseanstalten sind vollendet, ich muß
diese Blätter schließen. So lebe denn wohl,
meine traute Adele! Der Himmel überschütte
Dich mit so viel Glückseligkeit, als Dein gäh-
rendes Europa, Dein, mit sich selbst zerfalle-
nes, Frankreich Dir nur bieten kann. Gedenke
meiner oft, Du Gute! Du kannst es ohne
Sorgen um mein Geschick. Freundlich lächelt mir
die lange Zukunft entgegen, wie mich jede Mor-
gensonne freundlich begrüßt. Nur in Kentucky's
Hainen säuselt ewiger Friede nur am Schawanoe
herrscht süße Ruhe. O, lebte mein hochherzi-
ger Vater, lebte mein guter Emil mit uns un-
ter diesen Palmen, kein Seufzer würde je-
mahls meinen Busen heben! Doch sie wandeln
unter den himmlischen Palmen, und harren
freundlich auf uns. Mucius, mein theurer
Mucius ist mir Ersatz für alles! er grüßt
Dich tausend Mahl, der herrliche Mensch.
O könnte ich ihn Dir so ganz schildern, wie
er ist! so groß und hehr, so lieb und gut. Er
trägt das Schicksal einer Welt in seiner Brust,
und ist doch nur Gatte, nur Freund; an
Geist vielleicht der Erste unter unseren Gefähr-

Die Reiſeanſtalten ſind vollendet, ich muß
dieſe Blaͤtter ſchließen. So lebe denn wohl,
meine traute Adele! Der Himmel uͤberſchuͤtte
Dich mit ſo viel Gluͤckſeligkeit, als Dein gaͤh-
rendes Europa, Dein, mit ſich ſelbſt zerfalle-
nes, Frankreich Dir nur bieten kann. Gedenke
meiner oft, Du Gute! Du kannſt es ohne
Sorgen um mein Geſchick. Freundlich laͤchelt mir
die lange Zukunft entgegen, wie mich jede Mor-
genſonne freundlich begruͤßt. Nur in Kentucky’s
Hainen ſaͤuſelt ewiger Friede nur am Schawanoe
herrſcht ſuͤße Ruhe. O, lebte mein hochherzi-
ger Vater, lebte mein guter Emil mit uns un-
ter dieſen Palmen, kein Seufzer wuͤrde je-
mahls meinen Buſen heben! Doch ſie wandeln
unter den himmliſchen Palmen, und harren
freundlich auf uns. Mucius, mein theurer
Mucius iſt mir Erſatz fuͤr alles! er gruͤßt
Dich tauſend Mahl, der herrliche Menſch.
O koͤnnte ich ihn Dir ſo ganz ſchildern, wie
er iſt! ſo groß und hehr, ſo lieb und gut. Er
traͤgt das Schickſal einer Welt in ſeiner Bruſt,
und iſt doch nur Gatte, nur Freund; an
Geiſt vielleicht der Erſte unter unſeren Gefaͤhr-

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[132/0142] Die Reiſeanſtalten ſind vollendet, ich muß dieſe Blaͤtter ſchließen. So lebe denn wohl, meine traute Adele! Der Himmel uͤberſchuͤtte Dich mit ſo viel Gluͤckſeligkeit, als Dein gaͤh- rendes Europa, Dein, mit ſich ſelbſt zerfalle- nes, Frankreich Dir nur bieten kann. Gedenke meiner oft, Du Gute! Du kannſt es ohne Sorgen um mein Geſchick. Freundlich laͤchelt mir die lange Zukunft entgegen, wie mich jede Mor- genſonne freundlich begruͤßt. Nur in Kentucky’s Hainen ſaͤuſelt ewiger Friede nur am Schawanoe herrſcht ſuͤße Ruhe. O, lebte mein hochherzi- ger Vater, lebte mein guter Emil mit uns un- ter dieſen Palmen, kein Seufzer wuͤrde je- mahls meinen Buſen heben! Doch ſie wandeln unter den himmliſchen Palmen, und harren freundlich auf uns. Mucius, mein theurer Mucius iſt mir Erſatz fuͤr alles! er gruͤßt Dich tauſend Mahl, der herrliche Menſch. O koͤnnte ich ihn Dir ſo ganz ſchildern, wie er iſt! ſo groß und hehr, ſo lieb und gut. Er traͤgt das Schickſal einer Welt in ſeiner Bruſt, und iſt doch nur Gatte, nur Freund; an Geiſt vielleicht der Erſte unter unſeren Gefaͤhr-

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Zitationshilfe: Frölich, Henriette: Virginia oder die Kolonie von Kentucky. Bd. 2. Hrsg. v. Jerta. Berlin, 1820, S. 132. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/froelich_virginia02_1820/142>, abgerufen am 09.11.2024.