schlechte den Untergang drohten. Salvito ließ sich mit ihnen, über diesen Gegenstand, mit Johns Hülfe, in ein langes Gespräch ein. Er suchte ihnen den Nutzen, der Kuhblattern-Jmpfung begreif- lich zu machen, und ließ sie die Narben sehen, welche wir fast alle davon an den Armen tragen. Die Sache schien ihnen am Ende ein zu leuchten, und auf Salvitos Zureden, entschlossen sich ei- nige der jüngern, und die Weiber, welche diese Krankheit noch nicht gehabt hatten, sich impfen zu lassen. Salvito trug, aus löblicher Vorsicht, ein Gläschen mit Lymphe und das nöthige Jmpfgeräth bei sich. Ehe wir Abschied nahmen, um den Fluß weiter hinauf zu fahren, versprachen wir ihnen, auf dem Rückwege hier wieder anzulegen, und ließen uns dagegen das Wort von ihnen geben, sich alsdann wieder einzufinden, und sowohl alle Kinder ihres Stammes, als auch die Erwachsenen, welche die Krankheit noch nicht gehabt hatten, mit bringen zu wollen. Auf unsrer Fahrt belustigte uns der Fischfang einige Stunden, auch schossen die Jäger mehrere Wasservögel; um Mittag landeten wir, das Mahl zu bereiten, und schiff-
ſchlechte den Untergang drohten. Salvito ließ ſich mit ihnen, uͤber dieſen Gegenſtand, mit Johns Huͤlfe, in ein langes Geſpraͤch ein. Er ſuchte ihnen den Nutzen, der Kuhblattern-Jmpfung begreif- lich zu machen, und ließ ſie die Narben ſehen, welche wir faſt alle davon an den Armen tragen. Die Sache ſchien ihnen am Ende ein zu leuchten, und auf Salvitos Zureden, entſchloſſen ſich ei- nige der juͤngern, und die Weiber, welche dieſe Krankheit noch nicht gehabt hatten, ſich impfen zu laſſen. Salvito trug, aus loͤblicher Vorſicht, ein Glaͤschen mit Lymphe und das noͤthige Jmpfgeraͤth bei ſich. Ehe wir Abſchied nahmen, um den Fluß weiter hinauf zu fahren, verſprachen wir ihnen, auf dem Ruͤckwege hier wieder anzulegen, und ließen uns dagegen das Wort von ihnen geben, ſich alsdann wieder einzufinden, und ſowohl alle Kinder ihres Stammes, als auch die Erwachſenen, welche die Krankheit noch nicht gehabt hatten, mit bringen zu wollen. Auf unſrer Fahrt beluſtigte uns der Fiſchfang einige Stunden, auch ſchoſſen die Jaͤger mehrere Waſſervoͤgel; um Mittag landeten wir, das Mahl zu bereiten, und ſchiff-
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ſchlechte den Untergang drohten. Salvito ließ ſich
mit ihnen, uͤber dieſen Gegenſtand, mit Johns
Huͤlfe, in ein langes Geſpraͤch ein. Er ſuchte ihnen
den Nutzen, der Kuhblattern-Jmpfung begreif-
lich zu machen, und ließ ſie die Narben ſehen,
welche wir faſt alle davon an den Armen tragen.
Die Sache ſchien ihnen am Ende ein zu leuchten,
und auf Salvitos Zureden, entſchloſſen ſich ei-
nige der juͤngern, und die Weiber, welche
dieſe Krankheit noch nicht gehabt hatten, ſich
impfen zu laſſen. Salvito trug, aus loͤblicher
Vorſicht, ein Glaͤschen mit Lymphe und das
noͤthige Jmpfgeraͤth bei ſich. Ehe wir Abſchied
nahmen, um den Fluß weiter hinauf zu fahren,
verſprachen wir ihnen, auf dem Ruͤckwege hier
wieder anzulegen, und ließen uns dagegen das
Wort von ihnen geben, ſich alsdann wieder
einzufinden, und ſowohl alle Kinder ihres
Stammes, als auch die Erwachſenen, welche
die Krankheit noch nicht gehabt hatten, mit
bringen zu wollen. Auf unſrer Fahrt beluſtigte
uns der Fiſchfang einige Stunden, auch ſchoſſen
die Jaͤger mehrere Waſſervoͤgel; um Mittag
landeten wir, das Mahl zu bereiten, und ſchiff-
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Frölich, Henriette: Virginia oder die Kolonie von Kentucky. Bd. 2. Hrsg. v. Jerta. Berlin, 1820, S. 116. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/froelich_virginia02_1820/126>, abgerufen am 16.02.2025.
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