Frölich, Henriette: Virginia oder die Kolonie von Kentucky. Bd. 1. Hrsg. v. Jerta. Berlin, 1820.gen Scherze, wenn er die oft zu geschäftige gen Scherze, wenn er die oft zu geſchaͤftige <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0099" n="89"/> gen Scherze, wenn er die oft zu geſchaͤftige<lb/> Mutter mit Gutmuͤthigkeit neckte. Du weißt,<lb/> wie ſorgſam die treue Mutter war, wie ſie<lb/> Dich lieb gewann, und manche kleine Ver-<lb/> nachlaͤſſigung nachſahe, wenn ich ſie um Dei-<lb/> netwillen beging. Du haſt den herrlichen Emil<lb/> geſehen, wenn er waͤhrend der Ferien uns zu be-<lb/> ſuchen kam. Du weißt, mit welcher grenzenlo-<lb/> ſen Freude er empfangen wurde, nachdem er ſchon<lb/> Mondenlang vorher den Tag, faſt die Stunde<lb/> ſeiner Ankunft beſtimmt hatte. Du weißt, mit<lb/> welchem Jubel die Dienſtleute, Einwohner und<lb/> die Kinder des Dorfes herbei eilten, um den<lb/> Allgeliebten zuerſt zu begruͤßen. Wie war er<lb/> da unaufhoͤrlich bemuͤht, uns Vergnuͤgen zu be-<lb/> reiten, unſre Spiele und Taͤnze zu beleben,<lb/> unſre Geſaͤnge mit ſeinem ruͤhrenden Floͤten-<lb/> ſpiel zu begleiten. Er war die Seele unſres<lb/> jugendlichen Kreiſes. Du wurdeſt bald das<lb/> Jdeal ſeines jungen Herzens, und Dein Bild<lb/> hat ihn bis zum letzten Schritte begleitet. O,<lb/> daß das Herrliche und Schoͤne ſo ſchnell ver-<lb/> gaͤnglich iſt! waͤhrend das Gemeine und Schlechte<lb/> alle Stuͤrme uͤberdauert. Treffliche Menſchen<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [89/0099]
gen Scherze, wenn er die oft zu geſchaͤftige
Mutter mit Gutmuͤthigkeit neckte. Du weißt,
wie ſorgſam die treue Mutter war, wie ſie
Dich lieb gewann, und manche kleine Ver-
nachlaͤſſigung nachſahe, wenn ich ſie um Dei-
netwillen beging. Du haſt den herrlichen Emil
geſehen, wenn er waͤhrend der Ferien uns zu be-
ſuchen kam. Du weißt, mit welcher grenzenlo-
ſen Freude er empfangen wurde, nachdem er ſchon
Mondenlang vorher den Tag, faſt die Stunde
ſeiner Ankunft beſtimmt hatte. Du weißt, mit
welchem Jubel die Dienſtleute, Einwohner und
die Kinder des Dorfes herbei eilten, um den
Allgeliebten zuerſt zu begruͤßen. Wie war er
da unaufhoͤrlich bemuͤht, uns Vergnuͤgen zu be-
reiten, unſre Spiele und Taͤnze zu beleben,
unſre Geſaͤnge mit ſeinem ruͤhrenden Floͤten-
ſpiel zu begleiten. Er war die Seele unſres
jugendlichen Kreiſes. Du wurdeſt bald das
Jdeal ſeines jungen Herzens, und Dein Bild
hat ihn bis zum letzten Schritte begleitet. O,
daß das Herrliche und Schoͤne ſo ſchnell ver-
gaͤnglich iſt! waͤhrend das Gemeine und Schlechte
alle Stuͤrme uͤberdauert. Treffliche Menſchen
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