Frölich, Henriette: Virginia oder die Kolonie von Kentucky. Bd. 1. Hrsg. v. Jerta. Berlin, 1820.das Geschwisterpaar in Paris an. Klara ver- das Geſchwiſterpaar in Paris an. Klara ver- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0046" n="38"/> das Geſchwiſterpaar in Paris an. Klara ver-<lb/> langte durchaus in einem Gaſthofe, der Ba-<lb/> ſtille ſo nahe als moͤglich, zu wohnen, denn es<lb/> ſchien ihr unbezweifelt gewiß, daß ihr Gemahl<lb/> ſich in derſelben befinde. Victor fand es frei-<lb/> lich ſehr moͤglich, daß er nach einem anderen,<lb/> weit entfernten, feſten Schloſſe gebracht worden<lb/> ſey; doch widerſprach er der Trauernden nicht,<lb/> und gewaͤhrte ihr gern den ſchwachen Troſt. Er<lb/> ſelbſt fing ſeine Nachforſchungen mit raſtloſem<lb/> Eifer an. Er ſprach mit ſeinen Freunden, ging<lb/> nach Verſaille, um den Grafen von Mirabeau,<lb/> einen alten Freund ſeines Hauſes, auf zu ſu-<lb/> chen. Ueberall fand er die herzlichſte Theilnahme<lb/> und den beſten Willen zu helfen; doch war die<lb/> Sache ſo leicht nicht, als er gewaͤhnt. Alles kam<lb/> darauf an, zu erfahren, wohin der Gefangene ge-<lb/> bracht worden, und hieruͤber gelangte man durch-<lb/> aus nicht zur Gewißheit. Zwar hatte man von<lb/> Chaumerive den Weg nach Paris genommen, ſo<lb/> viel hatte man in der Nachtbarſchaft erfahren;<lb/> ob man aber nicht ſpaͤterhin dieſe Straße ver-<lb/> laſſen, wer konnte das verbuͤrgen? Der Herzog,<lb/> welcher am erſten Auskunft zu geben vermochte,<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [38/0046]
das Geſchwiſterpaar in Paris an. Klara ver-
langte durchaus in einem Gaſthofe, der Ba-
ſtille ſo nahe als moͤglich, zu wohnen, denn es
ſchien ihr unbezweifelt gewiß, daß ihr Gemahl
ſich in derſelben befinde. Victor fand es frei-
lich ſehr moͤglich, daß er nach einem anderen,
weit entfernten, feſten Schloſſe gebracht worden
ſey; doch widerſprach er der Trauernden nicht,
und gewaͤhrte ihr gern den ſchwachen Troſt. Er
ſelbſt fing ſeine Nachforſchungen mit raſtloſem
Eifer an. Er ſprach mit ſeinen Freunden, ging
nach Verſaille, um den Grafen von Mirabeau,
einen alten Freund ſeines Hauſes, auf zu ſu-
chen. Ueberall fand er die herzlichſte Theilnahme
und den beſten Willen zu helfen; doch war die
Sache ſo leicht nicht, als er gewaͤhnt. Alles kam
darauf an, zu erfahren, wohin der Gefangene ge-
bracht worden, und hieruͤber gelangte man durch-
aus nicht zur Gewißheit. Zwar hatte man von
Chaumerive den Weg nach Paris genommen, ſo
viel hatte man in der Nachtbarſchaft erfahren;
ob man aber nicht ſpaͤterhin dieſe Straße ver-
laſſen, wer konnte das verbuͤrgen? Der Herzog,
welcher am erſten Auskunft zu geben vermochte,
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